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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)
Autoren: Rainer M. Schröder
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mit Büschen bewachsene Anhöhe gerannt, die wie ein stark gerundeter, etwa vierzig Meter breiter Höcker zu beiden Seiten steil abfiel, als er seinen Lauf abbremste und am Waldrand stehen blieb.
    » Joshua, Jerry– Nebelbomben! « , befahl er knapp und mit ruhiger, gedämpfter Stimme. » Jack und Jeremy– zwei Pfeile! Jack, du lässt deinen ein Stück weiter im Nordwesten herunterkommen! «
    Die Brüder nickten wortlos. Sie wussten offensichtlich genau, was Jedediah beabsichtigte und was sie zu tun hatten, um das zu erreichen.
    Dankbar für die rettende Atempause, beugte sich Kendira vor, stützte sich mit den Händen auf die Knie und pumpte Luft in ihren schmerzenden Brustkorb.
    » Und ich dachte schon, das wäre nun wirklich das Ende « , keuchte Carson leise neben ihr.
    » Ich könnte ewig so weiterrennen « , stieß Zeno erschöpft hervor. » Gelobt sei Master Brewster, der Schinder! Nein, im Ernst: Ich bin völlig am Ende! «
    » Hab mich auch schon mal frischer gefühlt « , murmelte Dante mit einem Grinsen.
    Nekia nickte bloß, zu sehr außer Atem, um sich eine Bemerkung abzuringen. Wie es um sie stand, war ihr auch so auf einen Blick anzusehen.
    Jebb und Joshua hatten indessen jeder zu einem der länglichen Behälter gegriffen, die sie am Gürtel hängen hatten. Nun zogen sie mit dem Ring den Stift heraus und schleuderten die Behälter mit aller Kraft hinüber auf die andere Seite der buckligen Anhöhe. Dort barsten sie mit einem dumpfen Laut. Augenblicke später wallte Nebel am gegenüberliegenden Waldrand auf und breitete sich schnell zu beiden Seiten hin aus.
    Darauf schienen Jack und Jeremy gewartet zu haben. Sie hatten zwar schon einen Pfeil aufihren Bogen gelegt und die Sehne ein gutes Stück gespannt. Diese Pfeile besaßen einen besonders kräftigen, fast daumendicken Schaft. Und zu Kendiras Verwunderung trugen sie keine scharfe Metallspitze, sondern waren an ihrem vorderen Ende einfach nur abgerundet stumpf. Es waren eindeutig keine Pfeile, die töten und in einem Körper stecken bleiben sollten.
    Als sich der Nebel drüben zwischen den Bäumen ausbreitete, zogen sie die Sehnen ihrer Bögen kraftvoll ganz nach hinten und schossen die seltsamen Pfeile ab.
    Jeremy jagte seinen Pfeil steil in die Luft, sodass er nicht weit hinter dem Nebelfeld vom Himmel und durch die Baumkronen fallen würde. Jack wartete dagegen noch drei, vier Sekunden mit seinem Schuss, dann erst ließ er seinen Pfeil, den er etwas weniger steil in den Nachthimmel gerichtet hatte, von der Sehne schnellen.
    Fast augenblicklich waren Schüsse zu hören. Doch das trockene Stakkato hatte auf einmal einen veränderten Klang. Auch schlugen keine Kugeln irgendwo in ihrer Nähe ein. Die Feuerstöße der Guardians gingen in eine andere Richtung– und zwar in jenes Waldstück, wo die Pfeile vermutlich geräuschvoll durch die Baumkronen herabgefallen und im Unterholz aufgeschlagen waren.
    » Sie haben den Köder geschluckt, Jedediah! « , raunte der junge Jeremy mit einem breiten Grinsen und hängte sich seinen Bogen wieder über die Schulter.
    Jedediah nickte knapp und ohne eine Spur von Erleichterung. » Trotzdem sollten wir von hier verschwinden. «
    Zügig, aber nicht mehr in wilder Hast ging es nun weiter. Nicht ein Wort fiel. Wachsam mit allen Sinnen führten die Mountain Men die fünfLibertianer durch den Wald. Und diese wagten es nicht, das angespannte Schweigen durch irgendwelche Fragen oder Bemerkungen zu brechen.
    Schließlich gelangten sie zu einer Schlucht und die Männer vom Wolf-Clan hielten auf die südliche, fast senkrecht vom Talboden aufsteigende Felswand zu. Auf dem Weg dorthin wurde der Wald immer lichter. Ein schmaler Trampelpfad, dessen Beginn sich hinter Salbeisträuchern und einem dornigen mannshohen Dickicht verbarg, führte so dicht an der Felswand entlang, dass man den Arm nicht einmal ganz ausstrecken musste, um sie zu berühren.
    Kendira fragte sich schon, wohin es bloß ging, als Jedediah nach gut dreihundert Metern unverhofft kurz hinter einer Biegung der Canyonwand bei einem vorspringenden Gesteinszacken stehen blieb, obwohl sich der Pfad dahinter noch weiter an der Wand entlang und tiefer in die Schlucht hineinschlängelte.
    » Und jetzt? « , entfuhr es Kendira unwillkürlich.
    Jedediah warf ihr einen leicht spöttischen Blick zu. Dann legte er den Kopf in den Nacken, formte mit den Händen einen Trichter vor seinem Mund und imitierte den heulenden Ruf eines Wolfs. Er schickte ihn dreimal lang gezogen in
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