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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz
Autoren: Jason Dark
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waren ihre Chancen auf den Nullpunkt gesunken.
    Aber nicht die des Inspektors. Er hatte die drittletzte Stufe der Treppe erreicht.
    Zu weit von Jane entfernt, um selbst eingreifen zu können, aber in einer hörbaren Distanz.
    Seinen Stab hielt er bereits fest, und er brauchte nur mehr ein Wort zu rufen.
    »Topar!«
    Für fünf Sekunden war alles anders!
    ***
    So richtig hatte ich die magische Attacke nicht überwunden, das merkte ich bereits nach den ersten Schritten, die mir schwerfielen. Unter großen Anstrengungen näherte ich mich der Burg, die ein durchsichtiges Dach aus Lichtfäden bekommen hatte.
    Über ihnen oder auch durch diese Fäden hindurch schwebte Lilith, die erste Hure des Himmels, in Gestalt einer schönen Frau, die Männer zum Wahnsinn treiben konnte.
    Es war ihr Spiel, es war ihr Tanz, den sie bis zum Ende durchführen würde.
    Für mich war sie nicht greifbar. Sie interessierte sich zudem nur für das, was sich unter dem Lichtnetz in dem Burghof abspielte, von dem ich noch ziemlich weit entfernt war, aber hören konnte, was sich dort abspielte, denn es drangen Geräusche an meine Ohren, die mir nicht gefielen. Schreie – schrill und tierisch. Hörte ich auch Janes Organ? Was war mit Suko?
    Ich wußte es nicht und mußte es selbst herausfinden, aber der Weg war weit für mich, verdammt weit, und ich kämpfte noch immer gegen meine eigene Schwäche an.
    Obwohl es kühl war, stand mir der Schweiß auf der Stirn. Der Atem kam stoßend über meine Lippen, und die kleinen Wölkchen zerflatterten sofort.
    Das Tor gähnte mir entgegen. Nein, es war kein normaler Eingang mehr.
    Hier hatte man die Wand einfach aufgebrochen. Es konnte auch die Natur in all den langen Jahren gewesen sein. Wie auch immer, es war breit und gestattete mir den ersten Blick auf den nicht so dunklen Burghof, denn auf ihn fiel ebenfalls der Schein des Hexenlichts und hinterließ eine schaurige Atmosphäre.
    Ich überblickte den gesamten Hof nicht. Es gab einfach zu viele Mauervorsprünge, die mir einen Teil der Sicht nahmen, aber ich sah die beiden Gestalten, die gegeneinander kämpften. Jane und…
    Mein Herz schlug erst schneller, dann hatte ich den Eindruck, als wollte es einfach aussetzen, bedingt durch den Schreck, der mich so hart erwischt hatte.
    Der zweite war Smasch!
    Das mußte dieser Töter, dieser Mörder sein. Eine Mischung aus Mensch und Tier, von einer unfaßbaren Wildheit und Mordgier besessen, und sein nächstes Opfer sollte Jane Collins werden.
    Ich war zu weit weg, um sie retten zu können, aber ein anderer griff ein, den ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Ich hörte seinen Ruf.
    »Topar!«
    Und damit stand auch ich still…
    ***
    Nur einer nicht. Nur einer konnte sich bewegen. Suko, der Träger des Stabs, den einmal der große Buddha besessen hatte.
    Er hatte ihn oft genug einsetzen müssen. Er kannte auch die Regeln, er durfte in dieser Zeit, die nur fünf Sekunden andauerte, nicht töten. Diese magische Zone war geschaffen worden, um Leben zu retten, aber nicht, um es zu vernichten.
    Suko kümmerte sich nicht um den Rest der Treppe, sondern sprang von der Seite her nach unten. Keine hohe Distanz, trotzdem konnte er ungünstig aufkommen wie Jane Collins, und dann wäre sie verloren gewesen.
    Er hatte Glück und hielt sich nicht lange an der Stelle auf, sondern bewegte sich sofort auf die beiden zu, die einige Meter von ihm entfernt standen.
    Sie hatten ihre Haltung nicht verändern können.
    In diesen fünf Sekunden bewegte sich ausschließlich Suko.
    Das Maul des Hexenfressers befand sich bereits im Kontakt mit dem Gesicht der Detektivin. Die Zähne berührten ihre Haut, aber die Hälften klappten noch nicht zusammen.
    Suko war da. Er griff zu. Er umschlang mit seinem rechten Arm den Fellhals der Kreatur und zerrte sie von Jane weg, so weit, daß auch die Arme sie nicht mehr greifen konnten. Die Zeit war um.
    Alles lief wieder normal weiter, und in Sukos Griff befand sich noch immer der Hexenfresser.
    Obwohl die Zeit jetzt normal weiterlief, hätte er auch normal reagieren müssen, das heißt, beißen und sich wehren, dabei zuschlagen und noch mehr.
    Aber er tat nichts.
    Er war plötzlich wie erstarrt, hielt seine Augen weit offen und schien nicht begreifen zu können, daß ihm sein Opfer entrissen worden war, das nicht mehr in seiner Nähe stand.
    Aber hinter ihm war jemand. Der drückte ihm die Kehle zu!
    Smasch wehrte sich mit der Kraft der Hölle. Man konnte ihn nicht erwürgen wie einen
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