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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss
Autoren: Jason Dark
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über Wasser. Es war fast der letzte Augenblick gewesen. Erst jetzt merkte Suko so richtig, wie sehr ihm die Luft fehlte. Er riß seinen Mund auf, er keuchte, er spie Wasser und schwamm gleichzeitig in der Dunkelheit weiter. Sehen konnte er nichts, rechnete allerdings damit, daß der andere sich völlig normal orientieren konnte.
    Nicht weit von ihm entfernt und auf den Wellen schaukelte ein Lichtfleck. Suko wischte sich Wasser aus den Augen, um ihn genauer zu sehen, und er entdeckte seine Lampe, die noch immer brannte. Durch das Kunststoffgehäuse war sie leichter als das Wasser und schaukelte auf der Oberfläche.
    Leo Frost war noch nicht zu sehen. Suko schwamm auf die Lampe zu und bekam sie auch zu fassen.
    Auch seine Peitsche steckte noch im Gürtel. Da war das Glück auf seiner Seite.
    Uber sich hörte er nichts. Da standen die Gondeln auf den Gleisen. Die Wagen waren allesamt besetzt, doch die Fahrgäste wagten kaum zu atmen. Er sah sie als Schatten, wenn er das Licht der Lampe kreisen ließ. Auch ihm reichte das Wasser bis zur Brust. Es war nicht einfach, auf der Stelle stehenzubleiben und sich zu drehen.
    Er mußte es tun. Es stand fest, daß Leo Frost nicht aufgegeben hatte. Er war mutiert, er mußte töten, und Suko bekam allmählich eine Ahnung, wen er vor sich hatte.
    Zwei Personen in einer. Mensch und Dämon. Wobei sich letzterer versteckt gehalten hatte.
    Das wies auf eine Kreatur der Finsternis hin…
    Plötzlich schäumte das Wasser in einiger Entfernung vor Suko auf. Sofort erschien Frosts Gestalt. Er hatte auf dem Grund gelauert und wollte endlich an sein Opfer heran.
    Suko brauchte die Lampe nicht weit zur Seite zu bewegen, um ihn zu sehen.
    Er brüllte, und er hatte sich selbst soviel Schwung gegeben, daß er seine Pranken um das Gestänge der Schienen legen konnte. Er wollte sich daran hochziehen, um an die Menschen zu gelangen. Im spärlichen Licht wirkte er wie eine Schattenfigur aus der tiefsten Hölle. Er war eine Mischung aus Vampir, Mensch und Dämon, die mit einer weiteren zackigen Bewegung in die Höhe glitt und bereits einen Fuß auf die Schiene gestellt hatte.
    Suko war zu weit entfernt. Bevor er ihn erreichen konnte, würde Leo sich bereits ein Opfer geholt haben.
    Noch im Wasser stehend berührte Suko den Stab Buddhas und rief mit lauter Stimme nur ein Wort:
    »Topar!«
    ***
    War es ein Schrei, ein Fauchen, ein sich Überschlagen der Stimme, ich konnte dieses verdammte Geräusch nicht deuten und sah nur eine Chance, dem Tod zu entwischen.
    Mit mächtigem Satz warf ich mich zurück. Ich konnte dabei Glück haben, denn die Untote hatte die Arme nicht ausgestreckt, sondern nur etwas angewinkelt.
    Das Ende der Machete zischte wie der tödliche Griff einer Knochenhand dicht an meinem Hals vorbei. Ich landete auf dem Rücken, stieß mir den Kopf, meine Beine schnellten hoch und zugleich wieder zurück, so daß die Sicht frei war.
    Die Blutsaugerin hatte wieder ausgeholt.
    Diesmal rollte ich mich zur Seite. Ich irritierte sie durch diese Bewegung, aber ich wollte nur Schwung haben, um mit einem Sprung auf die Beine zu gelangen.
    Das schaffte ich auch. Mit der Schulter riß ich noch die Figur des Werwolfs um, geriet selbst etwas ins Taumeln und jagte zwei Kugeln aus dem Lauf.
    Ich hatte nicht großartig gezielt, aber ein Geschoß zumindest hatte die Untote erwischt. Es war in ihren Leib gedrungen. Sie wurde zurückgestoßen. Ihr Kopf senkte sich ebenso wie die Hände mit der verdammten Machete. Sie stierte zu Boden. Vielleicht schielte sie auch an sich entlang, um das Einschußloch in ihrem Körper sehen zu können. Der Mund war nicht geschlossen. Zwischen den Lippen blubberte eine Flüssigkeit, die in dicken Tropfen auf den Boden klatschte, bevor die Gestalt zusammenbrach.
    Die Machete entglitt ihren Händen. Die Untote war jetzt waffenlos und nicht mehr als ein elendes Bündel. Aber sie war noch nicht erledigt, sie kämpfte gegen das geweihte Silber an, das in ihrem Körper brannte und sie zerstören wollte.
    Ich machte einen Schritt auf sie zu.
    Sie hatte es gemerkt. Hob den Kopf. Ich sah die Qual in ihrem Blick. »Wer bist du?«
    »Tanya.«
    Ich wunderte mich, daß sie noch sprach. »Gehörst du zu Leo?«
    »Seine Braut…«
    »Wer ist er? Ein Vampir?«
    »Auch… auch… und noch mehr. Einer aus der uralten Zeit. Er ist eine Krea…«, sie sprach nicht mehr weiter und schüttelte sich. »Es ist soviel und…« Ihr Mund zuckte. Er schloß sich wenig später. Die Zähne hackten in die
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