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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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natürlich nur am nächsten Morgen das Fehlen einer alten Laterne festgestellt und die üblichen Verdächtigen bei Diebstahl verhört. (Die konnten dieses Mal dann aber beweisen, dass sie in der Nacht gar nicht in der Nähe von Hennerswalde waren. Damit war der Fall für die Menschen dann erledigt.)

    Auch die Sache mit den in Sekunden aus dem Boden sprießenden Blumen, in einer anderen Nacht unten am Hexenhügel, hat Oktavia reichlich gewundert. (Oder hat sie nur so getan?) Zum Glück hat das natürlich ansonsten überhaupt keiner außer mir mitgekriegt.
    Und erst als der Fußballplatz an der Schule sich plötzlich in eine riesige Sanddüne verwandelte, in der ein paar verdutzte Kaninchen anfingen, sich Höhlen zu buddeln! Da hat Oktavia so gelacht, dass sie beinahe vom Stuhl gekippt ist.
    „Wer hext denn da bloß immer mitten in der Nacht?“, hat Oktavia gekichert und übermütig ihre süße kleine Warze gerubbelt.
    „Das werden wir schon herausfinden“, habe ich geantwortet und mich seitdem pflichtbewusst jede Nacht in Hennerswalde und auf dem Hexenhügel rumgetrieben. Und – MAU! – dabei ja auch die schnuckelige Katlin immer mal wieder von Weitem gesehen.

    ÜBERHAUPT! Wenn die auch jede Nacht dort rumstromert, dann hat SIE vielleicht gesehen, wer dort am Werk ist? Denn dass der Schnee aus der gleichen Hexenhand kommt wie all die anderen komischen Sachen, das ist ja wohl klar wie Mäusebrühe! Muss die kleine Katlin unbedingt so bald wie möglich dazu befragen, hab’s letztes Mal ganz vergessen. Katlin … Hübscher Name eigentlich, mauuuu!
    Die Sanddüne war übrigens am nächsten Morgen wieder verschwunden, dafür der Fußballplatz aber voll von kleinen Kaninchenburgen. Was den Hausmeister der Schule nicht gerade gefreut hat.
    Falls der Schnee also von dem Gleichen stammt, der da schon einige Wochen lang heimlich und fröhlich vor sich hin zaubert, dann hat es dieses Mal anscheinend mit dem Beseitigen nicht rechtzeitiggeklappt. Was kann da schiefgegangen sein? (ZISCH! Vermute, dass diejenige, die zaubert, keinen fähigen Hexenkater an ihrer Seite hat. Daran mangelt es ja den meisten, die gerne Hexen werden wollen.)

    Lionas Laune war heute Abend auch ziemlich mies. (Das gute Kind gerät doch immer mehr nach mir – schnurr!) Wie sie Arschibald angeraunzt hat, nachdem dieser Herr Schmidt wieder aus dem Haus war – höhöhö! Bloß weil der die Situation gerettet hat, indem er Lionas dusselige Zicke-zacke-Singerei als Jubelruf erklärt hat und sie nun die grüne Flattergurke mit zu ihrer Schulaufführung nehmen muss. Was denkt sie denn, wie der Abend geendet hätte, wenn Herr Schmidt misstrauisch geworden wäre und angefangen hätte, den Schrank unter der Spüle (mit dem eingequetschten Zeno drin – was frisst der auch so viel!) zu untersuchen?
    „Was hätte ich denn sonst sagen sollen?“, hat Arschibald zu seiner Verteidigung gefragt. (Ich muss zugeben, ich bin das erste Mal auf seiner Seite.)

    Da ist Liona natürlich auch nichts Besseres eingefallen. Aber Oktavia hat endlich Liona eines ihrer geheimen Päckchen aus dem KAUFHAUS FÜR-ALLES-UND-NICHTS-FÜR-JETZT-UND-DIE-EWIGKEIT auspacken lassen. Und heraus kam … ein unförmiger Ballen rosa Stoff. Langweilig – zisch! Und überhaupt – was für eine Farbe! Liona sah auch ziemlich enttäuscht aus.
    Oktavia hat allerdings gestrahlt, als wäre Weihnachten, und da hat sich Liona dann doch mal genötigt gefühlt, den rosa Fummel auseinanderzufalten. Und siehe da: Er entpuppte sich als Ganzkörperanzug. Nicht für Liona natürlich, sondern für die grüne Nervgurke.
    „Ist er am Gesicht schön fest geschlossen, damit das Maul auch ja nicht geöffnet werden kann?“, habe ich mal freundlich interessiert gefragt. (Und gedacht: Wunderbar, da kann ich mir ja das Kaufen eines Maulkorbs sparen.)
    Da hat mich Oktavia aber angeguckt, als ob ich ein Tierquäler bin. (Dabei bin ich ja selbst ein Tier und habe garantiert nicht die leiseste Absicht, MICH zu quälen!)
    „Natürlich nicht!“, hat Oktavia gesagt. „Sonst kann Zeno doch gar nicht atmen!“
    „Zicke-zacke-zicke-zacke-Zeno, hurra?“, hat die grüne Gurke gefiept.

    Was hätte er auch sonst fiepen sollen. Ich meine, wer möchte denn einen rosa Ganzkörperanzug geschenkt bekommen? Und warum?
    Warum wurde uns aber schnell klar, als Oktavia Zeno in den Anzug steckte.
    „Ja, hurra!“, lächelte sie Zeno an. „Du wirst das schönste Galapagos-Schwein der Welt sein!“
    Übrigens muss ich an
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