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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition)
Autoren: Sophie Berg
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gehabt hatte. Doch damals war es die Angst vor dem Verlust gewesen, die sie antrieb. Heute war es die Freude über das Wiederfinden.
    Wie auf ein unhörbares Kommando sanken sie beide auf die dicken Teppiche. Mit ein paar schnellen Handgriffen hatten sie sich ihrer Kleider entledigt.
    Sie liebten sich rasant und leidenschaftlich. Die so lange unerfüllte Sehnsucht ließ sie alles andere um sich herum vergessen. Da war kein Platz für zärtliches Vorspiel, da war kein Platz für langsames Annähern, da war nur die Gier, endlich wieder eins zu sein.

    Als sich Franziska einige Zeit später auf der Gästetoilette wieder einigermaßen zurechtmachte, lächelte sie ihrem Spiegelbild mit den geröteten Wagen glücklich zu. Sie war da, wo sie hingehörte. Allein mit dem Mann, den sie liebte. Allein? Um Himmels willen, wo waren die anderen Gäste?
    Ihr Vater würde in Kürze hier auftauchen. Es war ein Wunder, dass er nicht schon längst erschienen war. Nicht auszumalen, wäre er angekommen, als sie sich mit ihrem Liebsten auf dem Boden wälzte!
    Franziska stutzte: Wie hieß ihr Liebster eigentlich? Matthias hieß er nicht, soviel stand fest. Mat dann wohl auch nicht. Seeberstein? Der Mann konnte doch nicht allen Ernstes Seeberstein heißen!
    Rasch wusch sie sich die Hände und zupfte ihre Frisur zurecht.

    Als sie wieder in das Zimmer eintrat, erwartete Harry sie schon am Ende des festlich gedeckten Tisches.
    »Wo sind die andern Gäste?«
    Er stand auf, um sie mit seinen weit ausgestreckten Armen zu umfangen und ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. »Du bist mein einziger Gast.«
    »Und Vater?«
    Harry schüttelte den Kopf, und die Zärtlichkeit in seinen Augen verstärkte sich. »Wird nicht kommen.«
    »Hast du ihn angerufen?«
    Harry schüttelte abermals den Kopf. »Das war nicht nötig.«
    Franziska machte sich los. »Warum war das nicht nötig? Ist etwas passiert?«
    »Nein, nein«, beeilte er sich zu versichern, »das Einzige, was passiert ist, ist, dass deine Eltern Bescheid wissen.«
    »Bescheid worüber?«
    »Bescheid über uns«, erklärte Harry, als sei dieses das Selbstverständlichste auf der Welt. »Hast du Hunger?«
    Franziska nickte. »Aber zuerst möchte ich wissen, was genau hier gespielt wird. Worüber genau wissen meine Eltern Bescheid?«
    »Wie habe ich deine Neugierde vermisst! Komm, lass uns zuerst etwas zu essen holen.« Harry nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her in die Küche.
    »Meine Haushälterin hat ein Büfett für uns zusammengestellt. Wir brauchen die Sachen nur in das Zimmer zu tragen.«
    Und das taten sie dann auch.

    Sie saßen am vornehm gedeckten Tisch, prosteten sich mit Kristallgläsern zu und fütterten sich gegenseitig mir den Köstlichkeiten, die die fleißige Haushälterin für sie bereitgestellt hatte.
    »Du hast meiner Schwägerin einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«
    Franziska zuckte schuldbewusst zusammen. »Das tut mir ja so Leid. Wie hätte ich denn auch wissen können, dass es gar nicht ihr Mann war, in den ich mich verliebt hatte, sondern ihr Schwager.«
    »Sag das noch einmal …«
    »Wie hätte ich denn wissen können, …«
    »Nein, das andere.«
    Franziska hatte ihn schon verstanden: »Dass ihr Mann nicht der Mann war, in den ich mich verliebt hatte. Sondern dass du, sein Bruder, das bist. Du bist der Mann, den ich liebe.«
    Und dann küssten sie sich wieder.
    »Natürlich bist du an allem schuld! Hättest du mich nicht angeschwindelt, dann wäre ich nie in die Wohnung deines Bruders gefahren. Und ich hätte deiner Schwägerin keinen Schock versetzt.«
    »Ich wollte dir ja längst die Wahrheit sagen. Aber zuerst kannte ich dich nicht gut genug, um dir zu vertrauen. Und dann kam nie der richtige Zeitpunkt. Außerdem habe ich es genossen, der ganz normale Mat zu sein. Und nicht der tolle Seeberstein, der die Augen der Frauen in aller Welt zum Glänzen bringt.«
    Franziska überhörte diese Selbstironie. Sie war ernsthaft entrüstet. »Wofür hältst du mich? Ich bin doch keine von den Frauen, deren Augen du zum Glänzen bringen kannst!«
    Er schenkte ihr einen tiefen Blick und war sich dessen Wirkung durchaus bewusst: »Wirklich nicht?«
    Franziska nahm diesen Blick wahr, und ein Prickeln begann ihren Körper zu erfassen. Sie würde diesem Mann gleich die Gelegenheit geben, dieses Glänzen noch zu verstärken. Sofort! Aber zuerst musste sie noch etwas klarstellen: »Wenn meine Augen glänzen, dann glänzen sie, weil ich dich liebe. Und nicht, weil du ein Star
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