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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft
Autoren: Nora Roberts
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jemanden."
    "Wirklich?"
    "Dad meinte immer, wenn es zu einem Thema zwei Ansichten gäbe, würdest du beide vertreten. Der Junge ist genauso. Und er bringt. Connor zum Lachen. Es tut gut, ihn lachen zu hören."
    "Mit einem Vater wie Joe Dolin hat er nicht viel zu lachen gehabt", sagte Jared.
    Shane knurrte zustimmend, während er die zerschnittenen Schnüre einsammelte.
    "Nun ja, Dolin ist hinter Gittern und kann keinen Schaden mehr anrichten." Er warf einen prüfenden Blick auf seine Herde und das Land dahinter. "Nie wieder wird dieser Kerl die arme Cassie verprügeln und die Kinder terrorisieren. Ist die Scheidung bald durch?"
    "In spätestens sechzig Tagen müßten wir ein rechtskräftiges Urteil haben."
    "Je früher, desto besser. Ich muß nach den Schweinen sehen. Holst du mehr Heu aus der Scheune?"
    "Natürlich."
    Shane ging zum Pferch, um das Futter für die Borstentiere zu mischen. Als die fetten Schweine ihn sahen, fingen sie an zu grunzen. "Ja, Daddy ist hier, Kinder."
    "Er redet dauernd mit ihnen", verkündete Bryan, der sich ihnen unbemerkt von hinten genähert hatte.
    "Sie antworten mir." Lächelnd drehte Shane sich um. Der Junge war nicht allein.
    Savannah stand neben ihrem Sohn, eine Hand auf seiner Schulter, ein unbeschwertes Lächeln auf dem Gesicht. Sie trug das Haar offen, und es fiel wie ein schwarzer Wasserfall auf die zerschlissene Denimjacke. Shane beschloß, die Schweine warten zu lassen, und lehnte sich an den Zaun.
    "Guten Morgen."
    "Guten Morgen." Savannah warf einen Blick in den Pferch. "Sie sehen hungrig aus."
    "Sie sind immer hungrig. Deshalb heißen sie ja auch Schweine."
    Lachend stellte sie einen Fuß auf die unterste Zaunlatte. Sie war es gewöhnt, Tiere um sich zu haben. "Die Sau dort drüben sieht äußerst wohlgenährt aus."
    Er machte ein paar Schritte auf Savannah zu, um den Duft ihres Haars einatmen zu können. "Sie ist voller Ferkel. Ich werde sie bald von den anderen trennen müssen."
    "Frühling auf der Farm", murmelte sie. "Und wer ist der Daddy?"
    "Der selbstzufrieden dreinschauende Eber dort hinten."
    "Aha." Noch immer lächelnd warf Savannah das Haar über die Schultern. "Wir haben eine Bitte, Mr. MacKade."
    "Shane."
    "Shane. Wie ich hörte, haben Sie Kätzchen."
    Shane lächelte Bryan zu. "Du hast deine Mom überredet, was?"
    Bryan setzte eine Unschuldsmiene auf, doch die leuchtenden Augen verrieten ihn.
    "Mom braucht Gesellschaft, während ich in der Schule bin."
    "Gute Idee. Sie sind in der Scheune. Ich zeige sie Ihnen."
    "Nein." Savannah legte eine Hand auf seinen Arm. Dir Blick ließ erkennen, daß sie genau wußte, warum er so zuvorkommend war. "Wir wollen Sie nicht bei der Arbeit stören. Ihre Schweine warten, und Bryan weiß bestimmt, wo wir die Kätzchen finden."
    "Klar weiß ich das. Komm schon, Mom." Bryan nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her. "Sie sind echt cool. Shane hat ganz viele tolle Tiere."
    "So?" Als sie ihrem Sohn folgte, sah sie das beeindruckendste Lebewesen auf der ganzen Farm aus der Scheune kommen. Es trug einen Heuballen über der Schulter.
    Jared blieb stehen, warf den Ballen hin, und ihre Blicke trafen sich. Savannah wurde bewußt, daß sie sich durch den teuren Anzug hatte täuschen lassen. In dem edlen Tuch hatte er elegant ausgesehen.
    Jetzt hatte er nichts Elegantes an sich.
    Das T-Shirt und die Jeans betonten seine athletische, ungemein männliche Gestalt.
    Viele andere Frauen hätten unwillkürlich den Atem angehalten, sie jedoch nickte ihm nur kühl zu. "Mr. MacKade."
    "Ms. Morningstar." Er klang ebenso distanziert, aber es kostete ihn Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, was ihr Anblick in ihm auslöste. "Hi, Bryan."
    "Ich wußte gar nicht, daß Sie hier arbeiten", sagte der Junge. "Ich habe Sie hier noch nie gesehen."
    "Hin und wieder bin ich hier."
    "Wieso haben Sie denn bei uns einen Anzug getragen?" fragte Bryan. "Shane trägt nie einen."
    "Den müßte man in einen Anzug prügeln." Der Junge lächelte, und Jared bemerkte eine Zahnlücke, die am Tag zuvor nicht dagewesen war. "Hast du etwas verloren?"
    Stolz schob Bryan die Zungenspitze in die Lücke. "Der ist heute morgen herausgefallen. Ich kann jetzt viel weiter spucken."
    "Ich habe mal den Rekord in dieser Gegend gehalten. Zwei Meter achtzig. Ohne Rückenwind."
    Bryan war sichtlich beeindruckt. Er sammelte Spucke, konzentrierte sich und zeigte, was er konnte. Jared spitzte die Lippen und nickte anerkennend. "Nicht schlecht."
    "Ich komme noch weiter."
    "Du gehörst zu den
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