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Liebereise nach Las Vegas

Liebereise nach Las Vegas

Titel: Liebereise nach Las Vegas
Autoren: Heidi Betts
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gewöhnliche Hure behandeln lassen.

12. KAPITEL
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Chase, wie Elena im hinteren Teil des Restaurants auftauchte und geradewegs zum Ausgang ging. Sie sah nicht einmal in seine Richtung oder blieb stehen, um beim Personal eine Nachricht für ihn wegen ihres vorzeitigen Aufbruchs zu hinterlassen. Einen Moment erwog er, ihr nachzugehen und sie – falls notwendig – zurück zum Tisch zu verfrachten und von ihr zu verlangen, ihren Handel bis zum Ende einzuhalten. Andererseits konnte er es ihr nicht verübeln, dass sie nach der Episode im Waschraum das Weite suchte. Er hatte sich ihr gegenüber nicht gerade wie ein Gentleman benommen.
    So sollte es auch sein. Chase weigerte sich, Schuldgefühle zu empfinden, weil er getan hatte, worauf sie sich von Anfang an geeinigt hatten. Er musste kein schlechtes Gewissen haben, da er verdammt gut wusste, dass sie genauso heiß darauf gewesen war wie er. Die Erinnerung an ihre wilde und heftige sexuelle Begegnung ließ das Blut schneller in seinen Adern pulsieren. Es führte dazu, dass er Elena am liebsten nachgelaufen und sie erneut geliebt hätte. Was für seine Entscheidung, ihre Beziehung wieder in die richtigen Gleise zu lenken, nichts Gutes verhieß. Er hatte genug davon, unter der Regie seiner überschäumenden Libido zu stehen und sich von großen Augen und sinnlichen Lippen manipulieren zu lassen.
    Elena mochte schön sein, und sie konnte ganz sicher sowohl lieb als auch verführerisch sein, aber sie war es nicht wert, dass er sein Herz an sie verlor. Oder? Chase sah ihr nach, bis sie außer Sichtweite war. Dann drehte er sich widerwillig dem Paar zu, das ihm gegenübersaß. Um Elenas Abwesenheit bei den Hasslebacks zu entschuldigen, behauptete er, sie habe sich schon vor dem Abendessen nicht wohlgefühlt. Er fügte hinzu, dass ihr irgendetwas, das sie zu sich genommen hatte, nicht bekommen sein musste, und behauptete, er habe ihr deshalb ein Taxi bestellt und sie nach Hause geschickt. Zwar war er nicht sicher, ob ihm das Ehepaar die Ausrede glaubte, aber das war ihm egal.
    Anschließend täuschte Chase Interesse an ihrem Gespräch vor, das er nicht wirklich hatte und brachte den Rest des Abendessens so schnell wie möglich über die Bühne. Nachdem er die Rechnung beglichen und ein großzügiges Trinkgeld gegeben hatte, verabschiedete er sich in der Lobby von den Hasslebacks und fuhr nach Hause.
    Er bereute es nicht, Elena auf diese Weise behandelt zu haben. Er vermisste sie auch nicht, und er wollte sie nicht ausfindig machen, nur um ihre Stimme zu hören. Chase umklammerte das Lenkrad. Nein, all das tat er nicht. Er war es verdammt noch mal leid, dass sie sich vierundzwanzig Stunden am Tag in seine Gedanken schlich. Er parkte den Wagen vor seinem Haus, knallte die Tür zu und ging hinein.
    Ohne sie war er besser dran. Gleich am kommenden Morgen wollte er Nancy anweisen, Elena anzurufen, um herauszufinden, ob sie immer noch bereit war, ihre Abmachung einzuhalten. Wenn das der Fall war, würde er ihr klarmachen, dass sie zu seiner Verfügung zu stehen hatte, wann und wo er es wollte. Es würde dann nicht mehr vorkommen können, dass sie sich aus dem Staub machte, weil ihr etwas nicht passte, was er gesagt oder getan hatte. Als seine Geliebte hatte sie sein Verhalten nicht zu beeinflussen oder zu kommentieren.
    Und wenn sie aus der Vereinbarung aussteigen wollte, war ihm das auch recht. Vielleicht wäre das für sie beide das Beste. Natürlich würde in diesem Fall seine erste geschäftliche Anweisung lauten, alle Räder in Bewegung zu setzen, um Sanchez Restaurant Supply aufzukaufen. In beiden Fällen konnte er nur gewinnen. Zu dumm, dass er sich nicht wie ein Gewinner fühlte.
    Chase stapfte die Treppe hinauf, als wenn er Gewichte an den Füßen hätte. Er zog seine Krawatte und das Jackett aus und hängte beides über die Rücklehne des Stuhls, nachdem er sein Schlafzimmer betreten hatte.
    Aber sein Schlafzimmer vermittelte ihm nicht mehr das Gefühl von Sicherheit und Behaglichkeit wie früher, bevor Elena die Nacht bei ihm verbracht hatte. Obwohl sie nicht da war, war sie doch präsent. Der Duft ihres Parfüms schien in der Luft zu hängen, er nahm ihn in den Laken und auf dem Kopfkissen wahr. Er glaubte ihr sinnliches, fröhliches Lachen zu hören, wo er auch hinging – im Haus und draußen.
    Mit einem frustrierten Knurren zog er sich auf dem Weg zur Dusche die restlichen Sachen aus. Das heiße Wasser half ebenso wenig gegen seine
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