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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna
Autoren: 02 Verführt von einem Vampir
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hat es selbst eingerichtet, das ist ihr Boudoir. Hat wirklich Klasse, oder?“
    „Wie meinst du das? Sie hat sich kein Zimmer mit Gabriel geteilt, bevor sie „verschwunden“ ist?“
    „Oh, nein, sie war gerade dabei, ihn zu verla …“
    Vor meinen gierigen Augen unterbricht sich Solveig. Rebecca hat mit ihr gesprochen, da bin ich mir sicher, und ich habe gerade einen verdächtigen Übereifer an den Tag gelegt. Ich muss wieder die Oberhand gewinnen.
    „Ach ja, stimmt, Magda hat mir davon erzählt. Somit erhalten sie gerade eine zweite Chance! Das Leben steckt voller Überraschungen.“
    „Ja, das stimmt. Also, was ist, wollen wir uns jetzt um deine Haare kümmern?“
    Ich werde nicht mehr von Solveig erfahren, und um jeden weiteren Fehler zu vermeiden, schweige ich. Sie verschwindet ins Badezimmer, um, wie sie sagt, alles für den „Todesschnitt“ zu holen, und ich lasse mich in den Mourgue-Sessel fallen. Ich lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen und muss zugeben, eine gewisse Sympathie für Rebecca zu hegen, denn die Tatsache, dass sich unsere Geschmäcker ähneln, sagt mir auch, dass sie nicht das komplette Gegenteil von mir sein kann. Das Dekor ist so sanft und strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Verbirgt sich hinter dem feurigen Charakter der großen Rothaarigen vielleicht eine gewisse Zerbrechlichkeit?
    Das Playmate taucht wieder im Zimmer auf, bewaffnet mit mehreren Profischeren, Rundbürsten, Klammern, Kämmen, Spangen und Haargummis.
Ihre plötzlich so seriöse Ausstrahlung bringt mich unweigerlich zum Lachen.
    „Hmmm … Bevor ich dir die Haare schneide, musst du dich ausziehen, Hello!“
    „Äh … Wie bitte?“
    „Haha! Keine Sorge, du bist zwar sehr hübsch, aber nicht mein Typ. Ich stehe eher auf große, gut aussehende Typen mit Brustmuskeln und einem riesigen Schwanz.“
    „So genau wollte ich es gar nicht wissen.“
    „Ach komm schon, Hello, sei nicht so prüde! Wie heißt dein Ex?“
    „Ich habe nicht wirklich einen …“
    „Oh mein Gott … BIST DU JUNGFRAU????“
    Ich warte mit meiner Antwort noch ein wenig, denn Solveigs große, runde Augen amüsieren mich.
    „Aber nein. Nicht wirklich, sagen wir mal so, ich bin nie sehr lange mit einem Typen zusammengeblieben. In der Schule hatte ich einen Freund, Michaël, aber das hat nicht lange gehalten. Bei meiner alten Arbeit habe ich mit einem Kellner geflirtet und mit einem wirklich geilen französischen Touristen … aber ich bin keine Femme fatale.“
    „Es ist schon verrückt, denn wenn ich dich so ansehe, habe ich das Gefühl, dass du schon einiges an sexueller Erfahrung gesammelt hast.“
    „Wirklich?“
    „Ja! Ach ja, ich habe ja, wie du siehst, einen Haufen Klamotten und kaufe immer wieder Kleidung in neutralen Farben, aber immer, wenn ich etwas anderes außer Rosa oder Violett trage, fühle ich mich traurig … Also los, bedien dich.“
    Dann zieht sie unter ihrem Bett einen riesigen Koffer aus Leder und Holz von Louis Vuitton hervor. Sie öffnet ihn und meine Augen strahlen: Seide, Kaschmir, Alpaka, Wildleder … Ich berühre die Stoffe und entdecke ein Paar rote Louboutins.
    „Ich habe noch nie zuvor so viele schöne Dinge auf einem Haufen gesehen.“
    „Nimm alles, Hello, du bist so süß mit deinen großen Kinderaugen. Ich werde Charles bitten, dir den Koffer zu bringen. Er war eigentlich für Bedürftige gedacht, aber da du nicht so viel Geld hast, bist du jetzt einfach meine Bedürftige! Und jetzt lass uns mit deiner Verwandlung beginnen …“
    * * *
    Eine Stunde später verlasse ich Solveigs Zimmer. Meine Haare sind leicht, passen sich meinen Bewegungen an und ich spüre den Wind in meinem Nacken. Ich beobachte mein Spiegelbild in der Galerie, die mich zur Bibliothek zurückführt. Ich dachte immer, dass man umso weiblicher aussieht, je länger die Haare sind, aber ich muss feststellen, dass bei mir genau das Gegenteil der Fall ist.
    Während ich Solveigs gekonnten Stufenschnitt in dem mit Gold umrandeten Spiegel betrachte, entdecke ich genau hinter mir eine Tür. Auf den ersten Blick ist es ein Spiegel wie jeder andere, aber der feine Lichtstreifen, der auf den Boden fällt, sagt mir, dass es sich um eine geheime Tür handelt. Liegt es an meinem neuen Haarschnitt, der plötzlich die wagemutige Seite in mir hervorkehrt? Ich bin seit einem Monat hier und ich entdecke ein Zimmer nach dem anderen, immer dann, wenn es mir erlaubt wird, aber heute habe ich Lust herauszufinden, was sich hinter dem falschen Spiegel
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