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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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schäbiger. Denkt dran, Leute: Conditioner ist euer Freund .
    Gwen biss die Zähne zusammen, als sie sah, wie sie Blayne herumschubsten. Leider war es nicht das erste Mal, dass Blayne oder Gwen von Meuten-, Rudel- oder Klan-Mitgliedern angegriffen wurden. Als Hybride waren sie oft allein, was sie zur leichten Beute für alle machte, denen der Gedanke nicht gefiel, Mischlinge könnten ihre wertvollen Genpools verschmutzen.
    Blayne stand einer wirklich großen Wölfin gegenüber, während zwölf andere Wölfe sie von hinten angriffen. Bei so vielen Gegnern hatte sie keine Chance, sich vernünftig zu verteidigen. Noch schlimmer: Blayne war weder Alpha noch Omega. Sie war Blayne. Und sie hatte eine hohe Toleranzschwelle für Mist, bis es ihr irgendwann zu viel wurde – und dann rastete die liebe, hübsche Blayne aus, und was als bloßes Herumgeschubse angefangen hatte, wurde zu etwas, wobei entweder Blayne getötet wurde oder wonach sie sich den Rest des Wochenendes überlegen mussten, wo sie die Leichenteile verstecken konnten. Auf keines von beidem hatte Gwen Lust.
    Also stand sie auf, sprintete los, schoss durch das hohe Gras und mitten in die Meute, bevor einer von ihnen überhaupt merkte, dass sie da war. Sie warf die Wölfin, die mit Blayne gekämpft hatte, zu Boden und rollte sich mit ihr als fauchendes, schnappendes Knäuel aus Fell und Klauen über die Erde. Während Gwen sich um die Wölfin kümmerte, konnte sich Blayne den anderen Wölfen zuwenden.
    Gwen stieß die Wölfin von sich und schleuderte sie gegen einen Baum, was sie vorübergehend betäubte, sodass Gwen Zeit hatte, nach Blayne zu sehen. Wie immer hielt sie sich wacker, trotz ihres kleineren Wolfskörpers und den winzigen Hundepfoten, doch Gwen konnte das Weiße in den Augen ihrer Freundin erkennen. Ein sicheres Zeichen, dass Blayne kurz davor war auszurasten. Gwen musste sofort Blaynes Konzentration durchbrechen, oder sie würde die Schweinerei hinterher aufwischen müssen. Sie sprintete auf Blayne zu und packte sie im Vorbeirennen im Nacken. Blayne jaulte auf, mehr aus Überraschung denn aus Schmerz, doch Gwen hatte es geschafft, Blayne dazu zu zwingen, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Sie ließ sie los, und die beiden Freundinnen rannten weiter, dicht gefolgt von der Meute.
    Gwen konnte allerdings nicht lange laufen. Sie war von Natur aus Sprinterin, aber sie lief keine Marathons. Sie mussten die Wölfe abschütteln, denn dass sie ihnen folgten, bedeutete, dass dies kein einfaches – wenn auch schmerzhaftes – »Necken« der Mischlinge mehr war.
    Sie wandte den Kopf auf der Suche nach einem Ausweg und nahm einen Geruch wahr, den zu erkennen man sie schon gelehrt hatte, bevor sie sich überhaupt verwandeln konnte. Man hatte sie außerdem gelehrt, vor diesem Geruch davonzulaufen. Weit weg, so schnell sie konnte. Doch das würde jetzt nicht passieren. Jetzt würde sie ihn zu ihrem Vorteil nutzen.
    Gwen schlug einen Haken, wobei sie Blayne mit ihrem Körper lenkte; die Meute blieb ihnen auf den Fersen. Als sie sich ihrem Zielort näherten, lief Gwen schneller voraus. Blayne beschleunigte ebenfalls, um an ihrer Seite zu bleiben, doch als Gwen ungefähr drei Meter von ihrem Ziel entfernt war, stieg Blayne sozusagen auf die Bremse. Ihre zu kleinen Wolfshundfüße gruben sich in die weiche Erde, sie versuchte anzuhalten und endete mit einem Rückwärtssalto, woraufhin die Meute direkt über sie hinwegtrampelte.
    Perfekt. Genau, was Gwen wollte.
    Ihr Ziel anpeilend, machte Gwen einen Satz, doch in diesem Moment traf sie eine Wolfspranke an der Hinterhand. Schmerz schoss durch ihre Gliedmaße, doch sie ignorierte ihn und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Landung.
    Sie landete mitten auf seinem Rücken und biss in den dicken Klumpen Muskeln zwischen seinen Schulterblättern, während ihr Körper über ihn hinweg- und von ihm herabglitt. Angesichts seiner Größe bewegte er sich schneller als alles, was sie je gesehen hatte. In einer flüssigen Bewegung brutaler, schlecht gelaunter, erschrockener Muskeln erhob sich der Grizzlybär auf die Hinterbeine und ließ die ganze Macht seiner Wut auf alles herabregnen, was in seiner Nähe war. Was in Menschengestalt vermutlich gute zwei Meter zehn waren, waren nun mit Leichtigkeit drei Meter auf den Hinterbeinen. Was sonst ungefähr hundertsechzig Kilo menschliche Muskelmasse waren, waren jetzt fast siebenhundert Kilo Grizzlymuskeln. Und was vorher geschlafen hatte, war jetzt wach.
    Und angepisst.
    Die
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