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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia
Autoren: Justina Robson
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unzählige winzige Zungen sie zu lecken begannen. Abwechselnd heiß und kühl, erregten sie sie ebenso erbarmungslos, wie sie ihn erregt hatte, und seine Finger – mal einer, dann zwei oder drei – spannten sie auf die Folter, indem sie seltsam kontrapunktisch in sie stießen und einfach nicht in den nötigen Rhythmus verfallen wollten. Lila begehrte ihn so sehr, dass es sie schier um den Verstand brachte. »Azrazal Ahriman …«
    Zals Hand legte sich fest auf ihren Mund. Seine Augen glitzerten. »Keine Namen.« Mit einer Kraft, die sie ihm nie zugetraut hätte, drehte er sie unter sich. Sein Andalun, gespeist von Sathanors unendlicher, absoluter Energie, umgab ihn als eine schwachrote Hülle, und für einen Moment war er mindestens so stark wie ihr Maschinenkörper. Er brannte.
    Lila schlang ihre langen, chromfarbenen Beine um seine Taille und vergrub die Hände in seinem langen, wirren Haar, die Daumen an seinen Ohrspitzen. Er ließ sie zappeln, entzog sich ihr knapp, bis sie reglos dalag und ihn mit mordgierig blitzenden Augen anstarrte. Dann lächelte er durchtrieben, griff mit beiden Armen unter sie, richtete sich in den Kniestand auf und zog sie mit hoch. Er hielt sie mit der immensen Kraft, die ihm sein Energieleib verlieh, setzte sich auf die Fersen und ließ Lila dann ganz, ganz langsam auf sich herab.
    Es war schiere Lust und Wonne. Sie hörte sich vor Entzücken aufschreien.
    Seine Hände glitten ihren Rücken hinauf, umfassten ihre Schultern, zogen sie mit roher Kraft herab. Sie küssten sich, als wollten sie einander verschlingen. Kaltes, rotes Feuer und grüne Hitze blitzten auf, als sich Schwaden wilder Magie durch Lilas Haar, aus ihren Augen und Ohren kräuselten und sich mit Zals Ätherhülle vermengten. Es knisterte, wo sie auf entgegengesetzte Ladungen trafen, und von der Ionisierung war die Luft so frisch wie der Seewind. Lila atmete, trank diese Luft und bekam dunkel mit, wie mit jedem Zug etwas in ihr vorging, was sie nicht verstand und was sie nicht weiter interessierte, denn alles, was sie wollte, war da in Zals kraftvollen Hüften, dem Stoßen seines Beckens und der tiefen, rhythmischen Bewegung seines Fleisches in ihr.
    Seine Andalun- Zungen drangen durch ihr Fleisch und in ihr innerstes Mark, ein Vibrieren multipler Frequenzen, das sie mühelos über die Schwelle trieb. Sie sah in Zals Augen: Sie weinten Flammentränen. Blassgelbe und weiße Flämmchen tanzten auf seiner Zunge und seinen erschlafften Lippen. Er schien ein wenig überrascht, als er ihr tief in die Augen sah, und dann schoss eine Säule von weißem Feuer ihr Metall-und-Knochen-Rückgrat hinauf und zu ihrem Schädeldach hinaus. Lila war ebenfalls überrascht, bevor sie das Bewusstsein verlor.

 
26
     
     
    Als Lila aufwachte, war es Tag. Sie lag auf dem Rücken und sah über sich durch tanzendes Blattwerk den azurblauen Himmel von Sathanor. Sie registrierte sofort, dass sie allein war. Von Zal war nichts zu sehen.
    Sie drehte sich auf Hände und Knie und musterte den Grasboden. Außer der flachgedrückten Stelle, wo sie gelegen hatten, war da nur die Spur, die sie beim Herkommen hinterlassen hatten, und sie begriff, dass Zal denselben Weg zurückgegangen war. Bis auf das Unterhemd war sie nackt. Taths Hemd lag dort, wo er es ihr als Kissen unter den Kopf geschoben hatte. Sie hob es auf und zog es an. Das verschmutzte Leinen verhüllte sie vom Hals bis über das oberste Drittel der Oberschenkel. Dass sie die Ärmel abriss und als Gürtel um ihre Hüften schlang, tat zwar dem Anstand notdürftig Genüge, aber mehr auch nicht.
    Sie stieg die kleine Anhöhe hinauf, blickte in Richtung Aparastilsee zurück und stellte ihr Gehör so fein wie möglich ein. Sobald die Nebengeräusche ausgefiltert waren, hörte sie Elfenstimmen, darunter auch die von Zal. Sie waren etwa zwei Kilometer entfernt, fast am Ufer des Sees, und nur schwer zu verstehen, aber aus den wenigen Fetzen, die sie aufschnappte, schloss sie, dass Zal wohlmeinende Gesellschaft gefunden hatte. Eine der anderen Stimmen schien vom Stimmspektrogramm her Taths Schwester zu gehören. Die Elfen hatten alle Hände voll zu tun, Überlebenden der Seeimplosion zu helfen, bestanden aber darauf, dass Zal sofort wieder ging.
    »Es ist noch zu früh …«, hörte Lila Astar sagen. »Geh wieder nach Otopia, wir werden dort Kontakt mit dir aufnehmen.«
    Einer ihrer Gefährten stimmte ihr zu. »Wir werden hier tun, was wir können, aber … lange dauern … Regierung geschwächt …
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