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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Deshnol-Clan.«
    Er verneigte sich. »Thodelm, es ist mir eine große Ehre, Sie kennen zu lernen.«
    Lina machte die korrekte Verbeugung, die sich ziemte, wenn das Oberhaupt einer Familie mit dem Delm eines anderen Clans zusammentraf. »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Plemia.« Weder ihre Stimme noch ihre Mimik verrieten, was sie dachte. Ihr Benehmen war tadellos.
    Als neutrale Beobachterin saß Thodelm Faaldom am unteren linken Ende des Tisches. Zu ihrer Rechten saß der Junge, neben ihm Mr. dea’Gaus. Sav Rid maß beide mit kalten Blicken; offenbar hielt er es nicht für nötig, sich vorzustellen.
    Die Uhr über der Tür schlug die Mitternachtsstunde und übertönte beinahe den Türsummer.
    Die Frau war hoch gewachsen, aber nicht viel größer als Shan yos’Galan, der dicht hinter ihr ging, hatte schwarzes Haar und war sehr schlank. Ihr Gesicht hätte das einer Liadenfrau sein können, bis auf den blassen Teint. Sie trug die Tracht einer Thodelm und verströmte eine Aura aus Ruhe und Selbstsicherheit.
    Sie schwebte auf die Hafenmeisterin zu und verbeugte sich, wie es zwischen Personen gleichen Ranges üblich war.
    Sie ist eine Pilotin, dachte Taam Olanek, dem ihre graziöse Anmut auffiel. Verstohlen musterte er ihren weißhaarigen Begleiter. Jetzt verstand er, warum Mr. dea’Gauss auf bestimmte Unterstellungen mit Empörung reagierte. Diese Frau mochte Shan yos’Galans Geliebte sein, aber sie war niemandes Spielzeug.
    »Hafenmeisterin«, sagte sie mit weicher, überraschend dunkler Stimme, »es freut mich, Sie wiederzusehen. Ich möchte Ihnen danken, weil Sie mir und meinem Freund Gerechtigkeit widerfahren ließen.«
    Die Hafenmeisterin lächelte erfreut, dann winkte sie lässig ab. »Sie schulden mir keinen Dank, Lady Mendoza. Ich tat lediglich meine Pflicht. Ich denke, Sie haben Anspruch auf Entschädigung. Ehe Sie abfliegen, müssen wir uns noch einmal treffen.«
    Die schwarzhaarige Frau murmelte ein paar zustimmende Worte und trat zur Seite.
    Shan yos’Galan verneigte sich vor der Hafenmeisterin. »Auch ich bin entzückt, Sie wiederzusehen, Ma’am. Bitte vernehmen Sie auch meinen tief empfundenen Dank, damit Sie ihn zusammen mit Lady Mendozas Dankesworte ignorieren können.«
    Die Hafenmeisterin lachte. »Erteilen Sie mir eine Lektion in gutem Benehmen, Captain? Na schön, ich nehme die Dankesbezeigungen an, Ihre, die von Lady Mendoza und auch die des Jungen, obwohl er nichts gesagt hat. Vielleicht ist er ein Realist – oder nur sehr ehrlich.« Sie deutete auf die Personen, die bereits am Tisch saßen. »Wir sind jetzt vollzählig.« Korvals geschäftlicher Berater richtete sich zu seiner vollen, wenn auch bescheidenen Größe auf und verneigte sich vor den beiden Neuankömmlingen mit fast schon übertriebener Ehrerbietung.
    »Thodelm yos’Galan. Thodelm Mendoza. Anwesend sind Elyana Rominkoff, Hafenmeisterin; Taam Olanek, Delm Plemia; Lina Faaldom, Thodelm und neutrale Beobachterin; Gordon Arbuthnot, Ziehsohn und Zeuge; Sav Rid Olanek, Händler.«
    Plemia neigte sein Haupt. Neben ihm rührte sich Sav Rid und schnaubte: »Lady Mendoza!«
    Das Gesicht der Frau blieb kühl und gelassen; vielleicht hatte sie den rüden Einwurf nicht gehört. Dafür hatte yos’Galan alles mitbekommen; die silbergrauen Augen glitzerten hart wie Stahl.
    Plemia drehte sich zu seinem jungen Anverwandten um.
    Bewusst die Befehlsform der Hochsprache wählend, erklärte er mit schneidender Stimme und so laut, dass jeder es hören konnte: »Benimm dich gefälligst! Ich verbitte mir jede Unhöflichkeit!«
    Zu seiner Verblüffung blickte Sav Rid zerknirscht drein. »Ich habe verstanden«, murmelte er.
    Taam unterdrückte einen Seufzer und bemerkte, dass über Lady Faaldoms Gesicht ein eigentümlicher Ausdruck huschte. Lady Mendoza nahm am Kopfende des Tisches Platz, zu ihrer Rechten saß Lord yos’Galan. Um ein Haar hätte Plemia laut aufgestöhnt. Auf diese Weise demonstrierte Korval, dass man Thodelm Mendoza unterstützte und die eigenen Belange ihren Forderungen unterordnete.
    »Ich möchte ankündigen«, verlautbarte Mr. dea’Gauss, »dass via Pin-Beam eine Botschaft von Eldema yos’Galan eintraf. Sie lautet folgendermaßen …« Er nahm ein Blatt Papier von dem vor ihm liegenden Stapel. »Es wird beschlossen, dass in der gegenwärtigen Angelegenheit zwischen Plemia und Korval Thodelm yos’Galan mit der Stimme Korvals spricht. Unterzeichnet von Nova yos’Galan, Erste Vertrauenssprecherin des Korval-Clans.«
    Yos’Galan
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