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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
Autoren: Amanda Quick
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in der Hand sah er zu Tobias. »Darf ich?«
    »Natürlich. Seien Sie mein Gast.« Tobias versuchte beim Anblick der großen Menge von Brandy, die Neville in sein Glas goss, nicht das Gesicht zu verziehen. Das Zeug war teuer. Doch es zahlte sich normalerweise aus, einem Klienten gegenüber großzügig zu sein.
    Neville nahm schnell zwei Schlucke und stellte dann das Glas ab. Er betrachtete Tobias mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. »Sie müssen es finden, March. Wenn es in die falschen Hände gerät, werden wir vielleicht niemals wissen, wer Azure wirklich war. Noch schlimmer, wir werden den Namen von keinem einzigen Überlebenden des Blue Chamber erfahren.«
    »Höchstens noch zwei Wochen, dann werden Sie das Tagebuch haben, Sir«, meinte Tobias.
    »Noch zwei Wochen?« Neville starrte ihn mit einem entsetzten Gesicht an. »Unmögl ich. Das dauert mir viel zu lange.«
    »Ich werde mein Bestes tun, es so schnell wie möglich zu finden. Das ist alles, was ich Ihnen versprechen kann.«
    »Verdammt.« Neville ging um ihn herum. »Jeder Tag, der vergeht, ist ein weiterer Tag, an dem das Tagebuch verloren gehen oder zerstört werden könnte.«
    Anthony bewegte sich und räusperte sich höflich. »Ich möchte Sie daran erinnern, Sir, dass es nur den Anstrengungen von Tobias zu verdanken ist, dass Sie überhaupt wissen, dass es ein solches Tagebuch gibt und es sich irgendwo hier in London befindet. Das ist viel mehr, als Sie im letzten Monat gewusst haben.«
    »Ja, ja, natürlich.« Neville ging mit großen, ruhelosen Schritten durch das Zimmer und massierte sich die Schläfen. »Sie müssen mir verzeihen. Ich habe nicht mehr gut geschlafen, seit ich von der Existenz dieses Tagebuches erfahren habe. Wenn ich an diejenigen denke, die während des Krieges wegen der Taten dieser Kriminellen gestorben sind, kann ich meinen Zorn kaum im Zaum halten.«
    »Niemand möchte dieses verdammte Ding mehr finden als ich«, meldete sich Tobias.
    »Aber was ist, wenn derjenige, in dessen Besitz es sich befindet, es zerstört, ehe wir es in die Finger bekommen können? Dann werden diese beiden Namen für uns für immer verloren sein.«
    »Ich bezweifle sehr, dass der jetzige Besitzer des Tagebuches es dem Feuer übergeben wird«, meinte Tobias.
    Neville hörte damit auf, sich die Schläfen zu reiben, und runzelte die Stirn. »Was macht Sie so sicher, dass er es nicht zerstören wird?«
    »Der einzige Mensch, der es wirklich zerstören möchte, ist das überlebende Mitglied des Blue Chamber, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass dieser Mann das Tagebuch in seinem Besitz hat. Für jeden anderen ist es sehr viel Geld wert, als Quelle für Erpressungen. Warum sollte man so etwas verbrennen?«
    Neville dachte darüber nach. »Ihre Logik ist einleuchtend«, gab er schließlich zu, wenn auch ein wenig brummig.
    »Geben Sie mir noch ein wenig Zeit«, bat Tobias. »Ich werde dieses Tagebuch für Sie finden. Vielleicht werden wir dann beide nachts besser schlafen.«
     

Hewlett-Packard
    4. Kapitel
    Der Künstler arbeitete immer in der Nähe des Herdes. Die Flammen, ein Topf mit heißem Wasser und die natürliche Wärme der menschlichen Hand machten das Wachs weich, so dass er es formen konnte. Im Wesentlichen wurde mit Daumen und Zeigefinger modelliert. Man brauchte eine starke, sichere Hand, um das dicke, nachgiebige Wachs zu bearbeiten. Im Anfangsstadium der Schöpfung arbeitete der Künstler oft mit geschlossenen Augen und verließ sich ganz auf seinen Tastsinn, um das Bild zu formen. Später würde er ein kleines, erhitztes Werkzeug benutzen, um die sehr wichtigen, feinen Einzelheiten auszuarbeiten, die der Figur Leben, Energie und Wahrheit einhauchen würden.
    Nach der Meinung des Künstlers hing der ultimative Effekt des fertigen Stückes immer von den kleinsten Einzelheiten ab: der Rundung des Kinns, den Einzelheiten des Kleides, dem Ausdruck der Gesichtszüge.
    Obwohl die Augen des Betrachters sich nur sehr selten auf diese winzigen Einzelheiten richteten, waren diese Kleinigkeiten der Realität genau die Faktoren, die für den erregenden Schock des Begreifens verantwortlich waren, der das Zeichen jeder großen Kunst war.
    Unter den Händen des Künstlers schien das warme Wachs zu pulsieren, als würde Blut unter der glatten Oberfläche fließen. Es gab kein Material, das so perfekt war, um die Imitation des Lebens einzufangen. Keines war so ideal, den Augenblick des Todes zu erhalten.

Hewlett-Packard
    5. Kapitel
    Lavinia schob die
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