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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve
Autoren: Maggie Cox
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das herrliche Wetter?“
    „Danke, mir geht es gut, und ja, ich genieße das Wetter.“ Überrascht, weil er so freundlich mit ihr sprach, war sie sich nicht ganz sicher, was sie als Nächstes sagen sollte. „Wie geht es Ihnen?“, fragte sie vorsichtig.
    „Ein dermaßen langes Gespräch hatte ich eigentlich nicht geplant“, erwiderte Marco trocken.
    Grace spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, und war froh, dass er sie jetzt nicht sehen konnte. Falls er sie für eine dieser Frauen hielt, die für Promis schwärmten und nicht intelligent genug waren, um Fantasiewelt und Wirklichkeit zu trennen.
    „Dass Sie ein viel beschäftigter Mann sind, weiß ich. Also keine Sorge, ich werde Sie nicht zutexten.“ Entsetzt verzog sie das Gesicht. Sie hörte sich an wie ein unreifes Schulmädchen. „Entschuldigen Sie, das war eine dumme Bemerkung.“
    „Warum? Glauben Sie, ich habe keinen Sinn für Humor? Ich hoffe, ich bekomme die Chance, Ihnen zu beweisen, dass Sie sich irren.“
    Aufs Neue verblüfft, weil Marco Aguilar so locker war, brachte Grace kein Wort heraus.
    „Ich habe heute Nachmittag unerwartet frei“, fuhr er fort. „Meinen Sie nicht auch, dass es angenehmer wäre, das Gespräch statt am Telefon bei mir im Haus zu führen? Ich könnte Ihnen meinen Chauffeur schicken.“
    Sie musste träumen. Dem Milliardär vor dem exklusiven Golfhotel gegenüberzutreten war eine Sache, mit ihm zu telefonieren war etwas anderes. Aber sie hätte nie gedacht, dass ein Mann wie Marco Aguilar sie zu sich nach Hause einladen würde!
    „Wenn Sie wirklich Zeit haben, dann ja … Ich finde, auf die Art über die Wohltätigkeitsorganisation zu sprechen wäre besser.“
    „Also sind Sie damit einverstanden, dass mein Chauffeur Sie abholt und hierherbringt?“
    „Ja. Danke, Mr Aguilar.“
    „Habe ich Ihnen nicht schon gesagt, Sie sollen mich Marco nennen?“, erwiderte er freundlich.
    Ihre Eltern wären von einer Ohnmacht in die andere gefallen, wenn sie gewusst hätten, dass sie im Ausland zu einem Fremden nach Hause gehen wollte, auch wenn dieser ein international bekannter Unternehmer war. Aber andererseits hatten sie sie immer überbehütet. Grace hatte sich ihre Unabhängigkeit regelrecht erkämpfen müssen.
    Selbst als sie beschlossen hatte, das afrikanische Kinderhilfsprojekt der Wohltätigkeitsorganisation zu besuchen, für die sie in London arbeitete, hatte sie sich gegen ihre Eltern behaupten müssen.
    „Ihr könnt mich nicht ewig in Watte packen“, hatte sie geltend gemacht. „Ich bin fünfundzwanzig und möchte etwas von der Welt sehen. Ich möchte Risiken auf mich nehmen und aus meinen Fehlern lernen.“
    „Grace?“
    „Ja, ich bin noch da … Ich sollte Ihnen wohl meine Adresse geben, wenn Sie mir einen Wagen schicken wollen?“
    „Das wäre schon mal ein guter Anfang“, stimmte Marco Aguilar zu.

2. KAPITEL
    Man nannte sie in Portugal casas antigas , Herrenhäuser und noble Landsitze. Grace staunte, als der Chauffeur mit der Fernbedienung im Auto die reich verzierten elektronischen Tore öffnete und die lange, geschwungene Auffahrt hochfuhr. Ungläubig betrachtete sie die palastartige Villa im Kolonialstil, die am Ende der Allee in Sicht kam. Die Marmorsäulen schimmerten in der Mittagshitze.
    „Du meine Güte …“, flüsterte sie.
    Sofort dachte sie an die Bruchbude, in der die Waisenkinder untergebracht waren. Der herzzerreißende Vergleich mit dem traumhaft schönen Bau aus dem neunzehnten Jahrhundert, den sie jetzt betrachtete, machte sie sprachlos. Wohnte Marco Aguilar ganz allein hier? Schon der Gedanke war absurd.
    Der lächelnde Chauffeur in eleganter schwarzer Hose und blütenweißem Hemd öffnete die Tür des Jaguars. Sobald Grace ausstieg, betörte der berauschende Duft von Bougainvillea ihre Sinne. Überrascht sah sie, dass Marco sie auf einer der breiten, halbrunden Stufen der Eingangstreppe erwartete.
    „Olá!“ Er winkte.
    Zu kakifarbenen Chinos trug er ein weißes T-Shirt, das seinen muskulösen Oberkörper betonte. Er wirkte viel entspannter als am Vortag, und ihre Angst davor, noch einmal mit ihm zu sprechen, ließ ein wenig nach … aber nur ein wenig.
    Als Grace die Stufe unter ihm erreicht hatte, streckte Marco die Hand aus und begrüßte sie herzlich.
    „Wir sehen uns also wieder.“ Er lächelte sie an.
    Bei seiner Berührung überlief es sie heiß, und sie konnte nicht sofort antworten.
    Das ist ja furchtbar, dachte sie. Wie sollte sie denn fachkundig und professionell
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