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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache
Autoren: Abby Green
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war so verletzt und wütend gewesen – zu Recht natürlich. „Was weißt du denn schon!“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Dabei besaß dein Vater doch zum Zeitpunkt seines Todes keinen einzigen Peso mehr“, fuhr Nic ungerührt fort. „Aber vielleicht finanziert ja der neue Mann deiner Mutter, dieser Schweizer Bankier, deine Schnapsidee?“ Plötzlich versteinerte sich seine Miene. „Oder hast du dir in London selber einen reichen Ehemann geangelt? Wenn ich mich recht entsinne, verkehrst du ja in den entsprechenden Klubs.“
    „Meine Mutter finanziert mich nicht! Und ich habe auch keinen reichen Ehemann, Freund oder Liebhaber! Nicht dass dich das übrigens etwas anginge.“
    Mit gespieltem Erstaunen blickte Nic sie an. „Du bildest dir also allen Ernstes ein, das verwöhnte Vasquez-Prinzesschen könne einfach hier hereinspazieren und schnell mal ein bankrottes Weingut retten? Und das ohne Hilfe, oder überhaupt Ahnung von der Materie zu haben? Ist das gerade dein neues Hobby, weil die Partys auf den Jachten in Cannes dich inzwischen langweilen?“
    Mittlerweile kochte Maddie vor Zorn. Was weiß er denn, wie hart ich dafür gearbeitet habe, um eines Tages die Anerkennung meines Vaters zu bekommen? Um zu beweisen, dass sie ebenso tüchtig war wie ein Mann – und wie ihr verstorbener Bruder. Und jetzt war es zu spät … Aber sie würde sich dem Vermächtnis würdig erweisen und das Erbe zum Erfolg führen. Nie mehr würde sie zulassen, dass ein Mann ihr im Wege stand, so wie ihr Vater.
    „Du hast die Situation richtig erkannt, de Rojas“, stieß sie vehement hervor. „Komm mir nicht in die Quere – und vor allem: Gib dich nicht der Hoffnung hin, dass ich jemals verkaufen werde.“ Maddie überlegte, wie sie es fertigbringen sollte zu gehen, ohne dass er das Rückendekolleté zu Gesicht bekam.
    „Ich gebe dir höchstens zwei Wochen. Dann wirst du schreiend Reißaus nehmen. Du weißt doch überhaupt nicht, wie man ein Weingut bewirtschaftet. Du hast doch keinen einzigen Tag in euren Weinbergen gearbeitet. Außerdem habt ihr seit Jahren keinen nennenswerten Wein mehr hervorgebracht. Dein Vater hat sich mit seinen überteuerten Weinen einfach in etwas verrannt. Vasquez, glaub mir, du überschätzt dich! Eines Tages wirst du gezwungen sein zu verkaufen. Und ich schwöre dir – egal zu welchem Preis – ich werde auf jeden Fall mithalten. Das wird es mir wert sein, damit die Vasquez-Familie endlich für immer von hier verschwindet.“
    Seine Worte trafen Maddie wie ein Schlag. Hatte sie selbst ihm doch gestanden, dass sie nie im Weinberg gearbeitet hatte. Und jetzt verwendete er diese Information, die sie ihm im Vertrauen gegeben hatte, gegen sie.
    „Irgendwann wird euer Weingut auf jeden Fall den de Rojas gehören. Du verlängerst nur unnötig dein Leiden. Noch diese Woche könntest du wieder in London auf einer Modenschau sein. Und du würdest dein Leben lang genug Geld haben. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass du nie mehr hierher zurückkehren musst.“
    Maddie schluckte krampfhaft. Sie hatte plötzlich das Gefühl, nur einen Schritt von einem Abgrund entfernt zu sein. Nics offene Feindseligkeit tat so weh. Und diese Tatsache erschreckte sie zutiefst.
    „Hier ist mein Zuhause – genauso wie deines. Du kannst mich nicht von hier vertreiben … nur über meine Leiche.“
    Leider wusste sie nur zu genau, dass Nic recht hatte. Natürlich nicht mit dem, was ihr Leben betraf. Davon hatte er keine Ahnung, und sie würde sich hüten, ihn darüber aufzuklären.
    Sie trat einen Schritt zurück. „Lass dich ja nicht auf meinem Land blicken, de Rojas. Du bist nicht willkommen … und das betrifft auch deine Leute.“
    „Ich bewundere dein schauspielerisches Talent, Vasquez, und bin gespannt, wie lange du die Charade aufrechterhalten kannst.“
    Abrupt wandte Maddie sich ab und ging. Beinahe wäre sie gestolpert. Das hätte mir gerade noch gefehlt, dachte sie, biss die Zähne zusammen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie nicht vor allen Leuten und vor allem vor diesem arroganten Rojas ihre Schuhe verlieren würde.
    Hocherhobenen Kopfes verließ sie den Saal. Aber als sie schließlich in den rostigen Jeep ihres Vaters kletterte, überwältigten sie die Gefühle. Sie fing an zu zittern, und es dauerte lange, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    Unglücklicherweise lag Nic mit der Einschätzung der Situation richtig: Sie stand sozusagen vor dem Nichts. Aber der
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