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Liebesperlenspiel

Liebesperlenspiel

Titel: Liebesperlenspiel
Autoren: Kajsa Arnold
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ein glückliches Paar werden, denn dieses Aas Jon Kinsley, du weißt, der CEO von Mixmex, hat mir ein unerfüllbares Ultimatum gestellt: Wenn ich nicht für ihn „arbeite“, wird er B, L & W den Werbeetat entziehen. Paul und die Firma wären somit ruiniert. Du siehst, es bleibt mir keine andere Wahl, als mich aus der Schusslinie zu bringen, um Paul diesen Auftrag zu retten.
    Ich nehme heute am Donnerstag den Lufthansaflug um 18 Uhr ab J.F.K. Kannst Du mich vielleicht am Flughafen Hamburg abholen? Ich glaube, ich werde Deine seelische Unterstützung brauchen, denn Paul zu verlassen ist so ziemlich das Schwierigste, was ich je tun musste. Aber wie heißt es so schön, man wächst mit seinen Aufgaben! :(
    Hast du etwas von Emely und Jonah gehört? Ich vermisse die beiden schrecklich und wünschte, sie wären hier, aber zum Glück sind bald Ferien!
    Ich wünschte auch, Du wärst hier!
    Bis bald
    Hanna

    Vermutlich wird sie aus allen Wolken fallen, wenn sie die E-Mail liest, doch bis dahin bin ich schon längst in der Luft.
    Wir haben mittlerweile vierzehn Uhr und Chris , mein Assistent, hat heute frei. Ich schalte die E-Mail Weiterleitung ein, lege meine bisherige Arbeit sorgfältig geordnet auf den Tisch, sodass alles sofort zu finden ist, wenn jemand etwas sucht. Linda, Pauls Sekretärin, ist aus der Mittagspause zurück und ich gehe langsam an ihrem Schreibtisch vorbei. Sie tut mir leid. Ihr ist anzusehen, dass sie in Paul verliebt ist, doch sie wird niemals eine Chance bei ihm haben und ich weiß, wie sich das anfühlt.
    Ich schenke ihr ein Lächeln und mache mich auf den Weg zu den Fahrstühlen. Als ich mich noch einmal abschließend umschaue, hält Linda mich auf.
    »Ms Peterson, was soll ich Mr Westen ausrichten, wenn er fragt, wo Sie sind?«
    Ich bleibe eine Sekunde stehen und überlege. »Nur kurz zum Mittagessen«, antworte ich. Ich hätte auch sagen können, ich bin nur mal schnell Zigaretten holen, aber ich rauche ja nicht. Schade!
    Sie nickt und als sich die Fahrstuhltüren schließen, verschwindet sie aus meinem Sichtfeld.

    Die zwei Blocks bis zu Pauls Wohnung gehe ich schnellen Schrittes zu Fuß. Es ist heute wie immer drückend heiß und ich komme vollkommen verschwitzt in der Wohnung an. Schnell dusche ich und packe in Windeseile meinen Koffer. Mein Flug nach Deutschland geht um achtzehn Uhr. Ich überlege noch, ob ich Paul einen Brief hinterlassen soll, doch dann denke ich, dass es besser ist, nichts über meine Beweggründe zu verraten. Er soll glauben, ich hätte ihn einfach so verlassen.
    Vermutlich ist es nicht so günstig George, dem Concierge , in der Halle über den Weg zu laufen, doch es gibt keinen Hinterausgang und ich muss an ihm vorbei.
    »Ms Peterson, soll ich Ihnen ein Taxi besorgen?«, fragt er freundlich und starrt etwas überrascht auf meinen Koffer. Ich fühle mich total ertappt und Hitze steigt in meine Wangen. Ohne ein Wort herauszubringen, nicke ich ihm dankbar zu.
    Er begleitet mich auf die Straße und winkt mir ein Taxi herbei, hilft den schweren Koffer und die Reisetasche ins Auto zu laden.
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Flug, Ms Peterson«, wünscht George mir noch, dann schließt er die gelbe Taxitür.
    Ich lasse meinen Kopf gegen die Polster fallen, bis mir auffällt, dass der Fahrer auf seine Anweisung wartet.
    »Oh, sorry, J.F.K, please.«

    Ich bin viel zu früh am Flughafen, mein Flug geht erst in zweieinhalb Stunden und das Check-In hat noch nicht begonnen, aber ich habe am Schalter mein Ticket abgeholt und vertreibe mir die Zeit mit einem starken Espresso, auch wenn es für Kaffee viel zu warm ist. Mein schlechtes Gewissen versuche ich mit Gedanken darüber auszuschalten, wie es in Hamburg weitergehen soll. Meinen Job bei Brakeman, Louis & Westen kann ich abhaken, aber vielleicht kann Tim mich einer anderen Firma empfehlen, falls nicht, werde ich auf eigene Faust eine Stelle finden. Ich könnte wieder kellnern, wie ich es zu meiner Studienzeit getan habe. Mein Motto war ohnehin immer schon: Wer Arbeit sucht, findet welche! Allerdings muss ich die Kinder aus dem Internat abmelden, ohne Job ist das einfach nicht zu finanzieren. Wie ich es auch drehe und wende, es ergibt sich keine Win-Win Situation, ich kann nur verlieren!
    Nach meinem dritten Espresso bin ich so hibbelig, dass es mich nicht mehr auf den Sitz hält. Zu viel Koffein, ich glaube fast, dass ich kurz vor einem Herzinfarkt stehe.
    A ls endlich der Terminal öffnet und ich meinen Koffer aufgeben kann,
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