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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Taufe, weil es im hinduistischen Kastensystem ungeachtet aller Verdienste keine Aufstiegsmöglichkeiten gab. Viele Unberührbare und Hindus aus anderen niederen Kasten nahmen eilig den Glauben an, der ihnen Gleichheit vor den Augen Gottes und eine universelle Idee der Brüderlichkeit versprach. So brachte das Christentum etwas Neues nach Indien. Das gilt übrigens genauso für den Islam und ist der Grund, warum viele Hindus aus den niederen Kasten sich auch in diese Richtung orientierten. In Anerkennung der Würde, die das Christentum unserer Familie verliehen hat, war ich diesen unbarmherzigen portugiesischen Missionaren jedenfalls immer dankbar.
    Obwohl mir die kulturellen Vorzüge des Christentums klar waren, war ich jedoch kaum mehr als ein sozialer Christ. Mit diesem Bekenntnis kam ich 1978 als Austauschschüler nach Amerika. Das war das Christentum, mit dem ich mein Studium am Dartmouth College aufnahm und später in Princeton studierte und arbeitete. Zur Amtszeit von Präsident Reagan lernte ich meine Frau Dixie, eine engagierte bibeltreue Christin, im Weißen Haus kennen, aber sogar nach unserer Hochzeit blieben meine religiösen Überzeugungen lau, und das wirkte sich auch auf meine
Arbeit als Autor aus. Zwei Jahrzehnte lang war ich ein weltlicher Wissenschaftler und Autor.
    Erst als unsere Familie nach dem Tod meines Vaters vor sieben Jahren nach Kalifornien zog, begannen meine Frau und ich die Gottesdienste einer Calvary-Chapel-Gemeinde in San Diego zu besuchen. Hier fand ich Christen, die nicht aus sozialen Gründen in die Kirche gingen. Sie wollten dorthin gehen, und sie gingen häufiger als einmal pro Woche. Ihr Christentum hatte nicht primär mit der Teilnahme an Gottesdiensten zu tun, sondern sie lebten es leidenschaftlich in ihrem Alltag. Ich stellte fest, dass mein eigener Glaube tiefer wurde. Als dann der neue Atheismus in Erscheinung trat, sah ich eine Gelegenheit, meine religiösen Überzeugungen und meine akademische Arbeit zu verbinden. Das Ergebnis war mein Buch What’s so Great About Christianity, das die Grundlage für mehr als ein Dutzend Debatten wurde, die ich mit namhaften Atheisten in aller Welt geführt habe, darunter der Journalist Christopher Hitchens, der Herausgeber des Magazins Skeptic Michael Schermer, der Bibelforscher Bart Ehrman, der Bioethiker Peter Singer und der Philosoph Daniel Dennett. Es bereitet mir große Freude, Atheisten in ihrer eigenen Arena entgegenzutreten, sie mit ihren eigenen Argumenten zu schlagen und sie zur Aufgabe zu zwingen. Dieses Buch ist die Fortsetzung meiner Versuche, mich in den christlichen Kampfkünsten zu üben.
    Dem christlichen Gladiator macht es Spaß, sich seinem Gegner mit einer auf dem Rücken gefesselten Hand zu stellen. Ich tue dies hier, indem ich auf alle Behauptungen über biblische Wahrheiten oder Ofenbarungen verzichte. Das geschieht nicht, weil ich solche Arten von Wahrheit ablehne.
Weit gefehlt! Vielmehr will ich den Atheismus und den reduktionistischen Materialismus zu ihren eigenen Bedingungen herausfordern und nach ihren eigenen Spielregeln besiegen. Der Philosoph Immanuel Kant hat einmal ein Buch unter dem Titel Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft 13 geschrieben. Das entspricht ziemlich genau meinem Ansatz, denn ich will das Leben nach dem Tod ausschließlich auf der Grundlage der Einsicht darstellen. Ich werde nicht an göttliche Interventionen oder Wunder appellieren, weil ich in einer säkularen Kultur ausschließlich säkular argumentiere. Um sich zu vergegenwärtigen, worauf ich hinauswill, betrachten Sie das Leben nach dem Tod als eine große Verwandlung, ähnlich wie bei einer Raupe, die zum Schmetterling wird. Stellen Sie sich vor, Sie würden die Raupe fragen, ob sie wisse, dass sie eines Tages ein Schmetterling sein wird. Die Antwort würde natürlich »Nein« lauten: »Das ist unmöglich, das ist lächerlich. Wie kann eine Raupe zum Schmetterling werden?« Aber natürlich lässt sich auch ohne göttliche Intervention oder Wunder zeigen, wie eine Raupe sich in einen Schmetterling verwandelt, allein durch das Wirken der Natur und die Gesetze der Wissenschaft. Ich werde demonstrieren, dass für die Existenz des Lebens nach dem Tod genau dasselbe gilt. Wenn ich später in diesem Buch über Himmel und Hölle schreibe, werde ich Gottes zentrale Rolle bei diesem ganzen transzendenten Plan darstellen.
    Auch wenn dieser säkulare, rein »faktische« Ansatz ungewöhnlich erscheinen mag, ist er doch ein
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