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Liebereise nach Las Vegas

Liebereise nach Las Vegas

Titel: Liebereise nach Las Vegas
Autoren: Heidi Betts
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Chase zu beenden, musste Elena jetzt ihrem Vater erklären, dass er sein Unternehmen wahrscheinlich doch verlieren würde. Die zusätzliche Zeit, die ihm gewährt worden war, um Geld aufzutreiben, war abgelaufen. Sie parkte ihr Auto vor dem Firmengebäude, nahm ihre Handtasche und machte sich auf den Weg zum Büro ihres Vaters. Wie üblich stand die Tür offen, dennoch klopfte sie leise an, und bemerkte, dass ihre Stimmung sich besserte, als er den Kopf hob und sie strahlend anlächelte.
    „Elena, Liebes.“ Er stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum auf sie zu. „Du siehst reizend aus. Ich freue mich so, dass du gekommen bist, um mich zu besuchen.“
    Nur mein Vater kann mir an einem Tag wie diesem ein Kompliment über mein Aussehen machen, dachte Elena. Sie hatte die letzten vierundzwanzig Stunden geweint, und sowohl ihre Augen als auch die Nase waren gerötet und geschwollen.
    Victor Sanchez war ein kleiner stämmiger Mann mit Halbglatze. Seine ehemals schwarzen Haare in dem verbliebenen Haarkranz waren mittlerweile grau meliert. Er war gut fünf Zentimeter kleiner als Elena, was ihn aber nicht davon abhielt, sie fest in die Arme zu nehmen und kurz hochzuheben.
    Elena lachte, wie sie es immer tat, wenn ihr Vater seiner Zuneigung so deutlich Ausdruck verlieh. Dass sie ihm jetzt wehtun musste, erfüllte sie mit Trauer. „ Dad“, sagte sie widerwillig, als er sie wieder losgelassen hatte, „ich muss mit dir reden.“ Erneut brannten Tränen in ihren Augen.
    Seine Freude legte sich etwas, als er ihren inneren Aufruhr spürte. „Natürlich, natürlich.“ Er führte Elena zu den zwei Stühlen, die vor seinem Schreibtisch standen. Sie setzten sich, während er immer noch ihre Hand hielt. „Jetzt erzähl mir, hija , was dich so betrübt.“
    „Ich habe schlechte Neuigkeiten, Dad.“
    Er drückte ihre Hand. „Worum geht es, querida ? Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.“
    Sie nickte und schluckte. „Ich weiß, ich hatte dir gesagt, dass mit SRS alles in Ordnung kommen würde. Dass ich mit Chase Ramsey einen Handel abgeschlossen habe, um dir Zeit zu geben, die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen, aber …“ Erneut musste Elena schlucken. Das Herz war ihr so schwer. „Die … die Vereinbarung … sie ist hinfällig.“ Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihr liefen die Tränen über die Wangen. „Es tut mir so leid, Dad. Ich habe es wirklich versucht.“
    Eine Weile saß ihr Vater sprachlos da. Dann machte er den Mund auf, doch bevor er etwas sagen konnte, schnitt ihm eine andere Stimme das Wort ab.
    „Victor, da sind Sie ja.“
    Elena drehte sich um und sah zur Tür. Dort stand Chase und stützte sich mit beiden Händen am Türrahmen ab. Ihr Herz begann heftig zu klopfen. Was tat er hier? Und wie sah er bloß aus? Sie hatte ihn noch nie so zerzaust und mitgenommen zu Gesicht bekommen. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, war nicht rasiert, und sein Haar schien er nur mit den Fingern gekämmt zu haben.
    „Chase Ramsey“, sagte er, um sich vorzustellen. „Ich weiß, dass wir uns viele Jahre nicht mehr gesehen haben. Aber ich möchte mit Ihnen über Sanchez Restaurant Supply reden.“ Er richtete seine Worte an Victor, aber seine Blicke galten Elena.
    „Ich bin nicht länger daran interessiert, Ihr Unternehmen aufzukaufen und in Ramsey Corporation zu integrieren. Ich weiß, dass Sie dennoch eine Menge Arbeit vor sich haben werden, um SRS wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Also, wenn Sie dabei jemanden brauchen, der ihnen zur Seite steht, würde ich Ihnen gern meine Sachkenntnis zur Verfügung stellen. Vielleicht könnte ich Ihnen sogar finanziell weiterhelfen.“
    Diesmal fehlten sowohl Victor als auch Elena die Worte. Sie starrte Chase an und fragte sich, wieso er seine Meinung geändert hatte.
    „Ich … gracias “, stammelte Victor. „Danke. Ich weiß das sehr zu schätzen, Señor Ramsey.“
    Chase nickte brüsk, als wäre seine Ankündigung, ihrem Vater zur Seite zu stehen, nur ein nachträglicher Einfall gewesen. Dann ruhte sein Blick auf Elena.
    „Elena, kann ich eine Minute mit dir reden? Allein.“
    Er trat zurück und bat sie hinaus in den Flur. Sowohl Hoffnung als auch Vorsicht spiegelten sich auf seinem Gesicht wider.
    Neugierig und verwirrt stand Elena auf. Sie blickte kurz zu ihrem Vater, der vor Glück strahlte, weil das Familienunternehmen gerettet zu sein schien und ein Industriemagnat ihm seine Hilfe angeboten hatte. „Ich bin sofort zurück.“
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