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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War
Autoren: Gary Gibson
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kleinstem Kreis stattfindenden Treffen, an denen nur Mitglieder der höchsten Führungsschicht teilnehmen durften. Es ging darum, einen vorbeugenden Nova-Angriff gegen die Emissäre zu führen, um ihren Brückenkopf im Orionarm mit einem einzigen verheerenden Schlag zu zerstören. Und wenn man diejenigen, die den Befehl dazu gaben, später zur Verantwortung ziehen würde … mussten sie die zwingende Notwendigkeit ihres Vorgehens beweisen, und gegebenenfalls abwarten, wie nachfolgende Generationen ihre Handlungen beurteilten. Die Historie selbst würde sozusagen über sie richten.
    Der General wackelte wie abwinkend mit seinen Greiftentakeln. »Seien Sie unbesorgt, Händler. Unsere Geheimnisse sind hier völlig sicher. In Anbetracht der besonderen Umstände stimmen Sie gewiss mit mir überein, dass wir derzeit mitten in einer Krise stecken, die nur mit klarem Verstand und einem kühlen Kopf gemeistert werden kann. Es ist erforderlich, unerfreuliche, aber notwendige Schritte zu unternehmen, egal, wie drastisch diese Maßnahmen einem außenstehenden Beobachter erscheinen mögen.«
    »Und zweifellos ist es unumgänglich, dass die gesamte Verantwortung dafür auf den Flossen eines einzigen Shoal-Mitglieds ruhen muss«, ergänzte der Händler mit unverhohlenem Sarkasmus.
    »Wir beide dienen vielen Herren, Händler. Natürlich müssen sie anonym bleiben. Wenn ihre Namen bekannt würden, gäbe es Spekulationen über eine große und tief in der Vergangenheit
gründende Verschwörung, um bestimmte Wahrheiten von der Masse der Shoal fernzuhalten … Wahrheiten, die, sollten sie jemals herauskommen, letzten Endes die Hegemonie gefährden könnten. Und an einer Destabilisierung des Status quo kann doch wohl niemandem gelegen sein, oder?«
    Nein, verdammt nochmal, das käme einer Katastrophe gleich! »Vermutlich irre ich mich nicht, wenn Sie mich ausgesucht haben, um diesen Job zu übernehmen … davon ausgehend, dass ich mich ohnehin freiwillig gemeldet hätte.« Die Stimme des Händlers troff vor Ironie.
    »Ich würde sagen, dass Sie sich Ihr ganzes Leben lang auf diese Aufgabe vorbereitet haben«, versetzte der Gewaltliebhaber. »Schließlich haben Sie sich oft genug für einen Präventivschlag ausgesprochen. Außerdem – kennen Sie jemanden, der sich für eine derart heikle Operation besser eignen würde als Sie? Dem Sie überhaupt zutrauen würden, diesen Job erfolgreich durchzuführen? Fassen Sie diese Fragen als rein rhetorisch auf.«
    Genüsslich malte sich der Händler in seiner Fantasie aus, wie der General von seinen eigenen Verhörspezialisten gefoltert würde. »Unser Ziel ist und bleibt das Überleben unserer Rasse, der Erhalt der Hegemonie und die Wahrung des Friedens.« Der Händler legte eine Kunstpause ein, ehe er fortfuhr: »Gleichgültig, wie teuer es uns zu stehen kommt. Kein Preis darf uns zu hoch sein.«
    In einer Geste grimmiger Zustimmung krümmte der Gewaltliebhaber seine Tentakel. »Richtig, kein Preis ist zu hoch«, bekräftigte er. »Unser Geheimnis wurde schließlich doch gelüftet, Händler. Deshalb müssen wir schnell, brutal und ohne jeden Skrupel vorgehen. Wir beantragen, die Primärsysteme der Emissäre entlang ihres Brückenkopfes in diesem Spiralarm zu zerstören. Auf diese Weise stecken wir die Himmel in Brand, aber nur für eine kurze Dauer.«
    »Und trotzdem, General, stellen Sie sich das Ausmaß der Verwüstung vor. Die Schäden wären gigantisch.«

    »Zweifelsohne. Aber nicht so groß, um die Existenz der Shoal ernsthaft zu gefährden – jedenfalls behaupten das die Träumer.«
    »Viele unserer Klientenrassen würden total ausgelöscht, haben Sie das bedacht?«
    »Natürlich«, entgegnete der Gewaltliebhaber. »Doch Sie werden mir beipflichten, wenn ich meine, besser sie gehen drauf als die Shoal.«

NIGHT’S END

Kapitel Eins
    Dakota Merrick erwachte, nackt und allein, in einem bis in die Wolken hineinragenden Turm auf einer fremden Welt; einen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie vielleicht tot sei.
    Nur langsam klärten sich ihre Gedanken. Anfangs war sie sich ihrer Umgebung nur vage bewusst, Augen und Lippen waren mit Schleim verklebt, ihre Brüste und Hüften drückten gegen einen harten und äußerst unbequemen Boden. Sonnenlicht stach in ihre Augen, als sie versuchte, sie zu öffnen; sie zuckte zusammen und wandte den Kopf, um dem grellen Glast auszuweichen.
    Die Luft roch irgendwie verkehrt, sie schmeckte sogar falsch auf ihrer Zunge. Ein Windhauch strich über den Flaum
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