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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition)
Autoren: Sophie Berg
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begeistert gewesen sein!«
    »Natürlich war deine Mutter begeistert.«
    »Der große Seeberstein wurde hereingebeten?«
    »Nicht nur das. Der große Seeberstein wurde auch ganz ausgezeichnet bewirtet. Und durfte warten, bis dein Vater nach Hause kam, um ihm die ganze Geschichte, die ich deiner Mutter bereits erzählt hatte, haargenau zu wiederholen. Ich erfuhr von deinen Eltern, dass du an den Wolfgangsee gereist warst. Am liebsten wäre ich sofort ins Auto gestiegen, um dir nachzufahren. Aber da gab es zwei Hindernisse. Erstens wusste ich nicht, ob du bereit warst, mich anzuhören. Und zweitens musste ich dringend ins Tonstudio. Meine neueste CD kommt in Kürze auf den Markt. Ich weiß nicht, ob du schon davon gehört hast.«
    »Ich habe seit meiner Rückkehr aus China keine Zeitungen und Zeitschriften mehr gelesen.«
    »Das habe ich mir gedacht«, Harry nickte, »sonst hättest du auch längst von meiner Scheidung erfahren.«
    Franziska strahlte ihn an: »Du bist tatsächlich geschieden? Mit Brief und Siegel?«
    Harry nickte.
    »Das freut mich. Das freut mich sogar sehr! Wie hast du denn das so schnell geschafft?«
    »Das war nicht weiter schwierig. Gisi hatte von mir eine neue Aufgabe verlangt. Und sie hat eine neue Aufgabe bekommen. Sie ist PR-Dame der Kosmetikmarke Kashido. Und betreut das Kashido-Quoffer-Projekt.«
    »Das Kashido-Quoffer-Projekt?«
    »Kashido wird einen Teil deiner Quoffer mit Kosmetikprodukten ausstatten. Gedacht ist an zehntausend Stück. Für den Anfang.«
    »Für den Anfang.«
    Franziska konnte seine Worte nur fassungslos wiederholen. Wachte sie oder träumte sie? Und wenn sie träumte, war dies ein himmlischer Traum oder ein Schrecken für schlaflose Nächte?
    »Und wer soll die Produktion der mehr als zehntausend Quoffer finanzieren?«
    »Du hast mich doch gefragt, ob ich dein Partner sein will, Franziska, erinnerst du dich? Die Antwort lautet: Ja, ich will!«
    »Und darum produzierst du auch meinen Quoffer-Spot?«
    »Und darum produziere ich auch deinen Quoffer-Spot!«
    »Und wie kamst du zum Kontakt mit Kashido?«
    »Den hat meine Exfrau hergestellt. Gisi war dort Cover-Model.«
    »Gisi war dort … Gisi ist doch nicht am Ende Giselle Verleinen?« Franziska saß mit einem Schlag kerzengerade auf ihrem Stuhl. »Du warst mit Giselle Verleinen verheiratet? Mit der schönsten Frau des Universums?«
    Harry nickte.
    »Du kannst mir ruhig widersprechen. Sagen, dass sie nicht die schönste Frau des Universums sei oder etwas Ähnliches.«
    »Das könnte ich. Aber ich tue es nicht. Denn Giselle ist wirklich ausgesprochen schön. Was hätte es für einen Sinn, das zu leugnen?«
    »Das hätte den Sinn, dass ich mich nicht so klein fühlen würde«, fuhr Franziska auf. »Wie soll ich je einen Mann an mich fesseln können, der es gewohnt war, jahrelang neben Giselle Verleinen aufzuwachen?«
    In Harrys liebevollem Blick zeigte sieh ein spöttisches Grinsen: »Ja, du hast Recht, Franziska, es ist ganz ausgeschlossen, dass du das je schaffst. Es wird höchste Zeit, dass du dir einen ordentlichen Minderwertigkeitskomplex zulegst.«
    Mit einem Aufschrei fiel sie über ihn her. »Du bist ein unmöglicher Mensch!« Sie riss ihn zu Boden, wo sie miteinander raufend übereinander herfielen.
    »Ich habe überhaupt keinen Grund für einen Minderwertigkeitskomplex!«, sagte sie zwischen zwei Küssen. »Schließlich bin ja nicht ich die Frau, von der du dich hast scheiden lassen. Sondern ich bin die Frau, mit der du zusammen sein willst. Also muss dir ja auch etwas an mir gefallen, nicht wahr, Herr … Herr … verflixt, ich weiß noch immer nicht, wie du wirklich heißt!«
    Harry stand auf, knöpfte sein Hemd zu, strich sich mit beiden Händen durch die Haare, verbeugte sich korrekt und sagte mit geschäftsmäßiger Stimme: »Harry Schlamm, Frau Querulin, stets zu Ihren Diensten.«
    Franziska reichte ihm die Hand, um ihn wieder auf den Boden zurückzuziehen. »Na dann, Harry Schlamm, wollen wir Ihre Dienste einmal in Anspruch nehmen.«

 
Epilog
    Matthias Gerstenberg schwenkte die gläserne Statue so, dass jeder sie gut sehen konnte. Dann nahm er das Mikrofon, das die Moderatorin bereithielt.
    »Wow, mir fehlen die Worte. Ich danke allen, die den Quoffer-Spot zum beliebtesten Werbespot Europas gewählt haben! Und natürlich auch allen, die mitgeholfen haben, diesen Werbefilm ins Leben zu rufen: zuallererst meinem Bruder Seeberstein, der den Film produziert und in seiner unnachahmlichen selbstironischen Art
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