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Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur

Titel: Level 4 Kids 03 - Die verraeterische Datenspur
Autoren: Andreas Schlüter
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zuckte. »Ich habe nichts von Marzipankeksen gesagt!«, versicherte er.
    Minni ahnte, was passiert war. Sie beugte sich hinunter zu Kuzip 12. »Du solltest keine MARZI-pan-kekse heraussuchen, sondern JA-pan-kekse, du Blecheimer!« Dann wandte sie sich an Kio. »Sag mal, hat Kuzip neuerdings was mit den Ohren?«
    Natürlich besaß der Roboter keine echtenOhren, sondern nur Mikrofone an der Stelle, wo Menschen ihre Ohren haben. Aber vielleicht hatte ein Kabel einen Wackelkontakt, wenn er so viel falsch verstand.

    Kio versprach, es seinem Vater zu sagen, aber er befürchtete eher, es war kein mechanisches Problem mit den Mikrofonen, sondern eher eines von Kuzips Programmierung. Kuzips Programmierung war oft fehlerhaft. Genauer gesagt: Es war eine freudige Ausnahme, wenn mal etwas funktionierte.
    Minni las das Rezept noch einmal durch und wusste nun, woher ihr die Zutaten bekannt vorkamen.
    »Das sind Lebkuchen«, war sie sich sicher und seufzte. »Diese sprechende Mülltonne hat uns ein Lebkuchenrezept herausgesucht!«
    »Na und? Lebkuchen sind lecker!«, fand Herr Dickmann. Und naschte von den Mandeln. Er liebte Lebkuchen, aber er durfte keine essen. Er war zu dick. Genauer gesagt, er war nicht nur dick, er war fett. Noch präziser ausgedrückt: Es bestand die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.Das hatte der Kinderarzt behauptet. Herr Dickmann fand das maßlos übertrieben. Trotzdem: Von dem Tag an hatten seine Eltern ihn auf Diät gesetzt und ihm Sport verordnet. Statt leckeren Bonbons, Kaugummi, Schokoriegel, Muffins, Limonade, Eis, Chips, Burger und Würstchen gab es Salate, Obst und Gemüse. Eine furchtbare Zeit für Herrn Dickmann, aber ein paar Kilo hatte er schon abgespeckt. Wenigstens zum Schwimmen musste er nicht mehr regelmäßig gehen, seit er in der Fußballmannschaft seiner Klasse im Tor stand. Aber beim Backen musste man ja wohl die Zutaten probieren, fand er und griff nach einer Kirsche.
    »Wir haben Mai!«, zischte Minni. »Wer isst denn Lebkuchen im Mai? Die Leute werden denken, wir wollen ihnen altes Zeug von Weihnachten andrehen! Das wird die totale Pleite!«
    Kio war an Fehler seines Roboters gewöhnt. Unbekümmert rührte er Honig und Zucker in einem Topf auf dem Herd, stellte ihn beiseite und griff nach dem . . .
    »Wo ist das Mehl?«, fragte er in die Runde.
    Herr Dickmann wog gerade einhundert Gramm Mandeln auf der Küchenwaage ab und stopfte sich die überschüssigen dreihundert Gramm in den Mund.
    »Bit-te sehr!«, sagte Kuzip, fuhr um den Tisch herum und reichte Kio mit seinem Teleskoparm ein Glas mit Mehl.
    Kio steckte den Finger ins Glas und probierte vorsichtig, um sicherzugehen, dass Kuzip ihm nicht etwa Tapetenkleister oder Waschpulver gereicht hatte.
    »Vielleicht nennen wir die Lebkuchen einfach anders«, schlug Kio vor.
    Minni stützte die Hände in die Hüften. »Und wie?«
    Kio fiel so schnell nichts ein.
    Herr Dickmann hatte eine Idee: »Todkuchen!«
    Minni schrie auf.
    Kio fand die Idee gar nicht so schlecht: »Wie wär's mit Leb- und Todkuchen? Nein, noch besser: Leben-und-Tod-Kuchen!«
    »Super!«, fand Herr Dickmann.
    »Spinnt ihr?«, entrüstete Minni sich. »Was solldenn das bedeuten: Bei unserem Kuchen ist das Überleben Glücksache, oder wie?«
    Herr Dickmann schüttelte den Kopf. Warum waren Mädchen immer so kompliziert? »Es geht doch um eine Hilfsaktion zum Überleben«, stellte er klar. »Da passt der Name doch! Und dann malen wir noch Monster oder so auf die Lebkuchen!«
    »Monster!«, quiekte Minni auf. Aber da sie als Mädchen allein gegen zwei Jungen stand, war sie schnell überstimmt. Und so backten die drei für den Schulbasar statt japanischer Kekse, auf die Minni sich sehr gefreut hatte, als Monsterkekse getarnte Lebkuchen mitten im Mai.
    Herr Dickmann schob die nächsten Zutaten zusammen: Nelkenpulver, Zimt und . . . Unvermittelt quiekte er laut auf.
    Minni wäre beinahe die Milch aus der Hand gefallen und Kio verstreute das Mehl vor Schreck quer über den Tisch.
    »Das meinen die nicht ernst!« Entsetzt tippte Herr Dickmann mit dem Zeigefinger auf das Rezept. Zwei Esslöffel Rum gehörten in den Teig!So stand es dort. Rum! Hochprozentiger Alkohol!
    Minni und Herr Dickmann staunten das Papier an, auf dem das Rezept gedruckt war.
    »Die wollen uns betrunken machen!«, behauptete Herr Dickmann.
    »Cool!«, fand Minni.
    »Überhaupt nicht cool!«, widersprach Kio. »Die Plätzchen wollen wir schließlich auf dem Schulbasar verkaufen. Da können wir doch
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