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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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Lisa finster an.
    Ein lautes Prasseln riesiger Regentropfen folgte dem Donnern. Es schien so, als prophezeite das Wetter das kommende Unheil.
    „Es sieht so aus, als hätte man ihm die Schnittwunden erst nach dem Tod zugefügt“, versuchte sie ihren Kollegen von ihrem Missgeschick abzulenken.
    „Gutes Mädchen“, lobte er sie, den Zorn herunter schluckend. „Ich habe es nicht sofort erkannt“, gab Raphael zu. „42422319“, las er aus den geritzten Strichen eine Zahlenkombination laut vor. Das Donnern wurde immer lauter. Schwarze Wolken verschluckten das bisschen Licht.
    „Ein Zahlencode?“ Lisa traute ihren Ohren nicht, auch nicht ihren Augen. Nachdem Morgenstern die Zahlen laut vorgelesen hatte, sah auch Lisa all das Gesagte zum Vorschein kommen. So, als hätte jemand die geschundene Hand gegen eine andere ausgetauscht. Lisa scannte die Striche mit ihrem Blick noch einmal ab und tippte die Ziffern zitternd in ihr Smartphone ein. ‘ Sicher ist sicher‘ , dachte sie.
    „Was zum Kuckuck soll der Scheiß?“, entfuhr es Raphael.
    Lisa jagte die Zahlenkombination durchs Internet, zum wiederholten Mal spuckte die Suchmaschine allerdings nur wirres Zeug aus.
    Ihr Partner steigerte sich so sehr hinein, er war fast nicht mehr zu bändigen. Er geriet in Rage. Raphael tobte und fluchte wie ein in die Ecke getriebener Löwe. „So eine verdammte Scheiße, verfluchter Mistkerl. Spätestens jetzt weiß ich, dass dieses Arschloch ...“ Seine Lippen wurden zu zwei weißen Strichen, er ballte die Hände zu Fäusten, bis seine Knöchel durch seine Haut durchschimmerten. Seine Laune passte sich dem Unwetter an.
    Ein Trällern unterbrach ihn mitten im Satz. Lisa schreckte auf. Ihre linke Hand schnappte zur Brust, Lisas Herz pochte laut. Rasch beruhigte sie sich, als ihr klar wurde, dass es ihre Sprechanlage war. Fragend blickte sie ihren aufgebrachten und vor Wut überkochenden Partner an.
    „Mach bitte auf, Pizzaservice ist da. Frage aber vorher nach. Vielleicht beobachtet der Dreckskerl uns ja, ich will nicht, dass meine inszenierte Maskerade sofort auffliegt.“
    Lisa verstand nun gar nichts mehr, das jetzt noch zu hinterfragen würde ihn zum Platzen bringen, so gut kannte sie ihren Boss dann doch.
    S ie marschierte zur Tür, nahm den Hörer ab, und mit einem „Hallo“, welches wegen des Getöse des anbahnenden Unwetters kaum hörbar war, zwang sie den Besucher, sich laut zu melden.
    „Ich komme von Graziano, eine Bestellung abzugeben.“ Die Stimme kam ihr sehr bekannt vor. Sie konnte nicht mit Sicherheit sagen, zu wem die Stimme gehörte, denn das laute Prasseln übertönte die Worte des jungen Mannes.
    Als der Bote vor ihr stand, nass und von einem grellgelben Umhang umhüllt, triefend vor Wasser, blickte er sie unentschlossen an. Eine kleine Pfütze bildete sich um seine Schuhe herum. Lisa erkannte ihn, auch wenn sie nur sein Gesicht sah, wusste sie sofort, woher sie den Mann kannte. Allerdings hatte sie nicht mit ihm gerechnet. „Gre...“ Eine männliche Pranke brachte sie zum Schweigen. Ihr Partner drückte Lisa sanft ihren vorlauten Mund zu. „Sei leise“, raunte Raphael ihr ins Ohr, nahm ihr den Hörer mit seiner Linken aus der Hand und hängte ihn auf die Gabel.
    „Komm rein.“ Raphael lud den für Lisa unerwarteten Gast mit einem Wink in die Wohnung ein.
    Gregor hatte eine überdimensionale Styroporbox mit dabei, die zum Warmhalten von kulinarischen Inhalten gedacht war. Lisas Bauchgefühl sagte ihr etwas anderes. Auch der Wärmebehälter wurde von einer durchsichtigen Folie umhüllt.
    „Gregor?“ Die aufgebrachte Polizistin schrie Raphael in einem kaum hörbaren Ton an, es ähnelte dem Zischen einer Schlange, so als würden sich die Erwachsenen streiten, wenn ihre Kinder längst im Bett waren. „Seit wann arbeitet Gregor für den Italiener?“, fuhr Lisa ihren Kollegen an, ohne den jungen Mann zu beachten. „Wenn du es nicht weißt, er ist Michaels Neffe und ....“ Sie drohte Raphael mit ihrem dünnen, schön geformten, zur Decke erhobenen Zeigefinger. Morgenstern schaute sie belustigt an, umschlang ihren Finger samt der Hand und zog sie dann an sich. Sachte drückte er Lisa an seine Brust, bis sie sich nicht mehr dagegen wehrte. „Ich weiß, dass der junge Mann und Michael Kriminalmediziner sind. Ich weiß auch, dass die beiden unsere Freunde sind und uns helfen können“, sagte er besänftigend.
    „Was ist das, was du bestellt hast ... dieses Promogi?“ Sie schaute ihn fragend an,
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