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Liebling, Ich Kann Auch Anders

Liebling, Ich Kann Auch Anders

Titel: Liebling, Ich Kann Auch Anders
Autoren: Annette Kast-Riedlinger
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rücksichtsvoll und zärtlich. Es war, als wären wir füreinander geschaffen. Nichts störte, nichts eckte an, es bedurfte keiner Positionskorrekturen oder Regieanweisungen. Wir liebkosten uns, redeten, lachten, gingen was essen, schliefen auch mal ein Stündchen zwischendurch, lachten viel und liebten uns immer wieder aufs Neue.«
    »Ein Traum!«
    »Ganz genau. Ich schwebte schon, bevor der Flieger abhob!«

    »Und jetzt schwirren die Flugzeuge in deinem Bauch rum.«

    »So ist es.«
    »Seht ihr euch wieder?«, fragte ich gespannt.
    Glauben Sie mir, ich gönne es ihr! Ich gönnte es ihr wirklich, zumal ich mir ja schon Sorgen gemacht hatte. Aber ich hatte auch Bammel. Bei der Intensität, mit der es sie da erwischt hat, kamen mir doch gleich teuflische Bedenken, Eva könnte mir demnächst wieder abhandenkommen. Kiel ist ja schließlich nicht nebenan.
    »Ich hoffe es! Aber einfach wird’s nicht. Simon ist eben noch mindestens zwei Jahre ziemlich intensiv in dieses Forschungsprojekt eingebunden. Und sein Doktorvater scheint ein strenges Regiment zu führen, zumal er ihn wohl für eine ganz große Begabung hält.«
    »Offenbar ist er auf mehreren Gebieten begnadet …«
    »Das kannst du wohl sagen!« Evas Seufzer sprach Bände.
    »Es ist anscheinend so, dass der Prof ziemlich viel auf ihn ablädt. Und das, obwohl Simon erst sechsundzwanzig ist. Stell dir vor, er hat seit zwei Jahren keinen richtigen Urlaub gemacht! Aber er muss gelegentlich mal zu einer Fachtagung. Da werden wir dann zusehen, dass wir was miteinander hinbekommen.«

     
    Na, wenn das keine guten Nachrichten waren!
    Leute, ich bin glücklich! Meine Freundin hat ganz offensichtlich ihr Magnus-Trauma überwunden und einen neuen Adressaten für ihre erotisch-emotionalen Belange gefunden. Das gönne ich ihr von Herzen. Und mir gönne ich, dass sie ihn überwiegend aus der Ferne anschwärmen, reichlich Brain-fucking betreiben und ihn ab und zu mal treffen wird. Er wird ihr weder im Weg stehen, noch sie vom gesellschaftlichen Leben abhalten oder sie an der Arbeit hindern. Und: Er wird sie mir in absehbarer Zeit nicht wegnehmen. Und weil sie von ihrem Simon so grenzenlos begeistert ist, wird das auch bis auf Weiteres auch keinem anderen Mann gelingen.
    Ist das nicht fantastisch? Eva wird nicht in Paar-Klausur gehen und darin versickern. Sie wird relativ frei bleiben und ziemlich disponibel. Sie wird sich ihren Freundinnen und Freunden widmen und uns alle mit ihren verrückten Einfällen und ihrem liebenswerten Wesen beglücken.

     
    »Was hältst du davon, wenn wir heute Abend bei Sibylle vorbeischauen?«
    »Meinst du, wir wären willkommen?«
    »Ganz bestimmt. Wenn wir schon mal alle drei in der Stadt sind, was ja zunehmend seltener vorkommt. Sie hat gestern auch so was angedeutet, als sie mich über ihr äußerst erfolgreich verlaufenes Wochenende informierte.«
    »Na denn!«
    »Prima! Es gibt ja für uns auch mal wieder einen Grund ausgiebig anzustoßen!«
    »Worauf denn?« Trotz ihrer beruhigenden Auskünfte über den fernen unabkömmlichen Lover traute ich Eva doch nicht ganz.
    »Auf uns glückliche Mädels und darauf, dass wir unsere Freundschaft und unseren gesegneten Status als patente unabhängige Frauen weiter genießen und kultivieren können!«

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     
    Der Endzweck der Künste ist: Vergnügen.
                 Gotthold Ephraim Lessing

     

     

Danke!

    Mein vielfältiger Dank gilt all denen, die mich inspiriert, provoziert, ermutigt oder ganz einfach nicht von der Arbeit abgehalten haben.

     
    Mein verbindlicher Dank gebührt der freundlichen Entourage der Band Die Ärzte , die mir souverän den Abdruck einiger Zeilen aus dem Song ›Mach die Augen zu‹ genehmigte. Der Inhaber der Musik- und Textrechte, Farin Urlaub, hatte nämlich zum Zeitpunkt meiner Nachfrage den Imperativ, der seinem Namen innewohnt, in die Tat umgesetzt.

     
    Ein besonders herzlicher Dank geht an Claudia Senghaas, meine wunderbare Lektorin, die mich animiert hat, dieses Buch dem Gmeiner-Verlag anzuvertrauen. Die Arbeit mit ihr verlief nicht nur absolut reibungslos, sondern auch äußerst humorvoll. Ihr Stirnrunzeln gegenüber meiner Harmonieseligkeit hat den letzten Kapiteln zu deutlich mehr Biss verholfen.

     

     
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