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Lockruf des Glücks

Lockruf des Glücks

Titel: Lockruf des Glücks
Autoren: S Brown
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Ehren der Hochzeit ihrer Tochter mit James, einem jungen Werbefachmann, den sie getroffen hatte, als sie Werbezeiten für einen lokalen Radiosender verkaufte, einen großen Saal im Country Club gemietet. Er arbeitete für die Agentur Bennett, und die Zukunft des jungen Paars, das zwischen Abstechern zur Tanzfläche und Gängen zur Champagnerfontäne, glücklich seine Gäste begrüßte, sah strahlend aus.
    Megan würde sich immer an ihr Kleid erinnern. Sie hatte es nie wieder getragen, sondern in die Ecke eines Kleiderschranks im Haus ihrer Mutter gehängt. Sie
wollte es nach dieser Nacht nie wieder sehen, obwohl es wunderschön war. Die meergrüne Farbe spiegelte ihre grünen Augen. Der weiche Stoff schmiegte sich verführerisch um die sanften Kurven ihrer zierlichen Figur. Das ärmellose, im Nacken gebundene Kleid war hauteng geschnitten. Strassbesetzte Kämme hielten ihr Haar in einem weichen Haarknoten, und sie trug ihren Verlobungsring mit dem Diamanten am dritten Finger ihrer linken Hand.
    »James, um Himmels willen, beruhige dich«, schalt sie ihn lachend, als er, bevor die Party begann, durch den Raum ging, dieses und jenes überprüfte und dem Leihpersonal lästig war, dem er dauernd zwischen die Füße lief.
    Er nahm sie begeistert in die Arme. »Wie soll ich mich beruhigen? Morgen werde ich das schönste Mädchen der Welt heiraten.«
    Sie lächelte erfreut, aber ihre Freude erstarb, als er hinzufügte: »Außerdem habe ich seit drei Tagen keine Zigarette mehr gehabt.«
    »Oh, James, du machst das bestens«, sagte sie ermutigend. »Du hast versprochen aufzuhören.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er und küsste sie schnell. »Ich werde es schaffen. Aber wenn ich heute Abend hier einen Raucher sehe, kann es sein, dass ich neben ihm stehen und einen richtig tiefen Atemzug nehmen werde.«
    Sie hatte seine Hyperaktivität an diesem Abend akzeptiert. Er trank zu viel Champagner, aber sie machte
ihm keine Vorwürfe, weil sie wusste, dass er trank, um nicht zu rauchen. Sie liebte sein lachendes Gesicht, seine Ausgelassenheit, seine unersättliche Begeisterung für das Leben, seine grenzenlose Energie, seine Ambitionen.
    Sie hielt seine Anerkennung, die er dem Inhaber der Agentur Bennett entgegenbrachte für ein wenig überzogen, aber als Joshua Bennett den blumengeschmückten Raum betrat, musste Megan zugeben, dass James’ Begeisterung nicht unberechtigt war. Der Mann machte mit Sicherheit einen Aufsehen erregenden ersten Eindruck. Groß, schlank und gut aussehend in seinem Smoking, strahlte er Vertrauen und Charme aus.
    Sie spürte das erste Prickeln, als James sie vorstellte und Josh Bennetts topasfarbene Augen sie einer gründlichen Einschätzung unterzogen. Dieses Kribbeln war nur der Vorbote der Stromstöße, die ihre Nerven entlangzischten, als er ihre Hand nahm und ihre Finger leicht zusammendrückte. Sie riss ihre Hand praktisch aus seinem elektrifizierenden Händedruck.
    »Ich freue mich, Sie zu treffen, Mr Bennett. James hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.« Irgendwie hatte sie diese Worte aus ihrem eingeschnürten Hals gepresst.
    »Nicht so viel, wie er mir von Ihnen erzählt hat«, sagte er in einem vertraulichen Flüsterton. »Und mein Name ist Josh.«
    Wenn Stimmen Farben hätten, hätte seine die Farbe
von Whisky, wie seine Augen. Seine Stimme war kräftig, sanft und voll, wie der beste Bourbon.
    Beruhigt von ihrem Klang und in den Sog seiner Augen gezogen, vergaß sie beinahe James, der ungestüm eine Gruppe seiner früheren Studentenverbindung begrüßte.
    »Josh, willst du nicht mit meinem Mädchen tanzen, während ich diesen degenerierten Brüdern zeige, wo der echte Stoff lagert?«, fragte James seinen Arbeitgeber.
    Panisch beobachtete Megan, wie James sich pflichtvergessen zurückzog, sie wusste schon damals, dass sie nicht alleine mit Josh Bennett sein sollte. Eine starke Intuition kündigte die Katastrophe an. Sie beachtete sie nicht. Hätte sie zu diesem Zeitpunkt auf ihre Instinkte gehört, hätte sie vermutlich später nicht so teuer bezahlt.
    »Wollen wir?«, fragte er. Seine Braue hob sich fragend, und sie bemerkte zum ersten Mal seine Narbe.
    Bevor sie eine Antwort geben konnte, hatte er sie in seine Arme gezogen, und das Sprechen wurde unmöglich. Er führte sie mit sinnlicher Anmut über die Tanzfläche, ohne dass seine Schritte jemals aus dem Rhythmus der Musik gerieten.
    Megan konnte sich später nie daran erinnern, zu welchem Lied sie getanzt hatten. Ihre Gedanken drehten
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