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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman
Autoren: Silke Heichel
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meine. Ein zaghafter Kuss. Sein Blick in meine Augen. Schwach nahm ich ihn wahr. Als er mich dieses Mal küsste, war er mutiger, schob mich sanft gegen die Wand. Komisch, er hat schon wieder nicht geraucht. Hat er es darauf angelegt, mich zu küssen? Oder es gehofft?
    Ich erwiderte den Kuss, während seine Hände mein Gesicht und meinen Hals streichelten und tiefer wanderten. Ich versank in einer vollkommen fremden Welt. Gefühle, die ich bis dahin nicht kannte, übermannten mich. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte es auch gar nicht. Ich spürte nur noch ihn, seine Lippen, seine Hände, seine Härte, die er gegen mich presste. Eine seiner Hände hatte irgendwie den Weg unter mein Top gefunden, umfasste und massierte eine meiner Brüste. Mann, war ich froh, an diesem Tag einen BH zu tragen. Ich zählte eher zum flachbrüstigen Kaliber und hatte so ein Ding nicht nötig, aber in diesem Moment wäre es mir ohne extrem unangenehm geworden. Was hätte er von mir gedacht! Dass ich leicht zu haben wäre? Womöglich hielte er das für eine Einladung!
    Mein Herz raste auch so, mir war schrecklich heiß. Ich hatte das Gefühl zu verbrennen, zu explodieren, zu verglühen. Ich wollte ihn so sehr und immer mehr, je länger sein Daumen meine Brustwarze stimulierte.
    „Leif?“
    Wir zuckten zusammen.
    Coitus Interruptus. Oder eher Ramonus Interruptus. Es war Ramons Stimme.
    Leif hörte auf, mich zu küssen, legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und stieß einen kaum hörbaren, verärgerten Fluch aus. Er wartete noch ein paar Sekunden, hob den Kopf, begegnete meinem Blick. Er sah mich weiterhin an, während er antwortete. „Ja?“
    „Lara hat auf den Fliesenboden im Wohnzimmer gekotzt. Wo habt ihr Putzzeug?“
    Leif schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er sah aus, als wüsste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann öffnete er sie, sah mich flehentlich an.
    „Kannst du hier bleiben und so tun, als wären wir nicht unterbrochen worden und wenn ich zurückkomme, dann …“ Es war ein verzweifelter Versuch. Wir wussten beide, die Stimmung war dahin. Der Moment vorbei.
    Ich antwortete nichts, aber mein Blick tat es wohl.
    „Hab ich befürchtet …“ Zerknirscht drückte er mir einen weiteren Kuss auf den Mund und zog seine Hand unter meinem Top hervor. Mit beiden Händen strich er mir nun übers Haar. „Wenn ich jemals eine Tochter habe, werde ich sie ganz bestimmt nicht Lara nennen!“
    Damit verzog er sich und ich atmete tief durch, rutschte an der Wand hinunter auf den kalten Boden. Ich zitterte am ganzen Körper. Meine Knie waren weicher als Butter, meine Nerven lagen blank.
    Er hat mich schon wieder geküsst! Oder hab ich alles nur geträumt? So muss es wohl gewesen sein! Gott, was für Lippen! Was für Hände! Was für ein Mann! Was für Gefühle er in mir auslöste!
    Ich hatte noch nie mit einem Jungen geschlafen, weil mir der Richtige noch nicht über den Weg gelaufen war. Und ganz gewiss hatte ich niemals mein erstes Mal während einer Party, im Keller, erleben wollen. Aber als Leif mich berührte, war das alles unwichtig. Ich hätte es getan! Nie zuvor fühlte ich mich einem männlichen Wesen so nahe, so zu ihm hingezogen. Nie zuvor hatte ich das Gefühl, es tun zu wollen, ohne Wenn und Aber. Nie zuvor hatte ich gefühlt und gewusst, was ich in diesen Minuten fühlte und wusste: Ich war verliebt. Hoffnungslos. Ich war zu allem bereit. Sogar dazu, meine Jungfräulichkeit in dieser Nacht zu verlieren.
    Herrje, das ist ja verrückt! Ich schüttelte den Kopf.
    Diese Hormone, die all diese Gefühle in mir wach riefen … ich musste sie unter Kontrolle kriegen. Bestimmt wäre es schön gewesen. Bestimmt hätte ich es genossen. Aber am nächsten Tag … was hätte ich gedacht? Wie sehr hätte ich es vielleicht bereut, meine Unschuld auf diese Art und Weise verloren zu haben. Andererseits … mit Leif … diese einmalige Gelegenheit … Was, wenn sich mir nie wieder eine solche bot?
    Oh Gott, ich muss damit aufhören! Das bin nicht ich, die das denkt!
    Ich musste endlich wieder runterkommen! Nein, rauf! Nach oben! Luft holen. Gleichmäßig atmen. Die Gedanken ordnen. Auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Langsam wieder normal werden. Ich brauchte was zu trinken. Kein Wasser, keine Cola, obwohl ich wahnsinnigen Durst und einen tierisch trockenen Hals hatte. Nein, ich brauchte was Härteres zur Beruhigung. Ich stand auf, rannte die Treppe hoch. Plötzlich von Panik erfasst, Leif
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