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Lockruf des Glücks

Lockruf des Glücks

Titel: Lockruf des Glücks
Autoren: S Brown
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über ihre Lippen, sie riss ihre Augen von der verführerischen Macht seines Blicks los. »Das geht nicht. Dieser Etat bedeutet für Ms Hampson eine hohe Provision. Sie macht ihren Job gut. Ich kann ihr den Etat nicht ohne einen guten Grund entziehen.«
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Das will ich auch gar nicht von dir. Ich will nur, dass du ihn genauer beobachtest. Ich will, dass Jo jede Entscheidung mit dir abspricht, bevor sie sie trifft. Ich will, dass du Terry Bishop triffst und ihm versicherst, dass die Spots, die wir bereits produziert haben, großartig sind.«
    »Wenn er dir nicht vertraut, warum sollte er mir vertrauen?«
    »Weil ich ihm erzählt habe, wie verdammt gut du bist«, sagte er scharf und machte seiner Ungeduld Luft, von der sie wusste, dass sie dicht unter der Oberfläche lag.
    Seine Worte überraschten sie, sie sprang auf und ging zum zweiten Mal an diesem Morgen zum Fenster. Die Sonne war hinter einer Wolke verschwunden, und die Stadt sah plötzlich trostlos aus. Wie passend, dachte sie. Der Tag hatte dank ihrer Konfrontation mit Barnes schlecht begonnen. Und nun hatte Joshua Bennett ihren Frieden weiter ruiniert. Aber sie konnte nicht umhin, sich in einem kleinen Licht des Stolzes zu sonnen, weil er ihre Meinung so hoch einschätzte.

    »Warum sollten Sie ihm sagen, dass ich so gut bin?«, fragte sie.
    »Weil es so ist. Er vertraut deiner Einschätzung. Genau wie ich. Wenigstens in Geschäftsangelegenheiten.«
    Sie hörte ihn aufstehen, und Panik ergriff sie, als seine Schritte hinter ihrem Rücken näher kamen.
    »Ich bin stolz darauf, was du erreicht hast.«
    »Nun, darauf kann ich verzichten«, sagte sie gereizt und drehte sich schnell um. Sie erschrak, als sie sah, dass er ihr so nahe stand. Sie musste ihren Kopf in den Nacken legen, um zu ihm aufzusehen. Sie hatte vergessen, wie groß er war. Er schien sie in jeder Hinsicht zu überragen. James, ihr Ehemann, war klein gewesen, hatte viel besser zu ihrer zierlichen Erscheinung gepasst. Joshs schiere Größe jagte ihr Angst ein. »Ich will kein gönnerhaftes Lob für die arme kleine Witwe, die in einer kalten, grausamen Welt ums Überleben kämpft, hören«, sagte sie. »Ganz besonders nicht von dir.«
    »Ich bin nicht gönnerhaft, verdammt noch mal. Meine Leute erzählen mir, dass sie keine Probleme mehr hätten, wenn sie immer mit einem Verkaufsteam zusammenarbeiten würden, das so kompetent ist wie deines.«
    »Vielen Dank«, sagte sie angespannt, und gestand ihm zu, den Menschen zu schmeicheln, die unter ihrer Leitung arbeiteten.
    »Warum wolltest du mich nach der Beerdigung nicht sehen?«

    Die unerwartete Frage traf sie wie eine Kugel mitten ins Herz und riss eine Wunde auf, die sich seit drei Jahren weigerte zu heilen.
    »Du hast mich nicht zurückgerufen. Du hast meine Nachrichten nicht beantwortet. Warum?«, wollte er wissen.
    Sie trat einen Schritt zur Seite und funkelte ihn mit unverhohlenem Hass an. »Ich wollte nicht, darum. Ich fand deine unaufrichtige Trauer bei James’ Beerdigung lachhaft und wollte nichts mit deiner Heuchelei zu tun haben.«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich und wurden hart. Die Iris seiner Augen schimmerte wie topasfarbenes Glas. »Als James in seinem Büro zusammenbrach, habe ich selbst versucht ihn zu reanimieren. Als das nicht half, habe ich ihn ins Krankenhaus gefahren, anstatt auf den Notarzt zu warten. Ich habe alles getan, um sein Leben zu retten. Er war ein guter Freund, mein bester Mitarbeiter. Wie kannst du nur annehmen, dass ich nicht von seinem Tod betroffen war?«
    »Weil du dein Bestes getan hast, um ihn umzubringen.«
    »Das stimmt nicht und das weißt du, Megan.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Die langen Arbeitsstunden, die du verlangt hast, haben seinen Herzinfarkt verursacht. Er war fünfunddreißig!«, schrie sie. »Männer in diesem Alter fallen nicht bei einer Herzattacke tot um, wenn sie nicht unter intensivem, nicht zu bewältigendem Druck stehen. Ich dachte, deine Schuldgefühle
wären genug, um dich von der Beerdigung fernzuhalten, geschweige denn auf deine scheinheiligen Plattitüden zu verzichten, die du mir danach gesagt hast.«
    »Schuldgefühle?« Seine unregelmäßige Augenbraue hob sich über seinem Auge. »Schuldgefühle, wofür? Worum geht es hier wirklich, Megan?« Leise ausgesprochen, war diese Frage umso tödlicher. »Ich habe James nicht gezwungen täglich fünf Schachteln Zigaretten zu rauchen. Ich habe nicht darauf bestanden, dass er fünfmal die Woche
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