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Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Titel: Liebe - stürmisch wie Herbstwind
Autoren: Maxime Sullivan
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    „Ich möchte mich entschuldigen, Samantha.“
    Sie hatte ihn kommen hören, aber absichtlich nicht reagiert. Jetzt sah sie hoch. Blake stand direkt vor ihrem Schreibtisch. Immer noch wütend, erhob sie sich, ging zum Aktenschrank und zog die große Schublade auf. „Ich bin nur froh, dass ich bald hier weg bin.“
    „Sei doch nicht so“, bat er.
    Sie fuhr herum und sah ihn wütend an. „Wie soll ich nicht sein? Böse? Beleidigt? Soll ich lieber alles schweigend hinnehmen?“
    „Nein, das meine ich nicht. Ich weiß ja, dass ich dich vor meiner Familie zurechtgewiesen habe. Das hätte ich nicht tun sollen, und es tut mir leid.“
    „Das kommt ein bisschen spät. Ich habe schließlich nur meinen Job gemacht. Die Frau hat behauptet, dass es sehr dringend sei. Und da die Sache mit der Boutique auf der heutigen Tagesordnung stand, nahm ich an, du müsstest über die neuesten Entwicklungen Bescheid wissen.“
    „Ja, und das war auch richtig. Du hast vollkommen korrekt gehandelt.“ Er blickte kurz zu Boden und sah Samantha dann ernst an. „Wahrscheinlich wirst du mir nicht glauben, aber der Grund, weshalb ich dich angefahren habe, warst du. Ich war verärgert, weil ich über deine Nachfolge sprechen musste. Und ich nicht an einer Nachfolgerin interessiert bin. Ich will dich behalten.“
    Bei diesen Worten löste sich ihr Zorn in nichts auf. Sie glaubte ihm sofort. Denn sie zweifelte seine Worte niemals an. Was er sagte, das meinte er auch so. Er wollte sie nicht manipulieren. Er hatte akzeptiert, dass sie ihn verließ, und nichts zu verlieren. Also konnte er auch ehrlich sein. Warum sollten sie miteinander streiten, wo doch die gemeinsame Zeit so kostbar war? „Oh, Blake …“ Zärtlich sah sie ihn an.
    Sofort trat er vor sie hin und legte ihr einen Arm um die Taille. „Vergibst du mir? Die anderen wissen, wie schäbig ich mich fühle. Sie waren alle auf deiner Seite.“
    „Wir wollen nicht mehr darüber sprechen“, erwiderte sie leise. Insgeheim aber freute sie sich, dass die anderen ihre Partei ergriffen hatten, sogar gegen den großen Bruder.
    Sanft strich er ihr über die Wange. „Bist du sicher, dass du deine Meinung nicht ändern willst? Und vielleicht doch bleibst? Es läuft doch gut mit uns.“
    „Nein, ich kann nicht bleiben.“ Und wenn ihr Herz auch ihm gehörte. Aber er wollte sie nur vorübergehend. Und sie ihn für immer.
    „Schade.“ Er beugte sich vor und küsste sie, innig und zärtlich, als sei dies der letzte Kuss, der ihnen blieb. Und sie erwiderte den Kuss von ganzem Herzen. Dass sie ihn begehrte, durfte sie ihm zeigen, aber nicht, was sie fühlte.
    Das Telefon klingelte, aber beide achteten nicht darauf.
    Kurz danach klingelte es wieder. Diesmal löste Samantha sich von Blake. „Ich sollte das Gespräch annehmen.“
    Es war Clarice.
    Samantha sah Blake an, während sie schweigend zuhörte. Dann sagte sie: „Moment mal, Mrs Richardson“, warf sie ein. „Ich gebe Ihnen mal eben Mr Jarrod.“
    Sie streckte ihm den Hörer hin, den er nur widerwillig nahm. „Ja, was gibt’s, Clarice?“ Und nach einer Weile erwiderte er: „Das kann sein, aber ich habe im Augenblick leider überhaupt keine Zeit.“ Er zwinkerte Samantha zu, die ihn zärtlich ansah. Wieder schwieg Blake eine ganze Zeit. „Ja, wir haben Ihren Vorschlag auch heute Morgen angesprochen. Mein Bruder Trevor wird sich darum kümmern und sich möglichst bald mit Ihnen in Verbindung setzen.“ Es folgte eine kurze Pause, bevor er sagte: „Ja, sehr gut. Auf Wiedersehen.“
    Er legte auf und gab Samantha kurz einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich muss sofort mit Trevor sprechen. Denn Clarice wird sicher nicht darauf warten, dass er sie anruft, sondern ihm zuvorkommen. Da sollte er wissen, was ihn erwartet.“
    „Du machst dir Gedanken um deine Geschwister und fühlst dich für sie verantwortlich, oder?“
    „Ja, irgendwie schon.“
    Kurz stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Erstaunt sah er sie an, dann schüttelte er lächelnd den Kopf und verließ das Büro.
    Was für ein guter Bruder er doch ist, dachte sie, und ihr Herz schmerzte beinahe vor Liebe.
    Und was für ein guter Mensch.

11. KAPITEL
    Kurz vor der Mittagspause platzte Melissa ins Büro, wo Blake gerade mit Samantha einen Bericht durchsprach. „Ich habe für dich einen Termin im Spa gemacht, Samantha, um vier bei mir. Ich glaube, du musst mal tüchtig verwöhnt werden.“
    „Aber wieso …?“, setzte Samantha
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