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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft
Autoren: Nora Roberts
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begann er. "Ich würde sagen, auch sie hat dir gerade etwas klargemacht."
    "Die Frau ist .unmöglich", stammelte Shane und wischte sich die tränenden Augen.
    "Ich glaube, ich habe mich in sie verliebt."
    Rafe wußte nur zu gut, wie es war, seinem Herz ausgeliefert zu sein. Deshalb stand er auf und legte Jared eine Hand auf die Schulter. "Weißt du, Jared, du hast jetzt zwei Möglichkeiten."
    Jared zitterte fast vor Wut. "Und die wären?"
    "Lauf, als wäre der Teufel hinter dir her, oder geh und hol sie dir. Ich weiß, wofür ich mich entscheiden würde."
    Während der nächsten zwei Stunden unternahm Jared überhaupt nichts. Er kannte sich gut genug, um zu wissen, wie gefährlich sein Temperament sein konnte. Er ließ etwas Dampf ab und brachte sich bei der Arbeit in der Scheune ins Schwitzen, bevor er sich duschte.
    Als er schließlich aufbrach, war der Zorn noch immer da, aber er hatte ihn unter Kontrolle. Savannah glaubt, sie kann mich wegwerfen, so wie meine Sachen, dachte er.
    Aber da irrte sie sich.
    "Heh, Jared." Shane stand im Hof und kämpfte mit den Hunden um einen von Jareds Schuhen. "Sag Savannah, daß wir die Show wirklich genossen haben, ja?"
    "Erinnere mich nachher daran, daß ich dir in den Hintern trete."
    Sie hatte ihn lächerlich gemacht. Vor seinen Brüdern. Er stopfte die Hände in die Taschen und versuchte, ruhig zu bleiben, während er zum Wald stapfte. Außerdem hatte sie einen Großteil seiner Garderobe ruiniert.
    Sie hielt sich für verdammt schlau, da war er sicher. Wahrscheinlich hatte sie die halbe Nacht aufgesessen und alles ganz genau geplant. Wäre er nicht das Opfer gewesen, hätte er sie dafür bewundert. Die Frau hatte wirklich Nerven.
    Aber sie hatte sich auf seine Kosten ausgetobt.
    Der Wald umschloß ihn, doch das gewohnte Gefühl des Friedens stellte sich nicht ein. Mit den Gedanken war Jared auf der anderen Seite der Bäume, bei Savannah.
    Und bei der Rache, die er an ihr ausüben wollte. Mal sehen, dachte er voller Vorfreude, wie es ihr gefällt, wenn ich an ihren Kleiderschrank gehe und ...
    Plötzlich hielt er inne und holte einmal tief Luft. Was hatte die Frau bloß aus ihm gemacht? Er führte sich auf wie ein unreifer Teenager und malte sich aus, wie er ihren Kleiderschrank verwüstete.
    Nein, dazu würde es nicht kommen. Er würde sich rächen, indem er ihr bewies, daß er trotz ihres e mpörenden Auftritts ruhig und vernünftig blieb. Um sicherzustellen, daß er das auch wirklich blieb, machte Jared einen Umweg und setzte sich erst einmal auf seinen Felsbrocken.
    Er konnte sie diesmal nicht spüren, die Geister, die diesen Ort mit ihren Sorgen, Hoffnungen und Ängsten heimsuchten. Vielleicht lag es daran, daß er zum erstenmal seit langer Zeit mit genug eigenen Problemen belastet war.
    Jared wußte, was es hieß, jemanden zu verlieren. Der Tod seiner Eltern hatte ihn hart getroffen und tief erschüttert, aber er hatte ihn überlebt, weil ihm keine andere Wahl geblieben war. Und weil es so viele gute, klare und wichtige Erinnerungen gab, mit denen er sich trösten konnte.
    Und natürlich hatte er immer seine Brüder gehabt.
    Er kannte die Trauer. Er hatte sie erlebt, als er sich schließlich eingestehen mußte, daß seine Ehe ein Fehler gewesen sei. Keine Katastrophe. Irgendwie wäre das besser gewesen, einfacher zu verkraften als ein Fehler, den er selbst begangen hatte ... den er hätte vermeiden können.
    Und Ho ffnung. Auch die kannte er. Sein Leben war voll davon gewesen. Seine Eltern und seine Herkunft hatten sie ihm geschenkt. Aber wo immer es Hoffnung gab, gab es auch Angst. Sie war der Preis, der für das Glück gezahlt werden mußte.
    Er kannte all diese Gefühle, hatte sie ertragen oder genossen. Aber vor Savannah hatte er nichts so Tiefes, so Schmerzhaftes erlebt. Nichts so Erschreckendes.
    Der Wind wurde stärker, während Jared im Wald saß. Bäume schwankten, Blätter rauschten, die das Sonnenlicht dämpften. Und es wurde kälter.
    Hierher waren sie gekommen. Reglos saß Jared da und dachte daran. Die beiden Jungs, die verschiedene Uniformen trugen, waren hergekommen. Jeder von ihnen war auf der Suche nach seinem Zuhause gewesen. Auf der Flucht vor dem Wahnsinn des Krieges, voller Sehnsucht nach dem Vertrauten. Nach dem verlorenen Sinn des Lebens. Nach ihrer Familie, nach den Menschen, die sie kannten und liebten.
    Vielleicht war es das, worum sie gekämpft hatten.
    Um ihr Zuhause.
    Jared wurde bewußt, wie dumm er gewesen war. Er schloß die Augen, als
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