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Licht und Schatten - Wildes Verlangen (German Edition)

Licht und Schatten - Wildes Verlangen (German Edition)

Titel: Licht und Schatten - Wildes Verlangen (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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daran, dass er Derian töten würde. Er spürte, mit welcher Gewalt ihm sein Blut genommen wurde, der Sog war so stark, dass er vor Schwindel taumelte. Moldror würde ihm in grenzenloser Wut sein unsterbliches Leben aussaugen. Ekel und Schmerz vermischten sich mit der Angst um seinen Seelengefährten, doch Derian hatte keine Kraft mehr, um sich zu wehren.
     
     
    Im nächsten Moment ging ein Ruck durch Moldrors Körper, er ließ jäh von Derian ab und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Derian sank geschwächt auf die Knie und presste die Hand auf die stark blutende Wunde. Er starrte auf Moldrors Brustmitte, aus der eine Schwertspitze ragte. Als Alandor sein Schwert zurückzog, ging ein Zittern durch Moldrors Körper und aus seiner Kehle lösten sich röchelnde Laute. Das Blut des durchbohrten Herzens tränkte sein weißes Hemd. Sein Leib bebte im Todeskampf und die Fänge bissen krampfhaft auf seine Lippen, bis das Blut rann.
    „Ver … räter! “ Moldror taumelte rückwärts, fiel wie ein Sack zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Derians Blick fiel auf Alandor, der reglos dastand, das Schwert mit der blutigen Klinge in der Hand.
    „Jeder, der dir Schmerz zufügt, oder es vorhat, wird durch meine Hand sterben.“ Alandors Augen blitzten auf, als er hinzufügte: „Mein Gefährte.“
    Er ging vor Derian auf die Knie und strich ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.
    „Dasselbe … gilt für mich“, antwortete Derian kraftlos.
    Draußen erklangen die ersten Kampfschreie, jeden Augenblick würde man sie beide hier oben zusammen finden. Derian griff nach Alandors Hand. „Wir dürfen keine Sekunde mehr verschwenden!“ Er wollte sich aufrichten, doch sofort setzte der Schwindel wieder ein. „Verflucht!“ Das mit der Flucht könnte in seinem Zustand schwierig werden.
    „ Du hast zu viel Blut verloren.“ Alandor deutete auf Derians Bisswunde. Er blickte ihn besorgt an, schließlich hielt er ihm seinen Arm hin.
    „Trink … bitte!“
    Derian erwiderte Alandors Blick und schüttelte keuchend den Kopf.
    „Ich … werde nicht sofort wieder aufhören können. Die Gier wird mich überwältigen und ich kann nichts dagegen tun. Sie finden uns, bevor meine Kräfte zurück sind.“
    „Du wirst aufhören können. Du musst – für uns! Es bleibt keine Zeit zum überlegen – das ist unsere einzige Chance!“
    Nach kurzem Zögern griff Derian nach Alandors Handgelenk, entblößte seine Fänge u nd versenkte sie in das weiche Fleisch.
    Augenblicklich begann sich der Raum um ihn zu drehen, seine Sinne explodierten in sämtlichen Farben und Formen. Der Geschmack des Elfenblutes war mit nichts zu vergleichen, dass er zuvor gekostet hatte … süß, mild, würzig … es war überwältigend. Derian spürte seine Kraft zurückkehren, er saugte stärker und gieriger. Er wollte nicht aufhören … er würde sich seiner Sehnsucht hingeben und alles um sich herum vergessen, er schwebte …
    „Derian, h ör auf! Sie kommen!“ Alandors Stimme war weit weg, die Verzweiflung darin erreichte ihn dennoch. Er durfte seinen Gefährten nicht in Gefahr bringen … sie waren die Auserwählten. Ausgerechnet jetzt Schwäche zuzulassen, hätte fatale Folgen für die Zukunft eines ganzen Volkes. Sie wurden gebraucht. Derian zwang sich zur Vernunft und ließ unter größter Selbstbeherrschung von Alandor ab. Er leckte über die Wunde um sie zu verschließen und suchte den Blick seines Gefährten. Große, blaue Augen starrten ihn an. Sorge stand darin geschrieben, doch genauso Erregung. Alandors Schultern bebten.
    „Wird … wird es reichen?“, stammelte er, während er Derian hochzog. Derian wischte sich mit den Handrücken über die Lippen und nickte dankbar.
     
    „Vorerst wird es das. Nun müssen wir uns in Sicherheit bringen. Schnell!“ Derian spürte, dass er noch schwach war und hoffte inständig, dass seine Kräfte  ausreichten, sie beide von hier wegzubringen. Er ging zum Fenster, setzte sich draußen auf das Sims und breitete seine Arme aus. Alandor kam zu ihm. Sein goldenes Haar verdeckte teilweise sein Gesicht, wie feines Gespinst hüllte es seinen nackten Oberkörper ein. Als sich sein warmer Körper an Derians schmiegte, war es nicht mehr der Blutverlust, der ihm Schwindel bereitete. Alandor duftete nach Rosen, frischem Moos – und nach seinem köstlichen Blut.
    „Halte dich an mir fest, ich bringe dich an einen Ort, wo wir unser Bündnis besiegeln und für immer vereint sein werden.“
    Als die ersten
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