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Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Titel: Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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Geschenke haben wir noch nicht einmal ausgepackt. Das Essen trocknet auf der Arbeitsplatte vor sich hin. Der Tisch ist fein gedeckt und niemand ist da. Ich bedauere mich fast zwei Stunden lang, als meine Freundinnen endlich eintreffen. Sie sind ohne Fred und Gernot gekommen. Gut so.
„Oh Happy Day“, begrüßt Jette mich und übergibt mir ein Präsent. Franka fordert, noch bevor sie ihren Mantel ausgezogen hat, einen doppelten Schnaps. Sie hat sich noch immer nicht beruhigt.
„Dieses blöde Miststück“, ruft sie immer wieder laut aus. Gemeint ist die Neue an Knuts Seite. Die Mutter seines Kindes. Nach Frankas Meinung ist sie die Verfasserin der anonymen Anzeige.
„Kann die Steuerfahndung etwas finden, was sie besser nicht finden sollte?“
„Unsinn! Meine Firma ist sauber. Aber nach dieser Sache ist mein Ruf ruiniert. Nichts anderes hat diese Schnepfe bezwecken wollen.“
„Sie ist dir und Knut auf die Schliche gekommen, oder?“
„Und? Ihre Aktion war völlig überflüssig. Ich wollte ihn nie zurück! Wo ist Ansgar? Schläft er etwa schon?“
Nun kann ich die Katze aus dem Sack und meinen Tränen freien Lauf lassen.“
„Er ist weg. Gleich nach meiner Babybeichte hat er seine Koffer gepackt.“
„Du bist schwanger? Seit wann? Warum weiß ich nichts davon?“, empört Jette sich. Aber nur kurz. Dann will sie wissen, wann es soweit ist.
„Im Juni“, schluchze ich.
„Oh, wie schön, wir bekommen ein Baby.“
    Was war das bloß für ein Weihnachtsfest?  Franka hatte die Steuerfahndung im Haus, mir kam der Mann abhanden und Jette ist noch immer in ihrer Eitelkeit gekränkt, weil Gernot ihre Avancen nicht erwidert. Er wollte ihr noch nicht einmal beim Umzug helfen. Das war auch nicht nötig. Unser Trio hat es auch ohne Männer geschafft. Wehmütig werfe ich noch einen letzten Blick in meine alte Wohnung. Jetzt, wo sie mit Jettes Möbeln eingerichtet ist, fällt mir der Abschied leichter.
„Sag nicht Abschied. Nenne es lieber Aufbruch“, rät Franka mir.
    Den Aufbruch in das neue Jahr feiern wir bei Leo. Franka und Jette ausgiebig mit Schampus und ich mit Apfelsaftschorle. Während meine Freundinnen mit den anderen Gästen herumalbern, mache ich mir Gedanken über meine finanzielle Zukunft. Auf keinen Fall werde ich es zulassen, dass Ansgar die Miete für mich bezahlt. Um Mitternacht bestaunen alle das Feuerwerk. Mein Blick ist nicht gen Himmel gerichtet, denn ein schwarzer Wagen, der vor dem Lokal parkt, weckt mein Interesse. Ich gehe immer wieder um das Fahrzeug herum und schaue durch die Fenster.
„Suchst du was, Tine?“, fragt mich eine Männerstimme. Es ist Tom, ein bekannter Stammgast.
„Mich interessiert der Wagen. Was ist das für ein Modell?“
„Ein sogenannter Hochdachkombi von Fiat. Den gibt es in der Ausführung Lieferwagen oder als Familienkutsche mit 7 Sitzen. Ein absolutes Raumwunder. Soll ich mal für dich aufschließen?“
„Darf ich deinen Wagen mal zur Probe um den Block fahren?“
„Jetzt?“
„Warum nicht? Ich habe nichts getrunken.“
„Aber ich habe nicht vor, meinen Wagen zu verkaufen.“
„Ich will ihn dir nicht abkaufen, ich möchte ihn nur ausprobieren.“
Endlich gibt Tom mir die Schlüssel. Er scheint mir nicht zu trauen und steigt auf der Beifahrerseite zu. Schon beim Anfahren bemerke ich den Unterschied zu meinem Benz. Der Sitz- und Fahrkomfort ist es kein Vergleich zu meinem Wagen. Aber die riesige und tief liegende Ladefläche spricht für sich. Ein solcher Wagentausch würde mir für die nächsten Monate finanziellen Spielraum verschaffen. Also gut. Mein geliebter deutscher Kombi wird verkauft und ich werde künftig einen Italiener fahren.
    Ich räume das Bücherregal aus und verstaue Ansgars Wälzer in die Kartons, die schon für zwei Umzüge herhalten mussten. Bald machen sie sich auf ihren Weg zurück nach Offenbach. Ich überlege gerade, ob ich ihrem Besitzer eine SMS schreiben soll, um ihn zu fragen, ob er sich selbst um die Abholung kümmern will oder ich eine Spedition beauftragen soll, als das Telefon klingelt. Es ist der Anschluss von Haller Design und ich rieche förmlich einen neuen Auftrag.
„Frau Haller? Mein Name ist Ulf Steinhausen von der Firma Master Home aus Bad Vilbel. Wir haben im Herbst vergangenen Jahres Möbel für unser Musterhaus bei Ihnen geordert.“
Natürlich erinnere ich mich. Ich könnte ihm sogar das genaue Datum auf den Kopf zusagen.
„Ihre Sessel und Lampen kommen bei unseren Besuchern extrem gut an.
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