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Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Titel: Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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viel Knoblauch“, rufe ich dem Meisterkoch zu. Es ist nicht der Knoblauch, der mir zu schaffen macht, sondern das schlechte Gewissen um mein Geheimnis, das ich unter dem Herzen trage. Ich decke den Tisch und höre, wie Ansgar immer wieder sagt, wie schön unser neues Zuhause geworden ist.
„Hier kommen deine Möbel erst richtig zur Geltung.“
Ja, ich sollte sie schnellstens in diesem puristischen Ambiente fotografieren, bevor mich der Hauptmieter samt meiner Möbel auf die Straße setzt.
    Franka und Fred sind die ersten Gäste. Während sich meine Freundin die neuen Räume ansieht, werde ich von Fred unter die Lupe genommen. Er meint, ich sehe verändert aus. Wenn er jetzt sagt, dass ich zugelegt habe, bekomme ich einen Kollaps. Ansgar reicht uns jedem ein Glas Wein. Ich stoße nur an und stelle mein unberührtes Glas gleich wieder in der Küche ab. Mein Chefkoch schaut ständig auf die Uhr.
„Wenn Jette und Gernot nicht bald eintreffen, wird das Fleisch trocken“, schimpft er leise vor sich hin. Unser Telefon klingelt. Gleichzeitig nimmt auch Franka ihr Handy aus der Tasche. Gernot bittet mich, ihm sofort Franka ans Telefon zu holen, aber sie spricht schon mit Jette.
„Mein Gott, was ist denn passiert?“, will ich wissen. Die beiden sind in der Agentur, weil Jette unser Geschenk am Empfang vergessen hat. Beim Eintreffen sind sie auf Polizei und mindestens zehn Finanzbeamte der Steuerfahndung gestoßen, die alle Büroräume durchsuchen. Franka soll sofort kommen. Am besten im Beisein eines Anwalts.
„Wo zum Teufel bekomme ich Heiligabend einen Rechtsanwalt her?“, schreit sie aufgebracht. Sie ruft Knut an und fordert ihn auf, unverzüglich in die Firma zu kommen. Fred bietet sich an, sie zu fahren. Gute Idee, denn in ihrem aufgewühlten Zustand sollte sie kein Fahrzeug steuern.
„Wer bitte ordnet am 24. Dezember die Durchsuchung von Geschäftsräumen an?“, frage ich. Ansgar meint, dass die Behörde wohl hofft, einen gewaltigen Coup mit dieser Feiertagsaktion zu landen.
„Lass uns essen. Dann habe ich wenigstens nicht ganz umsonst stundenlang am Herd gestanden.“
„Nicht böse sein, aber der Schreck hat mir jetzt auch den ganzen Appetit genommen.“
„Dann lass uns noch ein Glas Wein trinken. Prost, mein Schatz, und frohe Weihnachten.“
Wieder halte ich nur meine Lippen ans Glas und stelle es gleich zurück auf den Tisch.“
„Schmeckt dir der Wein auch nicht?“
„Doch, lecker“, lüge ich.
„Was ist los, Tine. Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir. Und sag jetzt nicht, dass es etwas mit Franka zu tun hat. Du bist schon seit zwei Tagen so seltsam.“
„Ich bin nicht seltsam. Ich bin schwanger.“
So. Jetzt ist es raus. Ohne Umschweife und ohne Verzögerungstaktik. Es herrscht eine beunruhigende Stille. Und ich warte gespannt auf seine Explosion. Aber er spricht unerwartet leise und ruhig zu mir.
„Du kennst meine Haltung zu diesem Thema.“
„Deine Haltung zu diesem Thema habe ich erst erfahren, als es bereits passiert war. Also versuche erst gar nicht, mir zu unterstellen, ich hätte dich ausgetrickst.“
„Das ändert nichts an meiner Meinung. Keine eigenen Kinder. Nie wieder! Das könnte ich nicht noch einmal ertragen. Wenn du mit mir leben willst, dann...“
„Für dann ist es zu spät. Und selbst wenn die Zeit ausreichend wäre, ich würde mich nicht für einen Abbruch entscheiden. Ich habe mir immer Kinder gewünscht. Vorzugsweise von einem Mann, den ich aufrichtig liebe. Jetzt ist genau dieser Fall eingetreten und ich will mich freuen. Wenn du es nicht kannst, dann solltest du mit deinem Therapeuten sprechen.“
„Wie unglaublich egoistisch du dich verhältst.“
„Schreib es in dein blödes Buch. Notiere, Tine ist egoistisch! Aber sie ist auch konsequent. Gleich nach Weihnachten wird sie dein Loft verlassen.“
„Einfacher ist es, wenn ich gehe. Schicke mir im Laufe der nächsten Wochen die Bücher zurück. Und sorge dich nicht um die Miete. Bis du etwas anderes gefunden hast, komme ich für die Kosten auf.“
Mit diesen Worten verlässt er die Küche und steht kurz darauf mit seinem gepackten Koffer vor mir. Ich sehe in seine traurigen Augen und weiß, dass ihm der Abschied schwer fällt. Er küsst mich und sagt, dass er nicht anders kann.
„Ansgar. Es ist Weihnachten. Willst du wirklich jetzt....“
    Er ist weg. Er hat mich tatsächlich verlassen. Ich schaue mich in meinem menschenleeren Loft um und denke, dass das alles nicht wahr sein kann. Unsere
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