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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition)
Autoren: Michael McCollum
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Schöpfer -Welt hatte einen höheren Sauerstoffgehalt als die Erde, und ihr Druck war auch höher. Die sauerstoffreiche Luft bewirkte ein euphorisches Gefühl, das die um fünf Prozent höhere Schwerkraft des Planeten und den Siebenundzwanzig-Stunden-Tag zumindest teilweise ausglich.
    Den zweiten Tag nach der Landung verbrachten sie damit, die Basis des Sternenschiffs zu untersuchen und einen Weg ins Innere zu finden. Der K0-Stern sank schon unter den Horizont, als sie die Suche abbrachen und zum Lager zurückkehrten.
    »Wie lange wird es noch dauern, bevor wir hineinkommen, Gomez?«, fragte Aeneas Spatz beim Abendessen.
    Der Ingenieur-Assistent schaute von den Notizen auf, die er auf einen Block gekritzelt hatte. »Morgen vielleicht. Auf jeden Fall übermorgen. Der Luftschleusenmechanismus scheint keine Rätsel aufzugeben. Ich muss mich nur noch vergewissern, dass ich auch nichts übersehen habe, bevor ich sie öffne.«
    Und wirklich gelang es Gomez am dritten Tag, eine der kleineren Luftschleusen des Sternenschiffs aufzubrechen. Wo nun eine Bresche ins schwarze Innere des Schiffs geschlagen war, verloren Gomez, Spatz und die zwei Marines keine Zeit mehr mit der Erkundung des Schiffs. Jeder Mann ging mit zwei Feldflaschen rein, zehn Kilo Ausrüstung, einer Atemschutzmaske, einer Pistole, zwei Taschenlampen und einem Trägheitskompass. Mit einem solchen Kompass vermochte man den Weg zum Luftschleusen-Eingang zurückverfolgen, falls jemand sich verlief oder von den anderen getrennt wurde.
    »Das ist das größte gottverdammte Ding, das ich jemals gesehen habe!«, rief Unteroffizier Cibolo, der ranghöhere der Marines vier Stunden später. »Es muss hier Platz für zehn Millionen Menschen geben!«
    Aeneas Spatz bestätigte sofort die Beobachtung des Unteroffiziers. »In jedem Schlafsaal haben tausend Leute Platz. Die Messen sind noch größer.«
    »Wie viele haben Sie schon gesehen?«, fragte Price.
    »Wir haben kaum an der Oberfläche gekratzt, Gelehrter. Es ist uns aber gelungen, fast bis zum Zentrum des Schiffs vorzudringen. Das Deck, auf dem wir waren, scheint ein reiner Wohnbereich zu sein. Gomez hat ein paar Aufzüge gefunden, die zu anderen Decks führten, aber sie waren außer Betrieb. Es gibt auch Nottreppen, obwohl die Aussicht auf einen kilometerhohen Aufstieg in dieser Gravitation mir überhaupt nicht zusagt. Zumindest mehr als einmal.«
    »Das ist auch gar nicht nötig«, sagte Gomez in seinem leicht akzentuierten Standard. »Die Liftmechanismen sind geschlossene, versiegelte Einheiten. Sobald ich sie an ein Stromaggregat angeschlossen habe, müssten wir kommod auf- und abfahren können.«
    »Irgendwelche Anzeichen von Maschinenräumen oder Steuerständen?«, fragte Gelehrter Price.
    »Negativ«, erwiderte Gomez. »Allerdings wird der gesamte mittlere Abschnitt dieses Decks von einer massiven Wand begrenzt. Ich möchte wetten, dass wir den Sternenantrieb hinter dieser Wand finden, wenn wir irgendwie dorthin gelangen.«
    Am nächsten Tag erfuhren sie, dass Robert Braedon die Göttlicher Wind zurückgerufen und die Caroline allein dem ebenso gefährlichen wie einsamen Auftrag überlassen hatte, den Rest des Schöpfer -Systems zu kartieren. Sie erlangten von dieser Entscheidung Kenntnis, als das Scoutboot mit Nachschub und acht neuen Passagieren landete – und der Anordnung, dass die Sirenengesang zum Sternenschiff zurückkehren sollte. Nachdem Terra und Jim Davidson ihr Scoutboot in der Hangarbucht der Promise angedockt hatten, sahen sie Chefingenieur Reickert und Colin Williams schon mit ihren Reisetaschen und einem großen Stapel Verpackungskisten warten. Als sie ihre Passagiere und die Fracht auf dem Raumhafen abgesetzt hatten, erfuhren sie, dass es Gomez gelungen war, die zwei Aufzüge wieder in Betrieb zu nehmen und dass Chryse Haller und Aeneas Spatz den Kontrollraum des Sternenschiffs entdeckt hatten.
    »Sie hätten das sehen müssen!«, erzählte Chryse Terra später. »Da standen überall Sitze wie Friseurstühle rum, um die sich hufeisenförmige Schalttafeln zogen. Um an alle Tasten dranzukommen, müsste ein Mensch wie ein Schimpanse gebaut sein …«
    »Oder wie ein Schöpfer «, sagte Terra und erinnerte sich an die Länge der Arme der Statue, die sie gesehen hatten.
    Zwei Tage später gelang es Price und Reickert, ins schlafende Computersystem des Schiffs einzudringen. Wenn auch PROM nichts von den Schöpfern wusste, war sie doch ein Spross der Technologie, auf der das Gehirn des Sternenschiffs
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