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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
Autoren: Julia James
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anmutig, mit samtigem Teint, wunderschönen Augen und seidigem Haar … kein Wunder, dass Ian ihr nicht widerstehen konnte. Kein Mann könnte das! Und das muss ich ja auch nicht, dachte er unwillkürlich. Genau zu diesem Zweck war er ja hier – um ihr nicht zu widerstehen.
    Schon spürte er, wie sein Körper auf diesen Gedanken reagierte. Bisher waren ihm immer wieder Zweifel daran gekommen, ob er seinen doch ziemlich skrupellosen Plan wirklich in die Tat umsetzen sollte. Doch als er Marisa jetzt in natura sah, stellte Athan erleichtert fest, dass nichts dagegen sprach – aber eine ganze Menge dafür …
    Er hatte jedoch eine wichtige Aufgabe zu erledigen, und auf keinen Fall durften ihn eigenes Verlangen oder eigene Wünsche davon ablenken. Entschlossen ging er in Richtung Lift.
    Die junge Frau war stehen geblieben, und hinter ihr schlossen sich die Fahrstuhltüren wieder. Einen Moment lang wirkte sie wie gebannt, und Athan hätte schwören können, dass ihre Augen groß wurden, als sie ihn auf sich zukommen sah. Sie reagierte genauso auf ihn, wie er es sich erhofft hatte – und wie die meisten Frauen auf ihn reagierten, einen schlanken, einen Meter achtzig großen Mann mit schwarzem Haar und Gesichtszügen, die ihm das unverhohlene Interesse des schönen Geschlechts einbrachten.
    Athan hatte nicht das jungenhafte Aussehen von Ian mit seinen blauen Augen, dem blonden Haar und dem charmanten Lächeln. Aber sein markantes Gesicht und der dunkle Teint hatte genau die Wirkung auf Frauen, die er jetzt brauchte.
    Und jetzt war es an der Zeit für den nächsten strategischen Schritt.
    „Würden Sie bitte den Fahrstuhl für mich aufhalten?“, rief er der jungen Frau zu, die noch immer wie angewurzelt dastand. Seine Stimme schien sie in die Gegenwart zurückzubringen, und wie automatisch drückte sie den Knopf des Aufzugs. Athan trat durch die sich öffnenden Türen, wobei er der blonden Schönen zulächelte und den Blick vielsagend über sie gleiten ließ. Letzteres war keine Pflichterfüllung für ihn, sondern geradezu ein Vergnügen. Die junge Frau sah ihn mit ihren großen Augen an und hatte den Mund leicht geöffnet, als sei sie ein wenig atemlos. Ein sanfter, betörender Duft ging von ihr aus, der ihn nahezu berauschte …
    Bedauernd sah Athan, wie sich die Fahrstuhltüren schlossen. Warum musste so eine Schönheit sich unbedingt mit Ian Randall einlassen? Diese Frage ging ihm durch den Kopf, als er durchs Foyer ging und dann nach draußen, wo sein Chauffeur im Wagen auf ihn wartete. Immer wieder musste er daran denken, wie wunderschön und verführerisch sie ausgesehen hatte.
    Schnell verdrängte er die Erinnerung, stieg in die schwarze Limousine und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Solche Gedanken waren sinnlos und führten zu nichts. Die junge Frau musste aus Ians Umfeld entfernt werden, sodass sie keine Bedrohung mehr für Athans Schwester darstellte. Und das musste so schnell wie möglich passieren. Alles andere war nebensächlich.
    Athan zog seinen Laptop heraus und nahm seine Arbeit wieder auf. Er war ein vielbeschäftigter Mann, denn das internationale Unternehmen, das er von seinem Vater geerbt hatte, eins der größten Handelsunternehmen Griechenlands, ließ ihm kaum Zeit für Erholung und Privatleben, besonders bei der derzeitigen Wirtschaftslage. Er wusste jedoch, dass er sich trotz allem ausreichend Zeit für sein Vorhaben nehmen musste, die Ehe seiner Schwester – zumindest vorläufig – zu retten.
    Einen winzigen Moment lang verspürte Athan wieder den Schatten eines Zweifels angesichts seines skrupellosen Plans, doch er unterdrückte ihn energisch. Er musste tun, was zu tun war. Und Marisa Milburne würde keinen Schaden dadurch erleiden, dass er sie verführte. Im Gegenteil: Sie würde in den Genuss eines Intermezzos voller Luxus kommen, genau wie Ian ihn ihr bot. Und am Ende stünde sie auch nicht schlechter da.
    Außerdem war es eine heikle Angelegenheit, sich mit verheirateten Männern einzulassen. Wenn sie nur das aus der ganzen Sache lernen würde, war es mehr als genug. Eigentlich tue ich ihr einen Gefallen, indem ich sie und Ian auseinanderbringe, dachte Athan.
    Wieder erschien vor seinem inneren Auge Marisa mit dem blonden Haar und den makellosen Zügen, wie sie vor dem Fahrstuhl stand. Einen Moment lang genoss Athan dieses Bild. Dann verdrängte er es, als das aufgerufene Dokument auf dem Bildschirm erschien, und vertiefte sich in seine Arbeit.

2. KAPITEL
    Als Marisa ihr Apartment
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