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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf
Autoren: Craig Russell
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Lager sind. So ist es in ganz Europa. Der Herzog steht in Kontakt mit anderen Organisationen, darunter auch Gladio.«
    »So ist das also«, sagte ich. Allmählich verstand ich.
    »Die Gefahr ist noch vorhanden, Lennox. Nur dass sie heute nicht mehr von den Nazis ausgeht, sondern von den Sowjets. Und die Sowjets haben die Nazi-Kriegsmaschine zu Staub zermahlen. Was glauben Sie, wie lange sie bräuchten, um Europa zu überrollen? Die Atombombe ist die einzige Verteidigung, die wir haben.«
    »Und die Stay-behind-Einheiten«, sagte ich. »Das ist es also. Sie und Ihre Kameraden von der Home Guard spielen noch immer Krieg. Es geht nicht nur darum, dass Strachan sich selbst schützt, es geht auch um Schutz für den Herzog. Einschließlich vor einem Skandal wie dem, den sein Sohn vermutlich auslösen könnte.«
    »Das ist es mehr oder minder«, sagte Fraser.
    »Und Strachan – oder Colonel Williamson – ist für die Sicherheit zuständig, richtig?«
    »So könnte man sagen. Er wirbt Männer direkt aus der Army an: Commandos, Fallschirmjäger, solche Leute. Frisches Blut.«
    »Das vermutete ich schon«, sagte ich und dachte an das frische Blut, das in meinem Büro und über das ganze Taxi verspritzt worden war.
    »Aber selbstverständlich«, fuhr Fraser fort, »ist seine Loyalität dem Herzog gegenüber nur gespielt – alles, was er tut, dient seinen eigenen Zielen.«
    Die dunkle, schmutzige Wand des Kais und die schwermütige Masse des Fünfzig-Tonnen-Stobcross-Krans schälten sich aus dem Nebel: Die Fähre war kurz vor dem Anlegen.
    Fraser griff in seinen Mantel und ich tat das Gleiche.
    »Nur die Ruhe, Lennox, ich habe etwas für Sie …« Er reichte mir einen dicken Umschlag. »Darin sind tausend Pfund in Fünfzigpfundnoten. Ich möchte, dass Sie das annehmen, Mr. Lennox.«
    »Wieso möchte mir jeder gewaltige Geldsummen in den Schoß werfen? Was soll das denn? Was wollen Sie von mir?«
    »Wie gesagt, Sie müssen mich schützen. Halten Sie meinen Namen aus allem heraus. Und das ist noch nicht alles. Ich bin nicht so naiv, dass ich glaubte, ich wäre nicht dem Tod geweiht. Ich werde eine Weile verschwinden. Meine Familie nehme ich mit. Irgendwohin außer Landes. Aber ich möchte zurückkehren. Ich möchte, dass ich in Sicherheit bin, wenn ich wieder nach Großbritannien komme.«
    »Das kann ich nicht garantieren«, sagte ich, aber ich steckte den Umschlag ein. Er schuldete mir mindestens so viel. »Aber ich habe vor, Strachan zur Strecke zu bringen, auf die eine oder andere Art.«
    Die Fähre legte an.
    »Steigen Sie in meinen Wagen«, befahl ich Fraser. »Dort sage ich Ihnen, was wir tun werden.«

17
    Ich hatte noch einiges an Zeit totzuschlagen, und statt ins Büro zu gehen, kehrte ich in meine Wohnung zurück. Im unteren Fenster zuckte der Store, als ich das Gartentor öffnete und dem Weg folgte, aber Fiona kam nicht zur Tür heraus, als ich den Flur betrat, und daher ging ich direkt nach oben.
    Im Schlafzimmer öffnete ich die oberste Kommodenschublade und legte den Webley hinein. Ich griff unters Bett, hebelte das lose Bodenbrett hoch und nahm eine Schachtel Patronen für den Revolver und eine kleine Lederhülle heraus. Ich rollte sie auf dem Bett auf und nahm ein Jagdmesser samt Scheide und einen Schlagring aus Messing heraus. Dann legte ich die Waffen und die Patronen zu dem Revolver in die Schublade. Als Nächstes suchte ich meine beiden Gummiknüppel heraus und deponierte auch sie in der Schublade. Dort würden sie bis zum Abend bleiben. Ich zog das Hemd aus und begutachtete den Verband an meinem Arm. Er war frisch und sauber, aber ich wollte ihn später doppelt binden, damit die Wunde ein wenig mehr geschützt wurde.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück, setzte mich an den Sekretär und schrieb drei Briefe. In dem ersten an Jock Ferguson legte ich absolut alles dar, was in den letzten zwei Wochen geschehen war, und gab ihm außerdem weitere Einblicke in meine farbenfrohe Karriere. Der zweite ging an Archie, in dem ich ihn anwies, meine Detektei zu übernehmen. Der dritte war eine kurze Nachricht an Fiona White. Ich stopfte das Geld, das Fraser mir gegeben hatte, in den Umschlag für Archie. In den Brief an Fiona White legte ich den Schlüssel zu meinem Schließfach und einen Brief mit Anweisungen an MacGregor, den ersten Buchhalter der Bank, in dem ich ihn informierte, dass ich Mrs. White bezüglich all meiner Ermittlungen ins Vertrauen gezogen hätte und sie unbeschränkten Zugang zu meinem Schließfach
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