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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
Autoren: Anthony E. Zuiker
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wurde von winzigen, bewegungsgesteuerten Kameras überwacht. Die Bildqualität war nicht berauschend, aber es ging ihm ja auch nicht um Familienbilder. Es ging ihm lediglich darum, Bewegungen zu entdecken.
    Er drückte auf die ENTER-Taste und lud sämtliches Material der vergangenen sechs Stunden herunter, auf dem Bewegungen festgehalten worden waren, welcher Art auch immer. Doch außer ihm selbst war auf den Videos niemand zu sehen. Absolut niemand.
    Was hatte er dann gehört? Was hatte ihn aus dem Schlaf hochschrecken lassen? Ein eingebildetes Geräusch aus einem Alptraum?
    Er warf einen Blick auf die Uhr. 03:21. Das war früh, selbst für seine Maßstäbe. Er schlief nicht viel, und der Verlust von zwei weiteren Stunden war frustrierend.
    Wenigstens war das Haus sicher.
    Oder doch nicht?
    Den gleichen Gedanken hatte Dark schon fünf Jahre zuvor gehegt, und trotzdem hatte ein Monstrum eine Möglichkeit gefunden, sich in sein Privatleben zu schleichen – in sein Haus und sein Hirn. Es war ein anderes Haus gewesen, mit einem primitiveren Sicherheitssystem, doch es hätte trotzdem nicht so einfach sein dürfen. Dark hatte seine Lektion auf die schmerzvolle Art und Weise gelernt: Man konnte nie vorsichtig genug sein.
    Er hatte das Monster eigenhändig zur Strecke gebracht, hatte die Bestie wie im Blutrausch zerschlagen und zerstochen, hatte sie zerschmettert, bis sie nur noch eine blutige Masse gewesen war. Später hatte er dabei zugeschaut, wie der Kadaver zu Asche verbrannt worden war. Und dann hatte er die Asche mit einem Rechen verteilt.
    Die Lektion blieb dennoch: Mann konnte nie vorsichtig genug sein.
    Dark tappte in die Küche und schaltete den elektrischen Wasserkocher ein. Ein Kaffee war jetzt genau das Richtige. Danach … er wusste noch nicht, was danach kam. Seit er die Special Circs verlassen hatte, waren seine Tage endlos gewesen, monoton und gestaltlos.
    Vier Monate Schwebezustand.
    Bei seinem Abschied hatte er Riggins gesagt, dass eine Menge unerledigter Dinge auf ihn warteten. Vor allem müsse er seiner Tochter wieder näherkommen, die beim letzten Anruf nicht einmal mehr die Stimme ihres Vaters erkannt hatte.
    Stattdessen hatte Dark den größten Teil des Sommers damit verbracht, Sicherheitsanlagen in seinem neuen Heim zu installieren. Immer wieder hatte er sich gesagt, er könne seine Tochter nicht in sein Haus holen, ehe es nicht hundert Prozent sicher war. Doch es war wie der Kampf gegen eine Hydra: Schlag dem Ungeheuer einen Kopf ab, und an seiner Stelle wachsen sechs neue nach. Dark steigerte sich in einen Wahn; er machte nichts anderes mehr, als sein Haus zur Festung auszubauen, das Internet nach Informationen über neue Mordserien zu überprüfen und zu versuchen, Schlaf zu finden.
    Und das alles, weil er fünf Jahre zuvor Sqweegel getötet hatte, der seither in seinem Kopf saß. Und was er auch tat, er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass ein neues Monster seine Fährte aufgenommen hatte …
    Und nun war es halb vier morgens, und sein Kaffee wurde kalt, während im Hintergrund die niemals endenden Geräusche von L. A. zu hören waren.
    Und Dark hatte nichts mehr zu tun, womit er sich ablenken konnte.

2.
    Dark ging ins zweite Schlafzimmer. Die Grundierung war bereits vor ein paar Wochen auf die Wände aufgetragen worden, doch er hatte Sibby noch nicht gefragt, welche Farbe sie wollte. Sie war inzwischen fünf und alt genug, um solche Entscheidungen selbst zu treffen. Das Bett stand in einer Ecke und wartete darauf, zusammengebaut zu werden. In einer anderen Ecke stapelten sich Kisten mit Puppen und Puppenkleidern. Sibby liebte es, die Puppen anzuziehen und hübsch zu machen und mit ihnen zu spielen. Doch sie saßen unberührt dort, seit Dark sie vor einem Monat gekauft hatte. Kein Platz für die Puppen, bevor nicht die Wände gestrichen und die Regale montiert waren.
    Konnte er das wirklich schaffen? Vater zu sein? Er hatte verdammt wenig Übung.
    Im Lauf der Jahre hatte Dark sich bemüht, wenigstens den Anschein eines normalen Lebens zu schaffen, wenn er nicht bei der Special Circs arbeitete. Doch es war schwierig, sich wie ein Vater zu verhalten, wenn man kaum mit der eigenen Tochter zusammen war. Nicht lange nach dem Sqweegel-Alptraum hatte Dark das Mädchen zu den Großeltern nach Santa Barbara geschickt. Es sollte nur eine vorläufige Lösung sein. Dark wollte die Special Circs verlassen, sobald es ihm möglich war, um Sibby wieder zu sich nach Hause zu holen und ein neues
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