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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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automatischen Küchenchef, um sich noch ein Glas Milch geben zu lassen.
    Miri nippte an ihrem Kaffee und spürte plötzlich das Gewicht der Pistole in ihrer Tasche. Sie wusste, was es hieß, wenn sich Kameraden gegenseitig Rückendeckung gaben; mal sicherte der eine, dann der andere. Es war die beste Garantie fürs Überleben, und deshalb hatten so viele Gierfalken Partner. Es fiel ihr nicht leicht, jemandem zu vertrauen; trotzdem lag klar auf der Hand, dass ihr Gefährte wusste, wie man sich aus einer brenzligen Situation befreite.
    »Na schön«, erwiderte sie gedehnt. »Der Mann, der mir Geld schuldet, heißt Murph. Angus G. Murphy. Der Dritte. Er diente in meiner Söldnertruppe. Merkte dann, dass er das Töten nicht ertrug.« Sie deutete ein Lächeln an. »Er hatte sich uns angeschlossen, weil er glaubte, es sei ein glanzvoller, romantischer Job. Jedenfalls wollte er aussteigen, und jemanden mit seiner Einstellung muss man ohnehin so schnell wie möglich loswerden. Das ist für alle Beteiligten das Sicherste.«
    Val Con sah sie an, während er aß.
    »Deshalb borgte ich ihm den größten Teil der Summe, mit der er sich freikaufen konnte«, fuhr Miri fort, »und wir vereinbarten, dass er sie mir mit Zinsen nach drei Standardjahren zurückzahlen würde. Jetzt sind es beinahe vier Jahre.«
    Sie lehnte sich weiter nach hinten und ließ das Stück Obst auf dem Tisch liegen, als wolle sie ihn dadurch provozieren. Val Con schien gar nicht darauf zu achten.
    »Und Murph weigert sich, seine Schulden zu begleichen?«
    »Er ist weg«, korrigierte sie ihn. »Seine Adresse habe ich im Einwohnerregister gefunden. Aber er ist nie daheim.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch keine Zeit, um alle seine Nachbarn zu befragen. So wie ich Murph kennengelernt habe, ging ich davon aus, er sei der häusliche Typ.« Sie schlürfte genüsslich ihren Kaffee.
    »Liz ist die Freundin, bei der ich meine Sachen deponiert habe. Zuerst war sie mit meiner Mutter befreundet. Sie wohnt ungefähr in der Gegend, in der wir beide uns getroffen haben. Ich will Kontakt mit ihr aufnehmen, um sicherzugehen, dass sie zu Hause ist, wenn ich bei ihr vorbeischaue, dann geh ich hin und hole alles ab.«
    »Und danach setzt du die Suche nach dem abwesenden Murph fort?«
    »Bravo!« Sie riss die Augen auf und lächelte verschmitzt. »Du bist fast so schlau wie eine reale Person!«
    Zu ihrer Überraschung fing er an zu lachen – ein fröhliches Lachen, das gar nicht zu seinem beherrschten Gesichtsausdruck und der leidenschaftslosen Stimme passte. Miri stellte dieses Erlebnis auf eine Stufe mit der gewaltigen Musik, die er der Chora entlockt hatte.
    »Das Beste wird sein«, schlug er vor, »du rufst deine Freundin Liz an und erklärst ihr, dass du deine Sachen brauchst. Aber du sagst ihr auch, du würdest nicht selbst vorbeikommen, um sie abzuholen, sondern einen Bekannten vorbeischicken …«
    »Nein!«
    Er schüttelte den Kopf. »Denk mal darüber nach. Auf diese Weise verringerst du das Risiko. Es mag sein, dass deine Gegner mich mittlerweile kennen, aber dich erkennen sie mit absoluter Sicherheit. Und während ich diese Besorgung erledige, nutzt du die Zeit, um Murph ausfindig zu machen.« Er deutete in Richtung Wohnzimmer.
    »Die Kom-Einheit ist ganz passabel. Du kannst mit dem ganzen Planeten Kontakt aufnehmen.«
    Sie blickte in ihren fast leeren Becher und dachte über den Vorschlag nach. Was sie mit ihrem eigenen Leben anstellte, war ihre Sache; aber sie scheute davor zurück, Liz jemandem auszuliefern, der für sie ein Wildfremder war. Sie wusste lediglich, dass dieser Mann töten konnte, wenn es sein musste. Wer garantierte ihr, dass er es gut mit ihr und Liz meinte? Obendrein war er ein Liaden. Diese Leute waren dafür bekannt, dass sie ein gemeines Spiel treiben konnten; für sie schien es eine Frage des Nationalstolzes zu sein. Miri schloss die Augen.
    Du musst dich entscheiden, Robertson, sagte sie sich. Entweder du traust ihm, oder du traust ihm nicht.
    Sie machte die Augen wieder auf. »Liz hasst die Liaden.«
    Die geraden Brauen zogen sich zusammen, seine Lippen zuckten, und er knallte das halb volle Glas auf den Tisch.
    »Anscheinend hasst die halbe Galaxie die Liaden«, knurrte er. Er kippte den Stuhl nach hinten, bis er nur auf zwei Beinen balancierte, und biss energisch in das Stück Obst.
    Diese Geste gab dann den Ausschlag. Miri erhob sich, stellte ihre Tasse in das Reinigungsfach und steuerte auf das Wohnzimmer zu.
    »Ich rufe sie
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