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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen
Autoren: PENNY JORDAN
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sich auf Anraten einer Freundin für den Abschlussball an der Uni gekauft hatte. Sie war einfach kein eleganter Typ, geschweige denn ein Typ für glamouröse Ballkleider. Seitdem mied sie derartige Anlässe, und wenn es gar nicht anders ging, behalf sie sich mit eleganten Hosenanzügen, die sie mit seidenen Oberteilen kombinierte. Aber ein Ballkleid …
    „Ich denke, es wäre wirklich besser, wenn Sie sich eine andere Begleiterin suchen“, warnte sie ihn fairerweise. Als er sie ungläubig anschaute, spürte sie, dass ihre Wangen anfingen zu brennen.
    „Das glaube ich Ihnen gern“, erwiderte er trocken.
    „Sie kennen doch bestimmt jede Menge Frauen, die für so etwas viel geeigneter sind als ich“, wandte sie mit wachsender Verzweiflung ein.
    „Zweifellos kenne ich viele Frauen, die kultiviert und attraktiv genug sind, um eine solche Rolle auszufüllen, aber ich bin nicht bereit, die Erwartungen zu erfüllen, die daran geknüpft sind. Im Übrigen bin ich Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Sie waren einverstanden, mich zu begleiten, und jetzt erwarte ich, dass es auch dabei bleibt. Und Sie sollten vor allem nicht vergessen, dass Sie sich mir gegenüber zu absolutem Gehorsam verpflichtet haben.“
    „Absoluter Gehorsam, wo gibt’s denn so was“, brummte Leonora gereizt. „Ich kann wirklich nicht einsehen, was das bringen soll.“
    „Ich habe meine Gründe, die ich Ihnen nicht näher erläutern muss“, fertigte er sie kurzerhand ab.
    „Dann haben Sie für dieses Wochenende also keine glamouröse Tussi zur Hand, die bereit ist, sich von Ihnen herumschubsen zu lassen?“, rutschte es Leonora heraus.
    „Sehen Sie, auf genau diese vulgäre Ausdrucksweise sollten Sie unter allen Umständen zumindest für dieses eine Wochenende verzichten“, bemerkte er kühl und fügte warnend hinzu: „Und das schließt die Vulgarität Ihrer Gedanken mit ein, denn wie kämen Sie wohl sonst dazu, so etwas zu sagen.“ Er starrte sie an. „Immerhin sind Sie wenigstens intelligent genug, um eine vernünftige Unterhaltung führen zu können. Wenn man Sie fragt, wie wir uns kennengelernt haben, sagen Sie einfach, dass Ihr Bruder als Pilot bei meiner Fluggesellschaft arbeitet. Vor allem mein Bruder Falcon wird Ihnen wahrscheinlich ein Loch in den Bauch fragen, möglicherweise versucht er sogar auszutesten, ob Sie meiner auch würdig sind, also sehen Sie sich vor.“
    Leonoras Augen blitzten empört. Alessandro sah es und schüttelte sofort den Kopf. „Nein, nein, es ist nicht so, wie Sie denken. Das hat nichts mit Ihrem gesellschaftlichen Status zu tun. Mein Bruder will einfach nur sichergehen, dass Sie mich nicht verletzen.“
    Als sein Handy klingelte, runzelte er die Stirn und sagte schroff: „Alles Weitere besprechen wir dann beim Abendessen.“
    Nach diesen Worten wandte er sich ab, um den Anruf entgegenzunehmen. Leonora schaute auf die prachtvolle Marmortreppe mit dem schmiedeeisernen Geländer, die von der Eingangshalle in das obere Stockwerk führte. Dabei hörte sie, wie Alessandro kühl sagte: „Richtig, Falcon. Ich komme in Begleitung. Der Name?“ Er unterbrach sich und schaute auf Leonora. „Leonora Thaxton.“
    Leonora schlug plötzlich das Herz bis zum Hals. Das ist nur der Hunger, versuchte sie sich einzureden. Jawohl, sie war einfach nur hungrig, mehr nicht.
    Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf den glänzenden Marmor, der eigentümlicherweise gar nicht kalt wirkte, sondern so sinnlich, dass sie den Wunsch verspürte, mit der flachen Hand darüberzufahren. Und warum kam ihr bei diesem Gedanken ausgerechnet Alessandro Leopardis Körper in den Sinn? Alarmiert rief sie sich zur Ordnung.
    Weshalb um Himmels willen sollte sie Alessandro Leopardi berühren wollen, obwohl sie es doch kaum ertragen konnte, in einem Raum mit ihm zu sein?
    Das einzige Möbelstück in der Halle war ein großer schwarz glänzender Onyxtisch mit einem kunstvoll verzierten goldenen Rahmen. In der Luft hing der Duft der weißen Lilien, die, hübsch arrangiert in einer großen Vase aus weißem Alabaster, darauf standen. Die elegante Umgebung wirkte so einschüchternd, dass Leonora sich plötzlich unangenehm fehl am Platz fühlte. Irgendwie schien die Eingangshalle die Nüchternheit ihrer eigenen Erscheinung ebenso zu unterstreichen wie Alessandros eklatante Sinnlichkeit. Oder war es vielleicht gar nicht die Umgebung, die Leonora schmerzlich auf ihre mangelnde sinnliche Ausstrahlung aufmerksam machte, sondern Alessandro selbst?
    Leonoras
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