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Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Titel: Liebe - stürmisch wie Herbstwind
Autoren: Maxime Sullivan
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auszusuchen. Sie nahm den Teller mit dem Sandwich mit zum Empfang. Vielleicht hatte eins der Mädchen Appetit darauf. Als sie durch die Lobby in Richtung Empfang ging, sah sie aus dem Augenwinkel, dass zwei Menschen an der Bar saßen. Sie sah genauer hin. Es waren Blake und Clarice! Beide hatten einen Drink vor sich stehen, und Clarice redete auf Blake ein, wobei sie sich weit vorbeugte, sodass er bestimmt einen guten Einblick in ihr üppiges Dekolleté hatte. Ob sie ihm gerade ihr „Angebot“ machte?
    Das also war seine Besprechung in der Stadt! Wütend drehte Samantha sich auf dem Absatz um und verschwand wieder nach oben. Ohne nachzudenken, ließ sie das Sandwich in den Abfalleimer fallen und warf sich in ihren Schreibtischsessel.
    Was hatte das zu bedeuten? Vielleicht gar nichts. Aber sie hasste es, wenn Blake sie belog. Außerdem musste er wissen, dass Clarice sich Hoffnungen machte, wenn er sich mit ihr zusammensetzte und auf sie einging. Andererseits war er natürlich sein eigener Herr, und wenn sie Aspen erst verlassen hätte, wäre er wieder allein. Konnte sie es ihm da übel nehmen, wenn er sich möglicherweise von Clarice trösten lassen wollte?
    Wütend auf sich selbst, griff sie zum Telefonhörer und bestellte ein Essen für zwei, obwohl sie ziemlich sicher war, keinen Bissen herunterbringen zu können.
    Als Blake etwas später am Abend in die Lodge zurückkehrte, wirkte er wie in Gedanken versunken, und so sagte Samantha vorläufig nichts. Außerdem wollte sie sich nicht wie eine keifende Ehefrau benehmen, die ihrem Mann nachstellte. Doch als sie fast mit dem Essen fertig waren, konnte sie nicht mehr an sich halten.
    „Übrigens, Blake, wenn du das nächste Mal mit Mrs Richardson keinen Drink nehmen möchtest, dann solltest du es nicht in der Bar tun.“
    „Was soll das?“, wollte er wissen und sah sie kalt an.
    „Ich habe dich mit ihr gesehen“, erklärte Samantha in einem immer noch erstaunlich gleichmütigen Tonfall.
    „Na und?“
    „Ich fand es nur etwas seltsam, dass du eigentlich keine Zeit für sie hattest. Und dann plötzlich doch.“
    Er runzelte die Stirn, lächelte dann aber breit und triumphierend. „Du bist eifersüchtig.“
    „Eifersucht liegt mir überhaupt nicht“, behauptete sie. Hoffentlich glaubt er mir das, dachte sie. Denn wenn nicht, könnte er auf die Idee kommen, dass sie mehr für ihn empfand, als er wissen durfte.
    „Dann ist es dir egal, ob ich mit anderen Frauen ausgehe oder nicht?“, hakte er sofort nach und sah sie neugierig an.
    „Solange ich in Aspen bin, ist es mir nicht egal“, erwiderte sie entschieden. „Denn ein bisschen Respekt kann die Frau doch verlangen, mit der du ins Bett gehst, oder?“
    Er schwieg einige Sekunden lang, dann nickte er. „Ja, Samantha, ich finde auch, dass man in einem solchen Fall ehrlich zueinander sein sollte.“
    „Gut.“
    Er hob sein Glas und trank einen Schluck Wein. „Clarice kannst du vergessen. Sie hat mir aufgelauert, als ich das Hotel verlassen wollte, um zu der Besprechung zu fahren. Und da hatte ich den Eindruck, dass ich sie kurz anhören müsste. Sie hatte mir ein geschäftliches Angebot zu machen und wollte wissen, ob sie hier im Resort eine Boutique einrichten könne. Offensichtlich besitzt sie eine Kette hochpreisiger Läden.“
    Ach so . Samantha war verlegen, weil sie sofort bereit gewesen war, die falschen Schlüsse zu ziehen.
    „Das Gespräch war wirklich rein geschäftlich“, versicherte Blake noch einmal. „Ich werde das Thema morgen auf der Sitzung ansprechen.“
    Nicht nur das, dachte sie. Ganz sicher würde er auch das Thema ihrer Nachfolge zur Sprache bringen. Bei dem Gedanken daran überfiel sie tiefe Traurigkeit. „Dann wird Clarice sicher viel Zeit in Aspen verbringen, oder?“ Und ich bin nicht mehr da – von diesem Gedanken konnte sie sich einfach nicht lösen –, sodass Clarice freie Bahn hat.
    „Das sehe ich noch nicht. Klar, während die Boutique eingerichtet wird, muss sie häufiger von Los Angeles herkommen. Aber danach?“ Forschend sah Blake sie an. „Warum fragst du?“
    „Nur so. Ich habe eigentlich nur laut gedacht. Außerdem bin ich sowieso nicht mehr da, also geht es mich auch nichts mehr an.“
    Sein Blick wurde kalt. „Stimmt. Es sollte dir wirklich egal sein.“
    „Genau.“ Wenn es nur nicht so wehtun würde … Mit hängenden Schultern erhob sie sich. „Ich hole den Nachtisch.“ Er hat wirklich keine Ahnung, warum ich ihn verlassen muss, dachte sie, während sie
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