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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot
Autoren: Sullivan Mark T.
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für eine bessere Welt!«, stimmte Christoph ihr zu. Auch er hob die Faust.
    Der General lächelte.
    Truth und die Leute aus dem dritten Helikopter erreichten jetzt die Lichtung. Sie schleppten die gummierten Rucksäcke hinter sich her, öffneten sie und verteilten schwarze Sterling-Maschinenpistolen und Patronengurte mit 9 -Millimeter-Munition.
    Der General trat aus seinem Versteck auf die Lichtung, nahm seine Waffe entgegen, lud sie und sagte: »Na schön. Dann wollen wir der Welt mal zeigen, was wir von der Dritten Front unter Gerechtigkeit verstehen.«

2
    Neun Meilen weiter nördlich fielen pro Stunde zweieinhalb Zentimeter Neuschnee. Frischer Pulverschnee lag auf dem Hellroaring Peak und den Skipisten des Jefferson Clubs, einem fünftausend Hektar großen Erholungsgebiet für die Superreichen und Mächtigen, die sich als Einzige die Mitgliedschaft leisten konnten.
    Die Aufnahmegebühr betrug 6 , 5  Millionen Dollar und verschaffte dem Mitglied eines der Chalets, die weitläufig über das Gelände verteilt waren, und dazu ein zehn Hektar großes Grundstück. Außerdem war jedes Mitglied berechtigt, uneingeschränkt die luxuriösen Clubeinrichtungen zu nutzen: das Clubhaus, die Kuranlagen, den Golfplatz, die Ställe, die Fischteiche, das Jagdrevier und die exquisite Küche.
    Aber eigentlich kamen die Leute vor allem zum Skilaufen her. Zehn Meter Schnee fielen jedes Jahr auf dem Hellroaring Peak. Da der Club nur knapp achthundert Mitglieder zählte, von denen die meisten den Großteil des Jahres anderswo verbrachten, blieb der Schnee auf den clubeigenen Pisten oft tagelang tief und unberührt liegen.
    Um die Mittagszeit schwang sich Michael Hennessy, genannt Mickey, aus dem Sessellift, der Skibegeisterte zügig auf den Hellroaring Peak beförderte, und lenkte lachend seine Skier in den frisch gefallenen Pulverschnee, der ihm leicht wie Gänseflaum um Stiefel und Schenkel stob.
    Hennessy war groß, breitschultrig, Mitte vierzig, hatte kupferrotes Haar und war ein ausgezeichneter Skiläufer. In geschmeidigen Bögen glitt er durch den Schnee hinunter zur Fortune’s Alley, einer sechshundert Meter langen Abfahrtspiste entlang der Flanke des Hellroaring Peak. Hennessy war in Vermont groß geworden und schon als Junge gern Ski gelaufen. Am liebsten wäre er durch den unberührten Tiefschnee gebrettert, abseits der regulären Piste. Doch da er wichtige Gäste im Schlepptau hatte, kam er mit einem Abschwung zum Stehen.
    Über ihm, noch in Liftnähe, glitten ein Mann und ein Junge zögerlich auf Snowboards durch den lockeren Schnee. Der Junge verlor schon nach wenigen Metern das Gleichgewicht und fiel hin. Eine Frau auf Skiern eilte ihm zu Hilfe, während der Mann allzu abrupt abbremste und ebenfalls stürzte. Hennessy fluchte im Stillen. Das konnte ja den ganzen Tag dauern, und er hatte weiß Gott Wichtigeres zu tun, als hier den Skilehrer zu spielen. Aber Befehl war Befehl, und wenigstens schneite es.
    Aus dem Funkgerät, das er sich vorn an seinen schwarzen Parka geschnallt hatte, rauschte eine Stimme: »Hören Sie mich, Boss?«
    »Laut und deutlich«, entgegnete Hennessy.
    »Grant und seine Familie haben gerade das Tor passiert. Jetzt sind alle da.«
    »Roger. Ich lasse es Mr. Burns wissen, sobald ich unten bin.«
    Hennessy steckte das Mikro wieder über das Namensschild, das ihn als Zweiten Sicherheitschef des Jefferson Clubs auswies, und ließ den Blick über den Waldrand entlang der Piste schweifen. Aus alter Gewohnheit. Hennessy war ein ehemaliger Agent für den D. S. D., den Diplomatischen Sicherheitsdienst des amerikanischen Außenministeriums, und hatte sechs Jahre in der Einheit gedient, die für den amerikanischen Außenminister verantwortlich war. Seine Pflichten im Jefferson Club nahm er genauso ernst. Dessen Mitglieder zahlten für die zuverlässigsten Sicherheitsmaßnahmen weltweit, und es war Mickey Hennessys Aufgabe, ihren Ansprüchen gerecht zu werden.
    Besonders an diesem Tag. Mit Aaron Grant befanden sich nämlich jetzt die sieben reichsten Männer der Welt auf dem Clubgelände, dazu der Vorsitzende des Bewilligungsausschusses im amerikanischen Senat sowie mehrere ehemalige Sportgrößen und Hollywoodstars. Er hatte sich monatelang genauestens auf dieses Wochenende vorbereitet. Das war auch der Grund, warum Hennessy in der Zwickmühle war, als seine Schützlinge ungelenk auf ihn zugerutscht kamen. Einerseits wäre es vernünftiger gewesen, wenn er mit dem Sicherheitsteam des heutigen Abends die
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