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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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glücklich miteinander sein würden.
    Schließlich war sie ihre Trauzeugin! Warum nur war sie plötzlich so neidisch?
    Irgendwie sah das Leben, das vor Annie lag, um einiges vielversprechender aus als ihres. Dabei hatte sie einen tollen Lebensplan und wirklich an alles gedacht. Sie würde einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen haben und ihm oder ihr alles bieten, was man sich nur vorstellen konnte. Die Nannys wären reizend, Kindergarten und Schule von erster Qualität.
    Robin verlangsamte ihren Schritt und wischte sich wütend die Tränen von den Wangen. Was war nur mit ihr los? Sie hatte doch alles perfekt geplant. Warum fühlte sie sich dann auf einmal so leer und einsam?
    “Robin!” Das war Jakes Stimme.
    Nein.
    Nicht jetzt.
    Jetzt nicht.
    Sie musste ein paar Minuten allein sein, um sich zu sammeln. Sonst würde sie eine schreckliche Trauzeugin und Brautjungfer abgeben und auch das Essen im Fireweed Café nicht durchstehen.
    Sie hörte seine Schritte hinter sich. Die anderen standen jetzt sicher auf dem Vorplatz der Kirche und sahen zu ihnen hinüber. Sie würden sich wundern, wenn sie vor Jake davonliefe.
    Also musste sie stehen bleiben und mit ihm sprechen, sonst dachten sie noch, sie sei nicht ganz bei Trost, und würden sie hinterher mit Fragen löchern.
    Schnell wischte sie sich noch einmal über die Wangen und holte tief Luft. Dies war Annies großer Tag und sie würde alles tun, damit der Tag für ihre Freundin unvergesslich sein würde. Verdammt noch mal, sie würde die beste Brautjungfer und Trauzeugin sein, die es je gegeben hatte!
    Robin drehte sich um.
    “Oh, hallo!”, sagte sie, als Jake vor ihr stehen blieb. “Ich dachte, du wärst mit dem Auto gekommen. Ich musste einfach ein bisschen frische Luft schnappen.”
    Ihr strahlendes Lächeln würden Annie und die anderen, die sie aus ein paar hundert Metern Entfernung betrachteten, ihr schon abnehmen. Aber Jake bemerkte natürlich ihre geröteten Augen und die Tränenspuren auf ihren Wangen.
    “Was ist los mit dir?” Er runzelte die Stirn und musterte sie besorgt.
    “Nichts.”
    “Sei nicht albern. Warum bist du weggelaufen?”
    “Ich brauchte frische Luft.”
    “Bitte, Robin, sei ehrlich mit mir.”
    “Erinnerst du dich, was du mir vor ein paar Tagen im Garten erzählt hast?”
    “Im Garten? In was für einem Garten?”
    “In deinem. Lächle, red irgendwas, lache.”
    “Wie bitte?”
    “Sie kommen, Jake. Bitte, wir wollen doch, dass das Essen ein voller Erfolg wird.” Sie schlug ihm auf den Arm und lachte, als hätte er ihr gerade einen guten Witz erzählt. Dann ließ sie ihn stehen und ging strahlend auf Annie zu.
    “Puh!” Sie tat so, als wische sie sich den Schweiß von der Stirn. “Ich hatte gedacht, ich könnte ihn schlagen, aber der Mann ist doch schneller als ich.” Sie hakte Annie ein. “Ich fürchte, er hat sich einen Extranachtisch verdient.”
    Jake trat neben sie und betrachtete sie unter zusammengezogenen Augenbrauen.
    “Hast du Derek schon erzählt, was Connie dir zum Abschied vom Single-Dasein geschenkt hat?”, plapperte Robin munter weiter. Hoffentlich nahmen sie ihr den plötzlichen Stimmungsumschwung ab.
    “Was für ein Geschenk?”, fragte Derek, und Robin hätte ihn küssen können, weil er auf ihr Ablenkungsmanöver einging.
    “Du musst schon noch etwas Geduld haben”, erwiderte Annie lächelnd.
    “Es hat was mit Spitzen zu tun”, sagte Robin und blinzelte ihm zu.
    “Connie hat ja schon immer einen guten Geschmack gehabt”, meinte Derek.
    Im ersten Stock oberhalb des Fireweed Cafés gab es einen mittelgroßen Raum, der ideal für kleinere Familienfeiern war. Das Feuer in dem großen Kamin sorgte für eine gemütliche Atmosphäre. Die Kerzen warfen ihr Licht auf die holzgetäfelten Wände und von den großen Fenstern aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Fluss.
    Robin gab sich große Mühe, ihre trübe Stimmung zu unterdrücken. Sie saß neben Jake an dem großen, rechteckigen Tisch. Nachdem alle bestellt hatten und die Kellnerin in der Küche verschwunden war, hoben sie die Gläser und sprachen verschiedene Toasts aus. Jeder kannte irgendeine witzige Geschichte von einer Hochzeit, und Robin gelang es, immer an den richtigen Stellen zu lachen, und hatte selbst auch einiges zu erzählen.
    Während der Pfarrer eine Story zum Besten gab von einem nervösen Bräutigam und dessen Drang, immer wieder zur falschen Zeit die Toilette aufzusuchen, neigte sich Jake leicht zu Robin. “Geht es dir
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