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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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dich.”
    Sprachlos blickte Olympia auf den Solitär, den er ihr an den Ringfinger gesteckt hatte.
    “Ein bisschen Romantik muss schließlich sein. Deine Mutter wird es im Gegensatz zu dir zu schätzen wissen.” Er führte sie durch ein Nebenzimmer zu seinem privaten Lift. “Damianos erwartet dich unten und sorgt dafür, dass du nach Hause gefahren wirst. Sieh zu, dass du ausreichend Schlaf bekommst. Wir sehen uns dann morgen.”
    Er schob sie durch die Tür und holte ihr danach per Knopfdruck den Aufzug.
    Olympia erwachte am folgenden Morgen mit einem schweren Kopf.
    Als sie am vergangenen Abend nach Hause gekommen war, hatte ihre Mutter bereits geschlafen, und sie hatte sich nicht mehr mit ihr beraten können. So hatte sie bis in die frühen Morgenstunden wach gelegen und allein nach einer Lösung ihrer Probleme gesucht. Sie sah nur einen Ausweg: Sie musste Gregoris’ Bedingungen ablehnen. Warum nur hatte sie ihm nicht gestern schon gesagt, dass ihre Mutter ein schwaches Herz hatte? Er mochte sie, Olympia, erbittert hassen, die verletzliche Irini würde er aber nie in Gefahr bringen wollen.
    Olympia richtete sich auf und strich sich mit beiden Händen das wellige dunkle Haar zurück, das ihr fast bis zur Taille reichte. Sie musste unwillkürlich über sich lächeln. Eine erwachsene Frau ihres Alters, die es noch so lang trug! Sie konnte sich gut entsinnen, wie ausgiebig ihre Mutter es früher immer gebürstet hatte. Am lebhaftesten erinnerte sie sich jedoch daran, wie gern Gregoris damals die Hände hineingeschoben hatte. “Ich liebe dein Haar”, hatte er ihr dabei leise ins Ohr gesagt.
    Vor zehn Jahren hatte Gregoris Cozakis das bedingungslose Vertrauen, das sie in ihn gesetzt hatte, bitter enttäuscht. Aus Schmerz und Verzweiflung hatte sie sich, ohne an die Konsequenzen zu denken, auf eine Art gerächt, die ihr jetzt zum Verhängnis wurde: Sie hatte sich nicht verteidigt, als er sie beschuldigt hatte, ihn mit Lukas Theotokas betrogen zu haben.
    Damals war sie fest davon überzeugt gewesen, dass alle sie verraten hatten und sie keine Freunde mehr besaß. Deshalb hatte sie es vorgezogen, als gewissenloses Flittchen bezeichnet zu werden, anstatt sich als das Naivchen erkennen zu geben, das sie in Wirklichkeit gewesen war.
    Denn ein Naivchen war sie wirklich gewesen. Sie hatte sich Illusionen gemacht und scheinheilige Komplimente für bare Münze genommen. Niemand hatte sich ehrlich für sie interessiert. Ihr Großvater hatte sie nur benutzt, um Manoulis Industries, sein Lebenswerk, über sie an einen fähigen und angesehenen Nachfolger zu übergeben. Gregoris und sein Vater hatten das gewusst und waren auch bereit gewesen, den Preis dafür zu bezahlen: einen Ehering. Es war ein abgekartetes Spiel gewesen, bevor sie auch nur ein Fuß auf griechischen Boden gesetzt hatte.
    Jetzt stürmten Erinnerungen auf sie ein, die sie jahrelang verdrängt hatte. Ihr erstes Zusammentreffen mit Gregoris stand ihr plötzlich so lebhaft vor Augen, als wäre es gestern gewesen.
    Gregoris am Swimmingpool in der Villa ihres Großvaters … Er hatte ein schwarzes T-Shirt und eine helle Hose getragen, lässig ein Glas in der Hand gehalten und mit Freunden geredet. Es war auf der Willkommensparty gewesen, die Spyros ihr zu Ehren gegeben hatte, und sie war sehr nervös gewesen. Aber plötzlich hatten sie die fremden Gesichter nicht mehr beunruhigt, denn sie hatte nur noch Gregoris gesehen.
    Er hatte aufgeblickt, als sie aus dem Haus gekommen war, und sie regelrecht angestarrt. Darauf hatte sie sich damals viel eingebildet. Heute wusste sie, dass er wahrscheinlich nur enttäuscht gewesen war, weil sie in Wirklichkeit noch unscheinbarer aussah als auf den Fotos.
    Spyros hatte nicht viel Federlesens gemacht und Gregoris sofort herbeigewinkt, um ihn ihr vorzustellen. Und sie hatte sich benommen wie eine dumme Gans, war errötet, hatte kaum ein Wort über die Lippen gebracht und sich nicht getraut, ihm in die Augen zu sehen. Doch Gregoris hatte ihr geholfen, sich wieder zu fangen, indem er sie geschickt in eine Unterhaltung verwickelte.
    Olympia seufzte. Was nützte es, die Vergangenheit heraufzubeschwören? Viel wichtiger war es, mit den anstehenden Problemen fertig zu werden. Sollte sie ihrer Mutter erzählen, was in jenem Sommer wirklich passiert war? Irini würde ihr sicher glauben, aber die Demütigungen, die ihre Tochter hatte erleiden müssen, würden sie unnötig belasten. Außerdem würde Irini nie verstehen, wie eine Frau trotzig
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