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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049
Autoren: Andreas Schlueter
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fragte Miriam.
    »Was?«, kam als Antwort zurück.
    Typisch Thomas, dachte Miriam. Der hinkte mal wieder hinterher und hatte noch überhaupt kein Körpergefühl wahrgenommen.
    Miriam hatte offenbar als Einzige keine Schwierigkeiten mit ihrem Körper. Sie erhob sich langsam, stand von der Liege auf, sah an sich herunter und konnte nichts Ungewöhnliches feststellen, obwohl auch sie dieses eigenartige Gefühl nicht loswurde. Irgendetwaswar mit ihrem Körper geschehen. Aber was? Es sah alles aus wie immer. Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihren Freunden, öffnete dann behutsam den Bademantel und sah an ihrem nackten Körper herunter. Ihr fiel nichts auf. Alles normal.
    Miriam schloss den Mantel wieder, drehte sich herum, aber nirgends lag ihre Kleidung. Sie hatte keine Lust, in so einem blöden Bademantel herumzulaufen, als wäre sie todkrank. Wo waren ihre Klamotten? Weshalb hatte man ihnen nicht einmal die Unterwäsche gelassen? Wieso waren sie vor dem Schlaf nicht darüber unterrichtet worden, dass sie ausgezogen wurden? Was haben die mit ihnen angestellt, während sie geschlafen haben?
    Je mehr Miriam über die Geschichte nachdachte, desto mulmiger wurde ihr zumute.
    »Jetzt geht’s plötzlich!«, rief Jennifer.
    Miriam sah, wie Jennifer ihren Kopf hob und ebenso skeptisch und verunsichert ihren Körper betrachtete, wie sie selbst es kurz zuvor getan hatte.
    Auch Ben und Frank erhoben sich nun langsam und vorsichtig. Sie mussten alle dasselbe Unbehagen empfinden, ging es Miriam durch den Kopf, denn nicht einmal Frank, der Supersportler sprang auf wie ein Wildpferd, sondern krabbelte eher von der Liege wie jemand nach einer schwierigen Hüftoperation. Als hätte er Angst, mit einer Bewegung etwas kaputtzumachen.
    »Was ist mit dir?«, fragte Miriam zu ihm hinüber.
    »Ich weiß nicht!«, antwortete Frank. »Alles fühlt sich so taub an.«
    Genau dieses Gefühl hatte Miriam auch gehabt. Ihr Körper war taub und schien erst allmählich zum Leben zu erwachen.
    »So ähnlich muss sich Dornröschen nach ihrem hundertjährigen Schlaf gefühlt haben«, meinte Jennifer, als sie ihren ersten Schritt gehen wollte.
    »Ben, was haben die mit uns gemacht?«, fragte Frank seinen besten Freund, der doch immer alles über Technik wusste.
    Doch diesmal konnte Ben ihm auch nicht weiterhelfen und schüttelte bedauernd den Kopf.
    Um zu überprüfen, wie lange sie geschlafen hatten, sah Ben auf seine Armbanduhr. Er blickte allerdings lediglich auf sein nacktes Handgelenk. Die Uhr fehlte. Er vermutete, dass sie bei seiner Kleidung lag, irgendwo in diesem Labor, gut aufbewahrt in einem Spind.
    »Seltsam!«, murmelte Frank plötzlich vor sich hin und schüttelte den Kopf. »Seht mal mein rechtes Bein!« Er stand auf, drehte sich zu den anderen und streckte sein Bein vor.
    Niemand konnte daran etwas Bemerkenswertes entdecken.
    »Eben!«, bestätigte Frank. »Genau das ist es ja. Bis heute Nachmittag hatte mein Bein noch etwas Besonderes: nämlich eine dicke rote Schramme quer überm Knie. Ich bin doch vorgestern beim Fußballspiel so mies gefoult worden!«
    Miriam bückte sich, besah sich Franks Bein genauer, aber von einer Schramme keine Spur. Im Gegenteil:Frank besaß ein makellos sauberes, feines Bein. Man hätte es ausstellen können, so fehlerlos war es.
    Jennifer verzog ihr Gesicht zu einer finsteren Miene. »Wenn ihr mich fragt«, begann sie ihre böse Vermutung auszusprechen, »dann war dieser Gehirnscanning-Quatsch nur ein Vorwand, um uns zu betäuben und andere Experimente an uns auszuprobieren!«
    Entsetzt sahen die anderen Jennifer an.
    »So etwas geht nicht so einfach!«, wandte Ben ein.
    »So?«, fragte Jennifer hämisch. »Und wo ist Franks Schramme? Die haben irgendein Wundmittel an ihm ausprobiert!«
    »Vielleicht waren unsere Körper deshalb zunächst wie taub!«, stieg Miriam auf Jennifers Theorie ein. »Wahrscheinlich haben die uns irgendwelche Medikamente gespritzt!«
    »Hör bloß auf!«, rief Frank entsetzt. »Ich habe am Wochenende Vorausscheidungen zur Leichtathletik-Meisterschaft. Wehe, die haben mir etwas verpasst, was auf der Doping-Liste steht!«
    »Du hast vielleicht Probleme!«, Jennifer schüttelte den Kopf. »Die Frage ist vielmehr, was die überhaupt mit uns angestellt haben!«
    »Am besten wir fragen!«
    Alle drehten sich zur letzten Liege, die hinten an der Wand stand. Ohne dass es jemand bemerkt hätte, war Thomas aufgestanden.
    »Bestimmt kommt gleich jemand, jetzt da wir aufgewacht sind!«, war
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