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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)
Autoren: Rainer M. Schröder
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Schwarzmänner! Sie kommen unten über den Porcupine Gap! «
    » Verdammt! « , fluchte Jedediah leise und befahl: » Los, Abmarsch, Leute! «
    » Aber die Nachtsichtgeräte… « , wollte Jeremy einwenden.
    » Vergesst sie! « , befahl Jedediah seinen jüngeren Brüdern, während die anderen vier schon ihre Posten aufgaben und zu ihnen über die Schneise rannten. » Zum Abschrauben der Geräte ist keine Zeit mehr. «
    » Wir können sie doch zusammen mit den Helmen… « , stieß Jack hastig hervor.
    Schroff schnitt Jedediah auch ihm das Wort ab. » Nein, die sind zu klobig und zu schwer und würden uns auf der Flucht nur behindern. Los jetzt, Männer! «
    » Und was wird aus uns? « , fragte Kendira. » Wenn wir den Guardians in die Hände fallen, sind wir tot! «
    » Wir nehmen euch mit « , entschied Jedediah nach kurzem Zögern. » Aber ob ihr durchkommt oder nicht, hängt von euch ab. Wer nicht mithalten kann, bleibt zurück. Also passt auf, dass ihr den Anschluss nicht verliert! «
    » Das werden wir! « , versicherte Dante.
    » Welchen Weg, Jedediah? « , fragte einer der mit Schrottgewehren bewaffneten Männer.
    » Wir nehmen den Weg über Coyote Glen und Hollow Point « , teilte Jedediah seinen Brüdern und Cousins mit und gab das Zeichen zum Aufbruch.
    Sie rannten los– und sie bewegten sich schnell und lautlos wie Wölfe.
    Keine zehn Sekunden später setzte hinter ihnen auch schon das rasende Tackern von mehreren Schnellfeuergewehren ein. Der Kugelhagel jaulte wie ein wütender Schwarm Hornissen über ihre Köpfe hinweg, schlug unter dumpfem Prasseln in Baumstämmen ein und fetzte durch die Kronen.
    Erneut saß ihnen der Tod im Nacken.

51
    Kendira und ihre Freunde hefteten sich sofort an die Fersen des Anführers. Sie wussten, dass es um ihr Leben ging und dass sie alles geben mussten, um nicht abgehängt und von den Guardians gefangen genommen zu werden.
    Die Mountain Men flüchteten mit ihnen in wildem Zickzack durch den nächtlichen Wald. Sie unternahmen erst gar nicht den Versuch, sich mit ihren Verfolgern auf ein Gefecht einzulassen, sondern vertrauten auf ihre Schnelligkeit und ihre bessere Vertrautheit mit dem Gelände.
    Kendira merkte schnell, wie geschickt Jedediah ihren Fluchtweg wählte. Er schien jede Senke, jeden Hügel, jede Barriere aus besonders dicht stehenden Bäumen, jeden hohen Felsbuckel und jedes Dickicht zu kennen, das ihnen bei ihrer Flucht den größtmöglichen Schutz vor den Guardians geben konnte.
    Kendira achtete nicht auf die Feuerstöße, die die Guardians ihnen hinterherjagten. Sie konzentrierte all ihre Aufmerksamkeit darauf, auch nicht einen Schritt hinter Jedediah zurückzufallen. Dass sie Kraft und Ausdauer besaß, wusste sie. Und dasselbe galt für ihre Gefährten. Selbst Zeno würde nicht so leicht an die Grenze seiner Kräfte kommen, dafür hatte Master Brewster jahrelang gesorgt. Was sie jedoch nicht wusste, war, wie lange sie durchhalten mussten, um die Guardians abzuschütteln. Und was war, wenn einer von ihnen bei dem Tempo nicht mehr mithalten konnte, das Jedediah und die anderen Mountain Men vorlegten? Würden sie denjenigen einfach zurücklassen und seinem bitteren Schicksal überlassen, um die eigene Haut zu retten?
    Jedediah schlug einen wilden Haken nach dem anderen, während es immer tiefer in den Wald und zugleich immer höher hinauf ging. Keiner der Mountain Men gab auch nur ein Wort von sich. Jeder bewegte sich mit der natürlichen Eleganz und Geschmeidigkeit eines Raubtieres und schien genau zu wissen, wo er sich befand und was er zu tun hatte.
    Kendira merkte, wie ihre Lungen langsam zu schmerzen begannen. Ihr war mittlerweile, als rannten sie schon die halbe Nacht bergan durch den Wald. Und dann setzten die ersten Seitenstiche ein. Jetzt war es nicht mehr lange, bis sich auch die Schmerzen in ihren Waden melden würden.
    Hinter sich hörte sie Dante laut keuchen. Und das qualvolle und stoßhafte Ächzen kam zweifellos von Zeno.
    Jedediah dagegen lief vor ihr so leichtfüßig und scheinbar mühelos wie in den ersten Minuten ihrer Flucht.
    Lange halten wir das nicht mehr durch!, fuhr es Kendira mit aufsteigender Verzweiflung durch den Kopf. Doch sofort begehrte alles in ihr dagegen auf, dass ihr Schicksal unabwendbar sein sollte. Aber so darf es nicht enden! Nicht nach allem, was wir durchgemacht und gewagt haben!
    Es war, als hätte Jedediah ihr stummes Flehen gehört und ein Einsehen mit ihren schwindenden Kräften. Gerade waren sie über eine nur
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