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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
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zwanzig Minuten.
    Schnall dich an.« Er fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz des Donut-Ladens und hinterließ lange Gummispuren auf der Straße.
    Sie waren erst eine halbe Meile weit gekommen, als Nick in den Rückspiegel sah und die Stirn runzelte. »Ach du Scheiße.« Max sah auf. »Was denn?«
    »Hinter uns fährt ein Streifenwagen und ein Stückchen weiter ein Reisebus. Ich glaube, das ist Billies Familie.«
    Max drehte sich auf dem Sitz um und schaute eine Zeit lang hinaus. Als sie um eine Kurve bogen, konnte er besser sehen. »Jau, das ist der Bus. Und das ist noch nicht alles.
    Hinter dem Bus sind noch locker sechs Limousinen.
    Billie hatte die Küche und das Bad geputzt und sammelte jetzt im Wohnzimmer Zeitungen zusammen. Raoul sah vom Sofa auf. »Hörst du denn nie auf?«
    »Hier musste ja wohl mal ein bisschen aufgeräumt und sauber gemacht werden. Und ich bin gerne beschäftigt, sonst wird mir langweilig.« In Wirklichkeit war sie eher verängstigt als gelangweilt. Nachdem Raoul sie geküsst hatte, sah sie keine andere Möglichkeit, ihm zu entkommen, als sich beschäftigt und möglichst weit von ihm entfernt zu halten.
    Er starrte sie an, und seine Gedanken waren offensichtlich. »Da gibt es doch auch noch eine andere Lösung für.«
    Billie unterdrückte ein Schaudern. Statt ihre Angst zu zeigen, tat sie genervt.
    »Du bist genau wie alle anderen Männer«, fauchte sie. Er runzelte die Stirn. »Was soll das denn heißen?«
    »Es ist dir scheißegal, was ich heute durchgemacht habe und dass ich mit den Nerven am Ende bin. Ich bin enttäuscht von dir, Raoul, ich dachte, du wärst sensibler als …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ach, ist ja egal.«
    »Ich bin echt viel sensibler als Nick, falls du das meinst.
    Schön blöd, das erst zu merken, wenn es zu spät ist.«
    Wenn es zu spät ist?
    Sie stemmte die Hände in die Seiten. »Du hast mir doch erzählt, du wärst verheiratet!«
    »Ich wollte dich nur nicht abschrecken. Ich hatte gehofft, dass sich im Laufe der Zeit schon etwas ergeben würde mit uns.«
    »Du hast mich angelogen.«
    Er sah sie eine ganze Weile lang an und stand dann auf.
    »Wie du willst.«
    Sie winkte ab. »Ich will da jetzt nicht drüber reden.«
    Plötzlich sah er traurig aus. »Ach, Billie.« Er trat näher an sie heran. »Ich habe mich sofort in dich verliebt. Seitdem gab es niemand anderes in meinem Leben.«
    Sie sah ihn reuig an. »Noch mehr Lügen.«
    »Hör mal, Billie. Das mit uns kann immer noch klappen.«
    Sie blinzelte mehrfach. »Was? Wie denn?«
    »Ich kann uns hier sicher rausbringen. Wir haben noch jede Menge Zeit.«
    »Was sagst du da?«
    »Geh mit mir weg.«
    »Meinst du das wirklich?«
    »Ja.«
    Sie trat näher heran, wie um ihn zu umarmen, blieb dann aber stehen. »Meine Kinder. Was ist mit den Kindern?«
    »Ich kann sie holen. Das will gut geplant sein, du musst mir einfach vertrauen.«
    Billie sah zu ihm auf. »Vertrauen fällt mir im Moment etwas schwer, Raoul.«
    »Ich weiß. Aber du wirst schon sehen. Am Ende können wir alle zusammen sein, eine große, glückliche Familie.« Er lächelte und zog sie wieder in seine Arme.
    Billie hörte ein Geräusch und merkte sofort, wie Raoul sich anspannte. »Was war das?«, fragte sie.
    Raoul ließ von ihr ab, zog eine Pistole unter einem Sofakissen hervor und sah aus dem Fenster. »Verdammte Scheiße!«
    »Was ist denn?« Billie raste zum Fenster. Über den Feldweg kamen jede Menge Autos auf das Haus zugefahren, darunter auch die flackernden Blaulichter der Polizeiwagen.
    Selbst der Reisebus, den ihre Verwandtschaft gemietet hatte, war dabei. Da waren bestimmt hundert Leute unterwegs.
    Sie war unendlich erleichtert. »Was um alles in der Welt …?«
    Raoul schubste sie vom Fenster weg. »Dein Freund hat uns gefunden!
    Billie konnte ihre Freude nicht verbergen. Nick war unterwegs; er hatte sie gefunden! Raoul drehte sich um, sah ihr Lächeln und gab ihr eine kräftige Ohrfeige. Blut spritzte ihr aus der Nase, als sie zu Boden fiel.
    »Schlampe. Du hast mir die ganze Zeit was vorgemacht, oder?« Er presste sich die Faust auf die Stirn. Schließlich hob er die Pistole und zielte auf sie.
    Billie erstarrte. Die Stunde der Wahrheit war gekommen.
    Irgendwie hatte sie es bis hierher geschafft. Jetzt hatte ihr letztes Stündlein geschlagen. Aber sie musste noch so lange am Leben bleiben, dass sie die anderen wegen der Türen und Fenster warnen konnte.
    »Dann bring mich doch um«, sagte sie. »Das wolltest du doch schon die
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