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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen
Autoren: PENNY JORDAN
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War die Begegnung wirklich ein Zufall, oder hatte Alessandro von Anfang an gewusst, dass Sofia an dem Ball teilnehmen würde? War das womöglich der Hauptgrund dafür, dass er Leonora erpresst hatte, ihn zu begleiten?
    Einen Moment lang wusste Leonora nicht, wie sie reagieren sollte, dann ermahnte sie sich zur Gelassenheit. Was scherten sie seine Motive? Sollte er doch machen, was er wollte. Sie wusste nur, dass sie nicht freiwillig hier war, aber der Grund dafür konnte ihr herzlich egal sein.
    Nur war das leider nicht so. Es war ihr alles andere als egal. Und vor allem konnte sie nicht aufhören, sich mit der eleganten, traumhaft selbstsicheren Sofia zu vergleichen, die keine Zeit versäumt hatte, sich Alessandros Arm zurückzuerobern und so Leonora wieder beiseitezudrängen. Sofias ganze Ausstrahlung ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie eine sexuell sehr erfahrene Frau war. Jene Art Frau, die Alessandro im Bett einem Mauerblümchen wie Leonora allemal vorziehen würde.
    „Ich bin sicher, dass Leonora nichts dagegen hat, wenn wir uns zu euch setzen. Das ist wirklich ein wunderschönes Hotel … wir sind übrigens auf Empfehlung deines Vaters hier. Er hat erzählt, dass es dir und deinen Brüdern gehört.“
    Alessandro war Mitbesitzer dieses Hotels? Leonora war überrascht, wenn auch nur im ersten Moment. Eigentlich hätte sie sich das gleich denken können, nachdem er ihr von dem Gemeinschaftsprojekt mit seinen Brüdern erzählt hatte. Im Übrigen war es nicht das Einzige, das sie sich gleich hätte denken können.
    Alessandro kochte innerlich. Wie sehr seinem Vater diese Wendung gefallen würde. Er wusste seit langem, dass er da mals in jeder Hinsicht unerfahren gewesen war, wie unerfahren, wurde ihm allerdings erst jetzt bei diesem Wiedersehen nach so vielen Jahren klar. Wie hatte er Sofia bloß jemals attraktiv finden können? Neben Leonora wirkte sie ebenso billig wie die falschen „Designer“-Handtaschen, die fliegende Händler in den Straßen von Florenz zum Kauf feilboten. Und wie unerträglich der Klatsch aus der von Alessandro verabscheuten Prominenten-Szene war, den Sofia genüsslich vor ihnen ausbreitete, während sie darauf warteten, dass der Tisch ausgezogen wurde! Als sie sich endlich setzen konnten, sehnte sich Alessandro nach den Gesprächen mit Leonora, die wenigstens interessant waren.
    „Und wie lange kennen Sie Sandro schon, Leonora? Wir beide waren ja eine ganze Weile zusammen, und ich glaube nicht, dass ich Hochverrat begehe, wenn ich erzähle, dass er mir um ein Haar einen Heiratsantrag gemacht hätte. Vorausgesetzt natürlich, ich hätte es zugelassen. Aber wir waren ja noch so jung damals – viel zu jung, um zu wissen, wie glücklich wir uns schätzen konnten, dass wir einander hatten. Außerdem habe ich damals noch als Model gearbeitet und war viel unterwegs, sodass sich der arme Alessandro ständig einbildete, Grund zur Eifersucht zu haben, weil ich oft von Männern eingeladen wurde, nicht wahr, Alessandro?“
    „Ich fürchte, ich erinnere mich nicht“, gab Alessandro kühl zurück. „Das ist alles viel zu lange her.“
    „Na, na!“, protestierte Luca jetzt. „So lange auch wieder nicht. Du warst von Sofia regelrecht besessen, das war nicht zu übersehen. Ich erinnere mich noch gut, als du ihr dieses Brillantarmband von Cartier gekauft hast. Da hättest du ihr den passenden Verlobungsring am liebsten gleich mit dazugeschenkt, aber ich habe dir geraten, sie vorher besser zu fragen.“
    Leonora war der Appetit vergangen, obwohl es lächerlich war, auf etwas eifersüchtig zu sein, das so viele Jahre zurücklag und darüber hinaus einen Mann betraf, der für sie gar nicht infrage kam, aber sie war es trotzdem. Und es tat weh, scheußlich weh sogar.
    Alessandro überhörte Lucas Bemerkung und wandte sich an Leonora: „Heute gibt es frischen Fisch, direkt von hier aus dem Meer. Ich kann ihn empfehlen.“ Die Sache mit dem Armband hatte er völlig vergessen, aber jetzt erinnerte er sich wieder, dass er es nicht aus einer Laune heraus gekauft hatte, sondern weil Sofia es sich so brennend gewünscht hatte.
    „Und was für ein Kostüm wirst du heute Abend tragen, Sandro? Du ahnst nicht, wie aufgeregt ich bin. So ein exklusives gesellschaftliches Ereignis!“
    „Da muss ich dich leider enttäuschen, Sofia. Das ist keine Promishow, sondern die sehr private Feier eines historischen Familiendatums, mehr nicht.“
    Sofia verzog schmollend den Mund.
    „Warum so bescheiden, caro
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