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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049
Autoren: Andreas Schlueter
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tröstend, sondern wörtlich gemeint hatte.
    »Du musst nicht dort unten suchen, sondern hier oben!«, behauptete Thomas und bückte sich hinunter zur Lehne des Sofas, zu der Miriam nun ihren Kopf emporstreckte.
    Fast wären die beiden mit ihren Köpfen zusammengeknallt. Aber dafür bewegte sich Thomas dann doch zu langsam, so dass Miriam rechtzeitig ausweichen konnte.
    Thomas strich mit der rechten Hand über die Lehne, hielt plötzlich still und drückte seitlich dagegen, worauf oben ein Deckel aufsprang. Innerhalb der Lehne wurde ein Schaltpult sichtbar, das aussah wie eine komfortable Fernbedienung eines Fernsehers, die man in das Sofa eingebaut hatte.
    »Wie hast du das denn nun wieder entdeckt?«, fragte Miriam.
    »War doch nicht schwer!«, fand Thomas, doch für Miriam blieb es ein Rätsel.
    Thomas drückte sofort einen der Knöpfe.
    Miriam hielt das für etwas voreilig. Sie hätte es besser gefunden, wenn Ben sich die Sache erst einmal genauer angesehen hätte. Zu spät.
    Mitten im Raum flammte ein blaues Lichtbündel auf, welches die Kinder zurückschrecken ließ. Es war wie in einem Fantasyfilm.
    Fasziniert, mit einer Mischung aus Neugier und Angst, gafften die Kinder auf das Farbenspiel, das sichmitten im Raum entwickelte und von Blau ins Metallicgrün wechselte.
    Alle überkam bei diesem Anblick sofort die gleiche Erinnerung: In einem früheren Abenteuer waren sie einmal in eine von Robotern beherrschte Unterwasserwelt geraten, wo es so genannte Headycams gegeben hatte. Mit diesen Dingern konnte man freihändig telefonieren, wobei der Gesprächspartner allerdings vor einem in leibhaftiger Größe als Holografie erschienen war.
    Genau das geschah nun auch: In der Mitte des Raumes visualisierte sich eine junge wohlgeformte Frau in einem so knappen Kleidchen, dass man ebenso gut hätte behaupten können, sie wäre nackt.
    »Ihr lernt ja recht schnell!«, summte sie mit feiner melodiöser Stimme.
    Jennifer war überzeugt, dass es dieselbe Stimme war wie die der Professorin.
    »Habt ihr einen Wunsch?«, fragte die Frau und fügte an: »Ich bin hier für den Service zuständig und mein Name ist Algebra.«
    »Ja!«, antwortete Miriam schlagfertig. »Wir wollen nach Hause!«
    »Gern, aber das geht leider nicht!«, behauptete die Servicedame, worauf Miriam außerordentlich ärgerlich reagierte.
    »Was soll das heißen?«, schnauzte sie die Frau an. »Sie können uns hier nicht einfach festhalten. Das dürfen Sie überhaupt nicht. Wenn Sie uns nicht augenblicklich freilassen, verständigen wir die Polizei!«
    »Nur die Ruhe«, säuselte die Servicedame. »Wir halten euch nicht gefangen …«
    »Ach!«, rief Frank dazwischen. »Was denn sonst?«
    »Um das zu erfahren, seid ihr ja hier! Es ist etwas komplizierter, als ihr denkt. Heute Nachmittag wird es euch in Ruhe erklärt. Ich bitte euch sehr: Ihr müsst ein wenig Geduld aufbringen. Ich weiß, es ist nicht leicht. Doch dafür dient ihr der Forschung. Das ist doch auch etwas Schönes.«
    »Was?«, schrie Miriam.
    »Ich pfeife auf irgendwelche Forschungen!«, empörte sich jetzt auch Jennifer.
    Vergeblich.
    Denn das Holografie-Bild der Frau verschwand. Sie hatte die Verbindung unterbrochen.
    »Frechheit!«, erregte sich Jennifer. Sie zitterte vor Zorn. Sie dienten der Forschung! Einfach lächerlich. Wie konnten sie der Forschung dienen – gegen ihren Willen! Das hier war doch kein Forschungsprojekt, das war Kidnapping.
    »Und unser Geld haben wir auch noch nicht bekommen«, murmelte Thomas gedankenverloren vor sich hin, worauf Jennifer ihm beinahe an den Hals gesprungen wäre.
    »Hast du einen Sprung in der Schüssel?«, giftete sie ihn an. »Wie kann man denn jetzt an Geld denken?«
    Thomas zuckte erschrocken zusammen. So hatte er das doch gar nicht gemeint. Aber irgendwie war ihm eben das Geld in den Kopf gekommen.
    Miriam ließ sich in das ungemütliche Sofa plumpsen.
    »Scheiße!«, fluchte sie. »So habe ich mir das Geldverdienen bestimmt nicht vorgestellt.«
    »Ich hatte ja gleich so ein dummes Gefühl«, bemerkte Jennifer. Wissenschaftler! Was sollte da schon Anständiges bei herauskommen?
    »Was meinte die eigentlich mit heute Nachmittag?«, fiel Ben schließlich ein. »Wir haben doch längst Nachmittag, oder?« Er ärgerte sich, dass sie ihm auch seine Uhr abgenommen hatten.
    Frank sah seinen Freund an. »Es sei denn …«, spann er Bens Gedanken weiter. »… Wir sind schon länger hier, als wir denken. Vielleicht ist heute schon morgen!«
    »Hä?«,
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