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Leseratte & Millionaer

Leseratte & Millionaer

Titel: Leseratte & Millionaer
Autoren: Nia White
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weggedrückt.
     
     
     
    Noch im Halbschlaf drückte Ismael den Anruf weg, er wollte jetzt mit keinem reden, weswegen er auch die Klingel ignorierte. Einfach nur ungestört schlafen und das würde er sich von keinem nehmen lassen. Kaum das es still war, schlief er ein.
     
    Unten knallte die Tür und nur wenige Sekunden später ging der Streit zwischen seiner Mutter und seiner Schwester los. Genervt zog Ismael die Decke über seinen Kopf, aber es half nichts. Solche kreischenden Stimmen konnte man nicht ausblenden, also hatte er jetzt zwei Möglichkeiten: er konnte aufstehen und das Haus verlassen oder er würde Kopfhörer aufsetzen und die Musik aufdrehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es neun Uhr abends war, somit hatte er sieben Stunden geschlafen, was für ihn mehr als ausreichend war. Normalerweise bekam er um die sechs Stunden Schlaf, dadurch das er neben der Schule noch jobte.
    Schwerfällig quälte er sich aus seinem Bett und sah an sich herunter. Er war so müde gewesen, dass er nicht einmal seine Klamotten ausgezogen hatte, somit ersparte er sich nun auch das anziehen. Von seinem Schreibtisch holte er sich sein Handy und die Kopfhörer, steckte beides ein und öffnete das Fenster. An den streitenden Frauen wollte er nicht vorbei und bei einer Flucht aus dem Fenster würde höchstens sein Vater ihn sehen und den interessierte nicht, wo er abends hinging, zumeist zwinkerte er ihm nur zu und grinste wissend.
    Auf dem Boden angekommen, klopfte sich Ismael den Staub von der schwarzen Röhrenjeans und dem schwarzen Kapuzenpullover. Aus dem Haus konnte man deutlich den Streit vernehmen. Blinzelnd betrachtete Ismael den Sonnenuntergang, konnte auch den aufkommenden Nebel sehen, welcher die Straße entlang zu gleiten schien. Um den Streit endgültig auszublenden, stöpselte er seine Kopfhörer in sein Handy, setzte diese auf und drehte die Musik an.
     
    Lächelnd lief er dem Nebel entgegen, fand es faszinierend, wie sich das letzte Licht des Tages in diesem fing und ihn scheinbar von innen heraus leuchten ließ. Nicht weit von ihrem Haus entfernt fing der Wald an und nicht weit entfernt vom Waldrand befand sich die Industriehalle, wo die Party stattgefunden hatte. Automatisch gingen seine Beine dorthin. Noch immer wusste er nicht, was er von Ayden und dessen Verhalten denken sollte. Einerseits schien dieser Interesse an ihm zu haben, andererseits war es für diesen vermutlich nur ein Spiel. Denn warum sonst sollte dieser ausgerechnet auf ihn aufmerksam geworden sein.
    Bei der Halle war alles still. Zwar war alles komplett aufgeräumt, doch man sah noch Zeichen für die Party, welche hier stattgefunden hatte. Reifen hatten sich tief in den Boden eingegraben und bezeugten die Anwesenheit von vielen Menschen.
    Lautlos betrat er die Halle und sah sich um, schaltete nebenher die Musik aus, um die Stille zu genießen. Die Bar war verschwunden, auch die Möbel aus dem V.I.P.-Bereich und das DJ-Pult. Wären nicht die Reifenspuren, Ismael wäre sich nicht sicher gewesen, ob die Nacht wirklich stattgefunden hatte.
     
    Von draußen kamen Stimmen. Erschrocken versteckte sich Ismael unter der Treppe zum oberen Bereich, hielt den Atem an. Erst verstand er nichts von dem Gespräch, bis die Männer die Halle betraten. Einen konnte der Achtzehnjährige als Ayden erkennen, den anderen kannte er nur vom sehen her.
    „Wir haben schon vier Anfragen von Investoren aus dem Ausland, welche gerne mit in unsere Geschäfte einsteigen möchten. Aber jetzt weg von dem Geschäftlichen. Du wirkst heute so abwesend, was ist los?“ Ayden schwieg auf die Frage. Neugierig lehnte sich etwas nach vorne.
    „Erinnerst du dich an den Süßen von Samstag, den ich dabeihatte? Er musste gestern kurzfristig arbeiten und ich habe seither nichts mehr von ihm gehört.“ Sprachlos hockte Ismael in seinem Versteck, er hätte nicht gedacht, dass sich Ayden davon irgendwie beeinflussen lassen würde.
    „Im Moment hätte ich ihn am liebsten bei mir, wollte ihn sogar gestern mit auf die kleine Party nehmen, natürlich nur für ein oder zwei Stunden, weil er ja heute wieder Schule hatte. Aber er meldet sich nicht mehr, ist heute auch nicht an die Tür gekommen, als ich bei ihm geklingelt hat und hat meine Anrufe weggedrückt.“ Ein leiser, verzweifelter Seufzer kam von Ayden. Die Stimmen entfernten sich, als Ayden und der Mann durch die Halle gingen und einen anderen Ausgang anvisierten.
    Ismael blieb in seinem Versteck hocken und versuchte das
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