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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich!
Autoren: Barbara Dunlop
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Vaters den Altar erreicht hatte, trat ihr Vater zur Seite und Annie übergab Robin ihren Feldblumenstrauß. Dabei sah sie ihre Freundin, die weiß wie ein Laken war und deren Hände zitterten, besorgt an.
    “Was ist, Robin?”, flüsterte sie. “Alles in Ordnung?”
    Robin nickte und versuchte zu lächeln.
    Jake machte einen halben Schritt auf sie zu.
    “Braut und Bräutigam sehen sich jetzt bitte an”, sagte der Pfarrer.
    Robin holte tief Luft und Annie sah, dass es ihr schwerfiel zu lächeln. Aber Robin nickte ihr zu und stieß leise hervor: “Macht weiter.”
    “Hat der Trauzeuge die Ringe?”, fragte der Pfarrer.
    “Ja.” Jake nickte.
    “Und Sie werden sie morgen ganz sicher nicht vergessen?”
    Wieder musste Derek lachen.
    “Ich werde die Ringe heute Nacht sogar mit ins Bett nehmen”, antwortete Jake lächelnd.
    “Braut und Bräutigam geben sich die Hände. Dann sprechen Sie beide den Treueschwur und ich erkläre Sie zu Mann und Frau. Danach küssen Sie sich.”
    “Können wir das nicht jetzt üben?”, fragte Derek grinsend.
    “Später.” Annie strahlte ihn an.
    Jake fing Robins Blick auf, aber sie sah schnell zur Seite. Was war denn bloß los? War sie wütend auf ihn? Bereute sie, dass sie sich geliebt hatten? War es ihr peinlich? Aber warum? Sie war eine wunderschöne leidenschaftliche Geliebte.
    “Dann werden wir alle das Traudokument unterschreiben. Ich werde Sie der Gemeinde als Mr und Mrs Sullivan vorstellen. Alles klatscht. Die Trauzeugin gibt das Brautbukett der Braut zurück und das Paar geht gemeinsam durch die Kirche zum Ausgang.”
    Auf die Handbewegung des Pfarrers hin drehten Annie und Derek sich um und gingen in Richtung Kirchenportal.
    “Die junge Ehefrau hakt sich bei ihrem Mann ein”, rief der Pfarrer ihnen hinterher. Dann sah er Robin und Jake an. “Die Trauzeugen haken sich auch ein.”
    Jake reichte Robin den Arm. Sie legte die Hand zögernd auf seinen Unterarm und hielt den Blick starr auf die Rücken von Annie und Derek gerichtet. Ihre Hand zitterte, das konnte Jake genau fühlen.
    “Was hast du denn?”, fragte er.
    “Nichts.”
    “Warum zitterst du dann so?”
    “Tu ich doch gar nicht.”
    “Aber, Robin …”
    “Bitte, Jake.”
    Sie kamen in die Vorhalle, wo Derek und Annie auf sie warteten. Robin nahm schnell die Hand von Jakes Arm und trat ein paar Schritte zur Seite.
    “Na, das war doch gar nicht so schlecht”, meinte Derek.
    Jake nickte nur und sah Robin an. Was war denn bloß mit ihr los? Sie tat ja so, als bedaure sie, mit ihm geschlafen zu haben. Wollte sie von ihm kein Kind mehr? War sie wütend auf ihn? Aber warum sollte sie?
    “In Jeans und allein hier in der Kirche ist es ja einfach”, meinte Annie lächelnd. “Aber morgen, wenn die ganze Stadt zusieht … Ich werde bestimmt ohnmächtig.”
    “Ich fange dich auf, wenn du umsinkst”, sagte Derek zärtlich. “Hauptsache, du weichst nicht von meiner Seite.”
    “Mach dir keine Hoffnungen!”
    Jake machte einen Schritt auf Robin zu, aber sie trat zur Seite und bewahrte Abstand.
    “Wir sind jetzt hier fertig”, sagte der Pfarrer. “Bis morgen Nachmittag dann, vier Uhr. Der Bräutigam kommt bitte zehn Minuten früher und die Braut zwei Minuten zu spät, damit der Bräutigam ins Schwitzen gerät.” Er zwinkerte Annie zu.
    “Untersteh dich!” Derek drückte Annie fest an sich.
    Annie lachte nur und küsste ihn auf die Wange.
    Derek schüttelte dem Pfarrer die Hand. “Wir treffen uns jetzt mit Annies Mutter im Fireweed Café. Wollen Sie nicht dazukommen?”
    “Danke.” Der Pfarrer nickte. “Sehr gern.”
    Robin glaubte ersticken zu müssen. Sie stieß schnell die Kirchentür auf und atmete tief die kühle Abendluft ein. Den Ersatzstrauß warf sie über den Zaun und dann rannte sie los, als sei der Teufel hinter ihr her, immer in Richtung Fluss.
    Ihr Pulsschlag dröhnte ihr in den Ohren. Sie fühlte sich ganz elend.
    Annie und Derek waren sehr verliebt. Morgen würden sie sich vor allen Leuten das Jawort geben. Und dann würden sie ihr perfektes Eheleben mit einer perfekten Hochzeitsnacht beginnen.
    Sie würden perfekte Kinder haben, die von einem perfekten Elternpaar von Herzen geliebt werden würden. Die kleinen Jungs würden mit dem Vater angeln gehen und die kleinen Mädchen würden … wahrscheinlich auch mit dem Vater angeln gehen.
    Robin verabscheute sich dafür, dass sie ihnen ihr Glück missgönnte. Sie sollte sich ganz ohne Vorbehalte für sie freuen und selig sein, dass sie so
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