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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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schweigen konnte, wenn es darum ging, ihre Ehre zu verteidigen.
    Aber hätte sie, Olympia, ihre Unschuld damals überhaupt beweisen können? Ihre angeblich beste Freundin Katerina hatte schließlich Lukas’ Behauptung bestätigt, er hätte Gregoris mit ihr, Olympia, betrogen.
    Außerdem hatte sie damals nicht klar denken können, denn sie war rasend vor Eifersucht gewesen. Bevor sie nämlich blind vor Tränen auf den Parkplatz gelaufen war, hatte sie Gregoris in den Armen eines bildschönen Models erwischt.
    Für diesen Verrat an ihr, seiner Verlobten, hatte sie sich gerächt, indem sie Gregoris und auch ihren Großvater, die ihr eine solch schamlose Tat zugetraut hatten, in ihrem Vorurteil bestätigt hatte. Gregoris war außer sich gewesen. Die Entdeckung, dass seine sanftmütige Braut, diese kleine graue Maus, ein falsches Spiel getrieben hatte, hatte seinem Ego einen schweren Schlag versetzt.
    Jetzt wurde ihr klar, dass sie sich in ihrem eigenen Netz verstrickt hatte. Obwohl sie selbst im Nachhinein nicht wusste, wie sie sich trotz der erdrückenden Beweise hätte verteidigen können, sah sie ein, dass sie ihren Ruf durch ihr trotziges Schweigen an jenem schrecklichen Tag ruiniert hatte. Und Gregoris hatte sie damit so verletzt, dass er selbst zehn Jahre später noch nach Rache verlangte.
    Am vergangenen Abend hatten seine Drohungen sie in Panik versetzt. Aber jetzt, bei Tageslicht betrachtet, glaubte sie nicht, dass er es ernst gemeint hatte. Dass er einen Sohn von ihr haben wollte, war einfach lächerlich! Und sein leidenschaftlicher Kuss hatte lediglich bewiesen, dass er sie im Arm halten, dabei jedoch an eine verführerische Frau denken konnte!
    Gregoris hatte ihr verzweifeltes Angebot missverstanden und etwas Ungeheuerliches daraus gemacht. Es konnte doch nicht sein, dass er wirklich mit ihr ins Bett gehen und ein Kind von ihr haben wollte!
    Während sich ihre Gedanken derart überschlugen, blickte Olympia zufällig auf den Wecker. Das durfte doch nicht wahr sein, zehn vor zwölf! Warum hatte ihre Mutter sie nicht geweckt? Schnell sprang sie aus dem Bett und eilte ins Wohnzimmer – Gregoris’ Lachen hörte sie zu spät.
    Abrupt blieb sie in ihrem kurzen, fadenscheinigen Nachthemd auf der Schwelle stehen. Der Tisch war mit dem besten Kaffeegeschirr gedeckt, und Irini hielt Gregoris’ Hand. Tränen standen ihr in den Augen, die nicht mehr stumpf und gleichgültig blickten, sondern vor Glück glänzten.
    In seinem feinen dunkelgrauen Anzug saß Gregoris so gelassen in dem schäbigen Wohnzimmer, als wäre es seine gewohnte Umgebung. Irini unterhielt sich so angeregt mit ihm auf Griechisch, als wäre er ein alter Freund. Sie, Olympia, hatte ihre Mutter schon seit Jahren nicht mehr so lebhaft gesehen.
    Kühl blickte Gregoris sie an. “Lächle, Liebste”, forderte er sie auf. “Ich muss mich entschuldigen, dass ich deiner Mutter die frohe Mitteilung nicht in deinem Beisein gemacht habe, aber ich konnte einfach nicht warten.”
    “Frohe Mitteilung?”, fragte Olympia benommen.
    Erst jetzt merkte Irini, dass sie ins Zimmer gekommen war. Sie runzelte unwillig die Stirn, als sie bemerkte, dass sie noch im Nachthemd war. “Olympia, zieh dich bitte sofort an. Gregoris möchte mit uns essen gehen.”
    Wie in Trance ging Olympia in ihr Zimmer und sank aufs Bett. Ganz offensichtlich hatte Gregoris ihrer Mutter also schon eröffnet, dass sie heiraten wollten. Er war wirklich raffiniert, das musste ihm der Neid lassen, und konnte seine Mitmenschen besser manipulieren, als es ihr je gelingen würde.
    Irini war ihr auf den Fersen gefolgt. “Gregoris bestellt uns gerade einen Tisch, glücklicherweise hatte er sein Handy dabei. Ich muss mir auch noch etwas anderes anziehen.” Aber statt zu gehen, setzte sie sich. “Oh Olympia, ich kann es immer noch nicht fassen! Ich bin so begeistert, dass ich dir noch nicht einmal Vorwürfe machen kann, weil du mir so viel verheimlicht hast. Gregoris wird ein wunderbarer Ehemann sein, du bist wirklich zu beneiden!”
    Freudig umarmte sie Olympia, die wie erstarrt auf der Bettkante saß. Gregoris hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Er hatte so schnell und geschickt agiert, dass ihr kein Handlungsspielraum mehr geblieben war. Sie saß in der Falle.
    “Wie lange ist Gregoris denn schon hier?”, fragte sie langsam.
    “Schon den ganzen Morgen. Ich hätte dich längst geweckt, aber wir hatten, wie du dir denken kannst, schrecklich viel zu besprechen.” Irini war so aufgeregt, dass
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