Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe geht durch den Döner 1 (German Edition)

Liebe geht durch den Döner 1 (German Edition)

Titel: Liebe geht durch den Döner 1 (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay , France Carol
Vom Netzwerk:
seinem Smoking aus, als ob er einem Kleiderkatalog entsprungen wäre, auch wenn er sich noch etwas unsicher in dieser Aufmachung zu fühlen scheint.
    „Du siehst toll aus“, ma che ich ihm ein Kompliment, das er mit einem schüchternen Lächeln quittiert.
    „Du aber auch“, sagt er leise, während ich seinen anerkennenden Blick auf meinem ebenfalls in einem Smoking gekleideten Körper spüre, was mir einen wohligen Schauer bereitet.
    Nach kurzer Fahrt kommen wir vor der Oper an, wo ich uns beiden im Foyer erst einmal ein Glas Champagner zum Einstimmen organisiere. Verunsichert nimmt er mir das Glas ab und nippt vorsichtig daran, während er sich etwas nervös umblickt. Das gibt mir Zeit, ihn erneut in Augenschein zu nehmen. Diesmal fallen mir die durch den Champagner feuchten Lippen auf, die mich in einem satten Rosaton beinahe schon magisch anziehen.
    Keine Ahnung, ob es die Umgebung, der Anlass oder was auch immer ist. Auf jeden Fall fühle ich mich in einer Weise zu Mathis hingezogen, wie ich es bis dahin noch nie erlebt habe. Am liebsten würde ich ihm das Glas wegnehmen und mich über diesen Mund hermachen. Obwohl ich eigentlich nie viel vom Küssen gehalten habe, verspüre ich jetzt den Drang Mathis‘ Geschmack zu kosten.
    Als der erste Gong erklingt geleite ich ihn zu unseren Plätzen. Es ist wunderbar den Kleinen zu beobachten, wie er mit beinahe kindlich großen Augen die pompöse Ausstattung der Opernräume ehrfürchtig bestaunt. Wir haben bis jetzt nicht viel geredet, was mir jedoch nichts ausmacht. Es ist einfach schön ihn als Begleiter zu haben.
    Bevor die Vorstellung beginnt wende ich mich an Mathis und erkläre ihm in kurzen Worten, worum es hierbei geh en wird. Heute Abend wird ‚Nabucco‘ von Giuseppe Verdi gespielt, alles auf Italienisch, weshalb ich ihm die Handlung erkläre. Bald darauf wird das Licht gelöscht, der Vorhang gehoben und die Vorführung beginnt.
    Diesmal werde ich nicht voll und ganz von der Musik vereinnahmt, denn der Mann neben mir lenkt mich immer wieder ab. Seine Präsenz ist für mich geradezu körperlich spürbar, so dass ich irgendwann meine Hand ausstrecke, um seine zu ergreifen. Er scheint es nicht zu bemerken, zu sehr ist er von dem Geschehen auf der Bühne ergriffen, löst die verschlungenen Finger aber auch nicht, als in der Pause das Licht wieder angeht.
    „Wollen wir ins Foyer um etwas zu trinken?“, frage ich und sehe, dass er immer noch auf die Bühne starrt, obwohl im Moment dort nur der Pausenvorhang zu sehen ist.
    Mathis schüttelt den Kopf.
    „Nein, danke“, antwortet er leise.
    „Und? Was sagst du dazu?“, frage ich und muss mir eingestehen, dass ich tief in meinem Inneren befürchte, dass der Kleine abschätzend über die Oper herziehen könnte.
    Langsam dreht Mathis den Kopf zu mir und sagt: „Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas gefallen könnte. Man fühlt sich, als ob man in einer anderen Welt ist. Vielen Dank, dass du mich mitgenommen hast.“
    Ich bin schlicht und einfach sprachlos. Einerseits, weil er mit seinen Worten ausdrückt, dass er die Leidenschaft für die Oper mit mir teilt, andererseits , weil ich mich seiner Anziehungskraft kaum mehr erwehren kann.
    Genau zur rechten Zeit wird das Licht für den zweiten Akt gelöscht, denn ich komme mit meinem Mund dem seinen immer näher. Weil Mathis keine Anstalten macht den Kopf wegzudrehen, berühren sich unsere Lippen wenig später, was in mir eine Hitzewelle auslöst, die ich so noch nie gefühlt habe. Umgehend sucht meine Zunge einen Weg in die feuchte Höhle seines Mundes, wo mir die seine zögernd entgegenkommt.
    Gerade , als ich den Kuss intensivieren will, räuspert sich hinter mir jemand, was uns erschrocken auseinander treibt. Ich bin froh, dass es dunkel ist, denn ich spüre eine verräterische Hitze auf meinen Wangen. Ein Blick zu Mathis zeigt, dass auch er unangenehm berührt ist, was mich veranlasst seine Hand erneut zu ergreifen, dass er mit einem leichten Drücken seiner Finger beantwortet.
    Nach der Oper nehme ich Mathis noch mit auf einen Schlummer trunk in eine Bar. Wir unterhalten uns über die Vorführung, und der Kleine kann seine Begeisterung für die Musik und die Darbietung der Sänger kaum bezähmen, was in mir reine Glückseligkeit hervorruft. Wer hätte das gedacht. Vor mir sitzt endlich ein Mann, der meine Leidenschaft teilt und es ist ausgerechnet Mathis.
    Später begleite ich ihn im Taxi nach Hause. Ich steige ebenfalls aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher