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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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die Welt in eine blühende Oase verwandeln!«
    Lillis Hände wurden schweißnass. Dieser Mann hatte ihr einen Sack über den Kopf gestülpt und sie entführt! Er hatte sie in einem Wohnwagen gefangen gehalten und sie gezwungen, ihm bei seinen irren Ideen zu helfen! Allein bei dem Gedanken daran wurde Lilli ganz schlecht.
    Ihre Mutter setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern. »Keine Sorge!«, sagte sie und drückte Lilli. »Jetzt müssen wir keine Angst mehr haben. Midas kommt hinter Schloss und Riegel.«
    Da erschien Kommissar Schneiders verkniffenes Gesicht im Fernsehen. »Dieser Mann wird für sehr lange in den Knast wandern! Ha!«
    Lillis Mutter strich ihrer Tochter übers Haar. »Ich bin unendlich froh, dass dir nichts passiert ist.«
    Lilli lächelte ihre Mutter an. »Mama …«, begann sie in fragendem Tonfall.
    »Nein«, wehrte Frau Susewind sofort ab. »Du und Jesahja, ihr habt trotzdem vier Wochen Hausarrest.« Sie sah Lilli streng an. »Und das ist eigentlich noch viel zu kurz! Ihr seid einfach mit den Pferden in den Wald geritten! Obwohl ihr wusstet, dass dort Jäger auf der Pirsch waren und das ganze Gebiet als Gefahrenzone abgesperrt war!«
    Lilli senkte schuldbewusst den Kopf. »Es musste sein …«
    »Und die Strafe muss eben auch sein«, klinkte Lillis Vater sich ein. »Damit ihr endlich lernt, dass ihr mit uns reden solltet, bevor ihr auf eigene Faust etwas unternehmt! Zusammen hätten wir bestimmt eine Lösung gefunden.«
    Lilli und Jesahja tauschten einen Blick. »Wir dachten, ihr wolltet Askan nicht helfen …«, sagte Jesahja und schaute dabei Lillis Mutter an.
    »Das stimmt nicht«, schaltete Lillis Oma sich ein. »Wir hatten uns nämlich eigentlich schon etwas für Askan überlegt. Wenn ihr nur mit uns geredet hättet!«
    »Was hattet ihr euch denn überlegt?«, fragte Lilli interessiert.
    Lillis Oma lächelte. »Wir haben mit Oberst Essig telefoniert …«
    »Was?«, wunderte sich Lilli. Frau Essig-Steinmeier, genannt Oberst Essig, war die Direktorin des Zoos, in dem Lilli als Tier-Dolmetscherin arbeitete. »Wollt ihr Askan in den Zoo bringen?«, fragte sie erstaunt. »Ich glaube nicht, dass das etwas für ihn wäre!«
    »Nein«, stimmte ihr Vater zu. »Der Zoo wäre nicht das Richtige für einen Wolf wie ihn, der an die Freiheit gewöhnt ist.« Er schüttelte den Kopf. »Wir haben Oberst Essig angerufen, weil sie sich besser als jeder andere mit Tieren auskennt und viele Kontakte hat. Wir haben ihr von Askan erzählt, und sie hatte eine Idee, wie man ihm helfen könnte.«
    »Was für eine Idee?«, hakte Jesahja nach.
    Lillis Mutter grinste geheimnisvoll. »Habt ihr gewusst, dass im Osten Deutschlands mehrere Wolfsrudel frei in den Wäldern leben?«
    Lilli war verblüfft. »Wirklich?«
    »Darüber hab ich mal was gelesen …«, murmelte Jesahja.
    Lillis Oma ergriff wieder das Wort. »Oberst Essig hat vorgeschlagen, Askan in die Lausitz zu bringen. So heißt eine Region in Ostdeutschland, in der besonders viele Wölfe leben. Wenn Askan von einem der dort ansässigen Rudel akzeptiert wird, könnte er wieder mit anderen wilden Wölfen zusammenleben.«
    »Und dafür, dass er von den anderen Wölfen akzeptiert wird, sorgt Lilli schon«, fügte Lillis Mutter hinzu.
    Lilli sah sie verdutzt an. »Ich?«, fragte sie atemlos. »Ich darf Askan zu den anderen Wölfen bringen?«
    »Wir bringen ihn alle zusammen hin!«, erwiderte Lillis Vater mit einem breiten Grinsen. »Mama hat schon mit Oberförster Horst gesprochen.«
    Lilli konnte es kaum glauben. »Wirklich, Mama?«
    Frau Susewind strich ihr über das Knie. »Ja. Es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich geholfen habe, Lilli. Als du mich gefragt hast, ob ich in meiner Show über Askan sprechen kann, war ich mal wieder gestresst, deswegen hab ich nein gesagt.« Sie schüttelte den Kopf. »Seit der Übertragung von Askans Rettung auf dem Acker reden alle nur noch über Wölfe in Deutschland, und ich werde in meiner nächsten Show auch etwas dazu sagen.«
    »Was denn?«
    »Dass die Wölfe auch ein Recht haben, hier zu leben. Ich werde sagen: Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz!« Frau Susewind lachte und umarmte ihre Tochter. Lilli schloss die Augen und drückte ihre Mutter ganz fest an sich.
    »Was habt ihr euch denn für Askan genau überlegt?«, fragte sie nach einer Weile.
    Ihre Mutter antwortete. »Sobald wir alles abgeklärt haben, soll es so ablaufen: Zuerst suchen wir Askan gemeinsam im Wald. Wir alle zusammen – nicht
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